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0280 - Turm der weißen Vampire

0280 - Turm der weißen Vampire

Titel: 0280 - Turm der weißen Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Scheibe.
    Ein Stein!
    Plötzlich schlug ihr Herz schneller. Sie wußte, was das zu bedeuten hatte. Die Vampire hatten sie nicht aus den Augen gelassen. Ihnen war bekannt, wo ihr Opfer steckte.
    Ruth Thompson schluckte. Auf einmal fühlte sie sich auch in der Kirche nicht mehr sicher und bekam dies im nächsten Augenblick bestätigt, als die Scheibe von einem zweiten, größeren Stein getroffen wurde und mit einem satt klingenden Klirren zerbrach.
    Ruth huschte rasch zur Seite, denn der Stein hätte sie fast noch getroffen. Neben ihr lagen die Splitter, und sie wartete förmlich darauf, hinter dem noch restlichen Glas die Umrisse eines Blutsaugers zu sehen.
    Die Gefahr näherte sich von einer völlig anderen Seite. Ruth kannte die Sakristei zwar, aber sie hatte nicht mehr daran gedacht, daß dieser kleine Anbau zwei Türen besaß.
    Eine führte in die Kirche, eine zweite von der Sakristei aus nach draußen.
    Und durch sie hatten es zwei Blutsauger geschafft, den Anbau zu betreten, während der dritte das Opfer ablenkte, indem er die Scheibe zerstörte.
    Ruth Thompson hörte nicht, daß die Tür zur Sakristei aufflog, sie sah nur die Folgen.
    Und die waren schlimm.
    Ein wildes Fauchen erklang, Ruth fuhr herum und sah die beiden Blutsauger auf der Türschwelle stehen, wobei einer eine Eisenstange in der Hand hielt und der zweite eine Heugabel…
    ***
    Sie waren in der Kirche! Vampire im Gotteshaus! Für Ruth Thompson brach eine Welt zusammen. Mit allem hätte sie gerechnet, das war einfach zuviel für sie.
    Der Schrei drang über ihre Lippen, und er hallte durch das fast leere Kirchenschiff.
    Aber sie blieben stehen.
    Sie spürten die Macht, die von dem Gotteshaus abstrahlte, vor allen Dingen von dem Kreuz, das auf dem Altar stand, und sie trauten sich nicht näher.
    Ihre weißen Fratzen mit den blutgeäderten Augen und den ovalen Mäulern waren verzogen. Die beiden Vampire zitterten, als hätte man sie unter Strom gesetzt.
    Hart und genau fixierten sie ihr Opfer. Der Untote mit der Heugabel hob seinen rechten Arm. Die Zinken der blanken Waffe vibrierten. Er schien Maß zu nehmen und zu überlegen, in welch einen Körperteil er die Gabel schleudern wollte.
    Diese Bewegung löste die Starre von Ruth Thompson. Plötzlich wußte sie, was sie zu tun hatte. Auf dem Absatz machte sie kehrt.
    Sie dachte nicht mehr an den Altar und auch nicht an das Kreuz, das auf ihm stand, sie wollte nur weg.
    Nach draußen fliehen und dort ihre Not hinausschreien, denn die anderen mußten sie einfach hören.
    Ruth Thompson hatte sich so sehr beeilt, daß sie vor der Tür nicht mehr rechtzeitig stoppen konnte, über ihre eigenen Beine stolperte und gegen das Holz krachte. Die Klinke stieß noch in das weiche Fleisch ihrer Hüfte, bevor ihre rechte Hand nach unten fiel, den geschwungenen Eisenbogen fand, ihn nach unten drückte und sie die Tür aufstieß.
    Ruth wankte vor, trat über die Schwelle, und ein zweiter Schrei löste sich gellend aus ihrer Kehle.
    Vor ihr stand der dritte Vampir!
    ***
    Mit allem hätten wir gerechnet, nur nicht mit dieser grauenhaften Szene. Praktisch in unserer Nähe hatte dieser Vampir zugeschlagen, und er war bewaffnet.
    Die blutige Axt bewies es!
    Ob der Pilot tot war, konnten wir nicht sagen. Jedenfalls schleifte der Blutsauger ihn hinter sich her, und sein Vorsprung vergrößerte sich, denn er hatte schon fast die Rückseite des ersten Hauses erreicht, an die sich ein dicht wachsender Garten anschloß.
    Ich hatte meine Beretta gezogen. Suko hielt die Waffe ebenfalls in der Hand.
    Wir schossen zur gleichen Zeit.
    Ob wir getroffen hatten, wußten wir nicht, denn als unsere Schüsse krachten, da hechtete der Vampir mit seinem Opfer bereits in die Büsche.
    Uns hielt nichts mehr. Wie Rennläufer starteten wir. Auch der Mönch lief mit, und wir nahmen den direkten Weg, der durch Blutstropfen gezeichnet war.
    Kurz vor Erreichen des Ziels trennten wir uns. Ich lief nach rechts weg, Suko und der Pater nach links.
    Da tauchte der Vampir auf.
    Zwischen den grünen Zweigen sah ich seine weiße Fratze schimmern. Er wollte noch wegtauchen, als ich bereits meinen Dolch in der Hand hielt und die Klinge so nach vorn rammte, daß sie genau zwischen die Zweige paßte und direkt ins Ziel drang.
    Ich spürte einen kurzen Widerstand, hörte ein dumpfes Gurgeln, dann war die weiße Fratze verschwunden.
    Wie ein Berserker brach ich durch die Büsche, trat noch auf den liegenden Vampirkörper und sah aus den Augenwinkeln, daß sein

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