0280 - Entscheidung am Teufelsfelsen
hielten sich nicht fest, hatten auch keinen Halt, auf dem sie standen.
Ein großer dicker und ein kleiner dürrer Mann, bekleidet mit Turban und Lendenschurz. Sie hielten ihn gemeinsam fest! Dauerst begriff er, daß diese beiden ihn vor der Riesenspinne gerettet hatten, indem sie ihn von der Felskante rissen.
Kaum war ihm das klar, als eine neue Veränderung eintrat. Die beiden glitten in die Felswand und zogen ihn mit sich.
Ringsum Dunkelheit! Aber die wich sofort einer seltsam nebligen Helligkeit. Er sah Steinstrukturen, und er sah in ihnen auch die beiden seltsamen Männer.
»Du hast recht«, sagte der Dicke. »Wir bewegen uns durch den Stein nach unten.«
Bob Coch war fast schon soweit, an den Weihnachtsmann und den Osterhasen zu glauben. Zu viel Befremdliches war in den letzten Stunden auf ihn eingestürzt. »Darf ich fragen, wer ihr seid?« fragte er.
»Du darfst, Sterblicher, aber ich weiß nicht, ob wir dir antworten.«
»Verdammt, ich… ich muß doch wissen, wie ich meine Retter anreden soll«, sagte er heftig.
»Nenn mich Omega«, sagten beiden gleichzeitig, grinsten sich an, und der Dicke fügte hinzu: »Ich bin Omega eins, und das ist Omega zwei. Aber Namen bedeuten nichts. Du würdest ohnehin nicht begreifen, wer wir sind, und warum wir hier sind.«
»Darf ich wenigsténs erfahren, warum ihr mich gerettet habt? Doch bestimmt nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit.«
»Warmes Blut darf nicht mehr vergossen werden«, sagte Omega zwei, der Dürre. »Wir müssen es verhindern und versuchen, rückgängig zu machen, was geschah.«
Ihre Abwärtsbewegung hörte auf. Die beiden Turbanträger zogen Coch mit sich nach draußen. Er befand sich jetzt unten im Tal, unweit des ausgebrannten Flugzeugwracks. Aber er fühlte kein Verlangen, die Trümmer zu durchforschen und nach den sterblichen Überresten Ben Fosters und des Mädchens Bella zu suchen.
Er sah wieder seine beiden seltsamen Retter an.
Täuschte er sich, oder hatten sie sich verändert? War nicht der Kleine kleiner und der Große größer geworden?
»Du bist ein scharfer Beobachter«, sagte Omega zwei. »Uns bleibt nicht viel Zeit. Wir müssen handeln.«
Coch dachte an Gryf, der bewußtlos oben geblieben war, und sprach die beiden darauf an. Gleichzeitig schüttelten sie die Köpfe.
»Ihm geschieht vorläufig nichts. Denn der Fürst der Finsternis kümmert sich um ihn. Solange sein Leben nicht bedroht ist, geht er uns nichts an.«
Coch preßte die Lippen zusammen. »Fürst der Finsternis? Was soll das heißen?«
Omega eins knurrte grimmig. »Was scheren uns die Fragen der Sterblichen, und was schert uns der Herr der Hölle? Wir - wir müssen weg! Schnell!«
Sein Gesichtsausdruck änderte sich. Er deutete auf einen Punkt weitab. Coch wirbelte herum und sah zwei sich bewegende Gestalten in beträchtlicher Entfernung. Aber die beiden Turbanträger schienen mehr zu wissen.
Und sie verschwanden einfach, ergriffen die Flucht!
»Er durfte nicht kommen - nicht er«, vernahm Coch noch den verwehenden Ruf aus dem Nichts. Dann waren seine beiden Retter fort.
Verwirrt und fassungslos stand Bob Coch da. Er wußte nicht, was er tun sollte. Er konnte nur abwarten. Mehr nicht.
Die beiden Gestalten näherten sich. Ein Mann und eine Frau.
Aber wer waren sie, daß die Turbanträger die Flucht ergriffen? Eine noch größere Gefahr?
Bob Coch wußte nicht, daß seine Vermutung zutraf - aber auf eine ganz andere Weise, als er sich jemals hätte vorstellen können…
***
Die Bewußtlosigkeit der vier Männer vom Andrews-Werkschuzt währte nicht lange. Fast gleichzeitig erwachten sie und rafften sich auf. Sie sahen nur noch Brody vor sich. Von Zamorra und Nicole fehlte jede Spur.
»Wo sind die zwei hin?« knurrte der Bewaffnete wütend. »Los, raus mit der Sprache, oder ich werde sehr ungemütlich! Was hat der Kerl mit uns gemacht, mit dieser leuchtenden Feuerkugel?«
»Ich weiß nicht mehr als Sie«, preßte Brody hervor, der sich das alles auch nicht erklären konnte. Er wußte zwar von Stephan Möbius, daß Zamorra über besondere Fähigkeiten verfügte, aber was sich hier abgespielt hatte, hätte er sich niemals träumen lassen.
»Das werden wir bald feststellen. Haltet ihn fest!« Der Befehl galt den anderen Männern. Sie packten Brody. Einer fischte dessen Ausweis aus der Jackentasche, schaute im Scheinwerferlicht des Geländewagens hinein und pfiff durch die Zähne. »Der ist von der Konkurrenz. Das ist ein Firmenausweis von Möbius. Mann,
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