Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0281 - Kampf in der Tiefsee

Titel: 0281 - Kampf in der Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Chef der ITC schwamm mit drei jungen Damen in einem der zahlreichen Schwimmbecken und amüsierte sich offensichtlich ausgezeichnet. Atlan ließ sich auf einer Polsterbank in der Nähe des Beckens nieder, lauschte dem Gesang der Vögel, atmete den lang entbehrten Duft sonnenwarmen Grases ein und merkte nicht, daß ihn die Müdigkeit mit Macht überwältigte.
    Als er erwachte, standen die drei jungen Damen aus dem Schwimmbecken vor ihm. Sie trugen knappe Badeanzüge und schienen sich köstlich zu amüsieren. Erst nach einigen Sekunden merkte der Lordadmiral, wer die Ursache ihrer Heiterkeit war.
    „Wenn er keinen Männeranzug trüge", kicherte die kleinste der drei, „dann könnte man glauben, eine Frau vor sich zu haben."
    „Meine Güte", seufzte die zweite, „diese langen Haare, und noch dazu gebleicht. Und seine Augen sind so rot wie die eines Arkoniden."
    „Früher gab es Beatles", meinte die dritte, „diese Burschen trugen das Haar ebenso lang." Sie setzte sich auf die Kante der Bank und griff Atlan ungeniert ins Haar. „Bist du ein Beatle, Kleiner?"
    Bis zu dieser Stelle hatte Atlan sich an der Naivität der drei Schönen ergötzt. Aber das Wort „Kleiner" brachte ihn jählings in Wut. So hatte ihn noch niemand zu nennen gewagt.
    Er hob den Arm, um die allzu Zudringliche von der Bank zu stoßen. Doch dann überlegte er es sich anders. Er umfaßte das Mädchen, hob es mühelos auf und lief mit ihr zum Wasserbecken.
    In hohem Schwung beförderte er es in das nasse Element zurück.
    „Kraft hat der Junge, das muß ihm der Neid lassen", bemerkte eine andere.
    Atlan wandte sich nach ihr um. Sein Gesicht mußte etwas von dem Zorn gezeigt haben, der ihn übermannte, denn die beiden erblaßten plötzlich und liefen davon. Hinter der unfreiwillig ins Wasser gesprungenen Dame, die sich an der Leiter des Bassins hochzog, tauchte Ferbyds Kopf auf.
    „Wo ist der junge Mann, der dich ...?"
    Clinton Ferbyd erstarrte. Sein Mund stand offen, und die Augen wurden immer größer.
    Das Bild reizte den Lordadmiral so stark zum Lachen, daß sein Zorn wieder verflog.
    „Kommen Sie heraus, Ferbyd!" rief er. „Ich habe Angst, Sie schlagen sonst Wurzeln."
    Clinton Ferbyd erwachte ruckhaft zum Leben. Er schubste seine übriggebliebene Gespielin zur Seite, so, daß sie erneut ins Wasser plumpste, dann kletterte er an Land.
    „Ich bitte um Verzeihung, Sir", sagte er hastig. „Haben sich die Mädchen sehr ungebührlich betragen? Dann würde ich ihnen nämlich eigenhändig den Hintern versohlen."
    „Den ...?" Atlan bemühte sich, nicht intolerant zu wirken.
    Dennoch empfand er es als Verstoß gegen die guten Sitten, daß ein Mann wie Ferbyd sich nicht scheute, als Verheirateter mit drei jungen Damen zu flirten, die sich wenig damenhaft aufführten.
    Scheinbar unmotiviert überzog ein breites Grinsen das Gesicht des ITC-Chefs.
    „Meine Töchter Anyra, Mondy und Apiora, Sir. Hatten Sie etwas anderes gedacht?"
    Jetzt war es an Atlan, förmlich zu einer Säule zu erstarren.
    „Ich fürchte, nun muß ich mich entschuldigen", murmelte er betraten. „Ich hatte Sie in einem häßlichen Verdacht."
    Ferbyd lächelte. „Dann steht es unentschieden, Sir. Ich bin froh, daß es so ist. Dennoch haben sich meine Töchter nicht gerade damenhaft aufgeführt. Nun, in jungen Jahren hat man andere Auffassungen von Konventionen als im gereiften Alter. Was haben sie denn mit Ihnen angestellt?"
    „Sie nannten mich einen Beatle wegen meiner langen Haare. Ich gestehe, daß ich schockiert war. Zu dieser Zeit, ich meine zu der Zeit, als auf der Erde die Beatles in Mode waren, befand ich mich nicht im Tiefschlaf. Es ist mir also bekannt, was für Narren ..."
    „Nicht so voreilig, Sir!" warnte Ferbyd ernst. „Die ehemaligen Beatles können Sie nicht verstehen, weil Sie damals schon ein uralter Mann waren, was Ihre Erfahrungen betrifft. Aber lassen Sie sich von mir sagen, daß ich persönlich große Achtung vor jungen Leuten dieser Art empfinde; sie erkannten damals keine der reaktionären Traditionen mehr an, und damit haben sie viel dazu beigetragen, die Menschheit zu einen. - Übrigens gibt es heute Parallelen dazu. Ich möchte nur The Monsters erwähnen; sie nennen sich Unmenschen, weil sie damit gegen die militaristische Politik des Imperiums protestieren wollen, und ihre Songs werden auf allen von Menschen bewohnten Planeten gesungen."
    Atlan wölbte ärgerlich die Brauen. „Und Sie finden das richtig, Ferbyd? Sie als interstellarer

Weitere Kostenlose Bücher