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0281 - Ein Spitzel zieht die falsche Karte

0281 - Ein Spitzel zieht die falsche Karte

Titel: 0281 - Ein Spitzel zieht die falsche Karte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Spitzel zieht die falsche Karte
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oder der Angerufene war nicht zu Hause.«
    »Das nehme ich auch an. Ich wollt’s Ihnen nur erzählt haben.«
    »Okay. Ich glaube nicht, daß es nötig ist, das im Bericht zu erwähnen. Gibt es sonst etwas?«
    »Nichts.«
    »Gut. Dann wollen wir überlegen, wie wir der Sache zwischen Blake und der Putzfrau weiter nachspüren können. Haben Sie schon eine Idee?«
    Corry B. Duckart, Fahrer bei der Atom-Energie-Kommission, in Wahrheit Major des CIC, drückte seine Zigarette aus und nickte ernst.
    »Ich habe nicht nur eine Idee«, sagte er, »ich habe schon einen fertigen Plan…«
    ***
    Äste brachen, Zweige knickten, und Laub klatschte mir ins Gesicht. Ich hatte die Hände nach vorn geworfen und bremste den Sturz ab. Meine Knie knickten ein und schnellten mich wieder hoch. Aber jetzt hatte auch ich meine Pistole in der Hand.
    Fairdale hatte einen Fehler gemacht: Er hatte sich sofort nach dem Schuß nach seinen Fluchtmöglichkeiten umgesehen, dann erst blickte er wieder zu mir, um sich von der Wirkung seines Schusses zu überzeugen. Da aber stand ich bereits wieder halb auf den Beinen, mit meiner Dienstwaffe in der Hand.
    »Laß sie fallen, Fairdale«, warnte ich.
    Es dauerte vielleicht eine halbe, vielleicht auch nur eine Zehntelsekunde. Fairdale krümmte wieder den Finger. Ich aber auch, und ich tat es um jenen Augenblick schneller, den man nur durch ständiges Training erreicht, während ich mich gleichzeitig und nun schon zum zweiten Male in die Büsche fallen ließ.
    Die zweite Kugel ratschte mir ein Stück Stoff aus dem Mantel — genau an der Stelle, wo der rechte Ärmel ansetzte. Meine Kugel dagegen hatte besser getroffen.
    Fairdale stieß ein Gebrüll aus, das sich furchtbarer anhörte, als die Wunde sein konnte. Von seiner rechten Hand tropfte Blut, aber es konnte nicht mehr als ein Streifschuß sein.
    »Mann, halten Sie die Luft an«, sagte ich und stand auf.
    Er hatte den Kopf zum Himmel gereckt, hielt die rechte Hand noch immer reglos ausgestreckt und brüllte wie am Spieß. Schon hörte ich überall auf den nächsten Parkwegen Rufe und Schreie.
    Auch näherkommende Schritte von rennenden Männern waren zu vernehmen.
    Ich bückte mich rasch und hob Fairdales Pistole auf. Wahrscheinlich war es die Waffe, aus der der tödliche Schuß auf unseren Kollegen abgefeuert worden war. Als Beweisstück würde sie von größter Wichtigkeit sein.
    »Hände hoch!« gellte eine junge, schneidende Stimm ein meinem Rücken.
    Ich gehorchte sofort. Selbst ein junger Stadtpolizist, wie er hinter mir stand, konnte die Nerven verlieren und einen Zivilisten erschießen, von dem er ja nicht ahnen konnte, daß er ein G.-man war. Während ich mich, beide Pistolen in der rechten hoch erhobenen Hand, langsam umdrehte, sagte ich: »Behalten Sie die Nerven, Kollege. Ich bin Cotton vom FBI. Das ist Fairdale, den wir wegen eines Kameradenmordes suchen. Er wollte mich ebenfalls zur Hölle schicken, aber ich hatte mehr Glück als mein Kollege am 11. Dezember in der 83. Straße.«
    Der junge Cop, der seine schwere Dienstpistole entsichert in der Hand hielt, blieb so vorsichtig, wie es ein Polizist sein soll.
    »Wenn’s stimmt, werde ich Sie um Entschuldigung bitten«, sagte er. »Aber erst beweisen Sie’s! Stopp, Mann, die Rechte bleibt oben!«
    Ich grinste und angelte mit der Linken langsam und vorsichtig, um den Cop ja nicht zu einem schnellen Schuß zu reizen, mein Etui mit dem FBL-Stern aus der Tasche. Ich warf es ihm hin und sagte dabei:
    »Sehen Sie sich den Stern an. Bis jetzt hat es noch keine geglückten Nachahmungen davon gegeben.«
    Er fing das Etui geschickt auf, ließ es aufschnellen und warf einen flüchtigen Blick auf den vielzackigen FBI.-Stern. Gleich darauf steckte er seinen Colt weg, warf mir das Etui wieder herüber und lächelte.
    »Also, Sir — jetzt ist meine Entschuldigung fällig.«
    »Gar nichts ist fällig«, erwiderte ich. »Höchstens ein Arzt für unseren Schreihals.«
    Mit kurzen Unterbrechungen, die er brauchte, um Luft zu holen, brüllte Fairdale noch immer. Wir gingen zu ihm, aber er starrte weiter hinauf in den blauen Himmel und schrie.
    Der Cop hatte ein Taschenmesser gezogen. Ich hielt Fairdales Arm fest, während der junge Polizist Mantel, Jakkett und Hemd kurzerhand aufschlitzte. Aus der Brusttasche seiner Uniform brachte er gleich darauf ein Verbandspäckchen hervor, das er aufriß. Während ich die Ärmelenden zurückhielt, verband er Fairdales Arm, dessen Brüllen langsam leiser wurde und zu einem

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