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0281 - Ein Spitzel zieht die falsche Karte

0281 - Ein Spitzel zieht die falsche Karte

Titel: 0281 - Ein Spitzel zieht die falsche Karte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Spitzel zieht die falsche Karte
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Sekunde, dann stand sie auf und nahm eine Handtasche, die neben einem Pelzmantel auf der Couch lag. Sie entnahm der Tasche ein kleines Notizbuch, blätterte und hielt Slim schließlich eine aufgeschlagene Seite hin.
    Slim nahm das kleine Buch und überflog die Aufstellung. Er stieß einen leisen Pfiff aus, riß die Seite heraus und steckte sie ein.
    »Braves Kind«, sagte er dabei. »Bringt einen ehrbaren Familienvater dazu, mit ihr ein Verhältnis anzufangen, und treibt ihn dann auch noch zum finanziellen Ruin. Es ist klar, daß Fulton mindestens sieben- bis achttausend Dollar bisher für dich aufgewendet hat, nicht wahr?«
    »Ich — ich habe nicht nachgerechnet«, behauptete Lee Lee.
    »Auf dem Zettel sind die Schätzwerte aller einzelnen Geschenke zusammengezählt«, nickte Slim ruhig. »Wer hat dir den Auftrag gegeben, dich an Fulton heranzumachen?«
    Lee Lee versuchte nun doch, auszubrechen.
    »Hören Sie mal«, schnaufte sie empört. »Wir haben uns zufällig kennengelernt. In dem Nachtklub, wo ich auftrete.«
    Slim Wools hatte seine Pistole wieder in der Schulterhalfter verschwinden lassen.
    »Also?« sagte er. »Ich warte.«
    »Hören Sie, wir haben uns wirklich…«
    Slim Wools stand auf.
    »Nein!« schrie das Mädchen. »Nick Holden hat es arrangiert, daß Fulton und ich uns begegneten.«
    »Na also«, sagte Slim zufrieden. »Und für wen arbeitet Holden? Der Gauner kommt doch nicht von selbst auf solche Gedanken.«
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht, Mr. Miller, ich schwöre es Ihnen! Ich habe schon zweimal versucht, es herauszukriegen, aber Holden hält dicht. Ich weiß nicht mehr, als daß es irgendwie mit dem Spielklub in der 83. Straße Zusammenhängen könnte.«
    »Was für ein Spielklub?«
    »Es gibt in der 83. Straße einen geheimen Klub, wo gespielt wird. Holden geht fast jeden Abend hin. Er hatte mich einmal mitgenommen.«
    »Mit wem traf er zusammen?«
    »Mit niemandem. Das ist ja das Verrückte. Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, als ob es irgendwie mit dieser Spielhölle zusammenhinge.«
    »Wie kommt man ’rein?«
    »Ein Klopfzeichen. Viermal schnell hintereinander, dann warten und noch dreimal hintereinander.«
    »Und wo liegt der Klub nun genau?«
    »Über dem Friseursalon, der vor ein paar Wochen so viel von sich reden machte.«
    »Der Salon, wo sich eine Frau während der Dauerwelle die Pulsadern aufschneiden wollte?«
    »Ja, der Klub ist es. Sagen Sie —sind Sie ein Detektiv?«
    Slim Wools lachte schallend.
    »Sehe ich so aus?« fragte er. »Es gibt noch mehr Kreise, die ein Interesse dafür haben, daß Fulton irgendwie zu Geld kommen muß. Wenn Fulton für Holden arbeiten soll — warum sollte er nicht für jemand anders arbeiten?«
    Er stand auf und ging langsam zur Tür, ohne sich ein einzigesmal umzusehen. Aber seine halbgeschlossenen Augen verrieten, daß er sich ganz auf sein Gehör konzentrierte, daß er bereit gewesen wäre, auf das leiseste Geräusch in seinem Rücken hin sofort herumzuschnellen.
    An der Tür drehte er sich noch einmal um.
    »Vielen Dank für den Kaffee«, sagte er und ging.
    Er hatte den Kaffee gar nicht angerührt,
    ***
    Am frühen Nachmittag ging ich zu Jeane Fulton. Das Girl öffnete mir und sah mich fragend an.
    »Miß Fulton?« fragte ich.
    Sie nickte stimm. Ich klemmte mir die Bücher unter den rechten Arm, fischte mein Etui aus der linken Rocktasche und hielt es ihr hin.
    »FBI?« murmelte sie erstaunt. »Sie wollen sicher zu Daddy? Der ist aber im Office.«
    »Ich möchte nicht zu Ihrem Vater, ich möchte mit Ihnen sprechen, wenn Sie Jeane Fulton sind. Oder haben Sie noch eine Schwester?«
    »Nein. Ich bin Jeane Fulton. Aber — was — ich meine…«
    Sie brach ab. Offensichtlich war sie erschrocken, daß sie Besuch von einem G.-man erhielt. Ich wies mit dem Kopf über die Schulter zurück ins Treppenhaus und sagte halblaut:
    »Vielleicht sollten wir lieber hineingehen?«
    Sie wurde rot.
    »Oh, ja, natürlich! Entschuldigen Sie bitte! Kommen Sie herein!«
    Sie führte mich in ein anheimelndes Wohnzimmer. Ein großes Fenster war so reichlich mit Topfpflanzen bestellt, daß das ganze Zimmer an einen Wintergarten erinnerte. Wir setzten uns.
    »Miß Fulton«, begann ich. »Ich werde Sie hinterher über die Gründe informieren, die mich zu meinen Fragen führten. Vorerst möchte ich, daß Sie mir diese Fragen beantworten. Nach dem Gesetz steht es allerdings jedem frei, ob er uns Fragen beantworten will oder nicht.«
    Das nervöse

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