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0281 - Kampf in der Tiefsee

Titel: 0281 - Kampf in der Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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O’Neill nickte; doch dann entdeckte sie Roger McKay, und ihre Augen bekamen einen starren Ausdruck.
    Jean-Pierre Marat war befriedigt. Für einige Zeit würde er Ruhe vor dieser lebenslustigen Ärztin haben, mit der etwas nicht stimmen konnte.
     
    *
     
    Am nächsten Morgen erwachte Marat durch das Summen des Visiphons. Verschlafen drückte er auf die Aktivierungsleiste neben seinem Bett. Doch im nächsten Augenblick war er hellwach.
    Von der kreisrunden Bildfläche herab sahen ihn die rötlichen Albinoaugen Atlans ironisch an.
    „Verzeihung, Sir!" sagte Marat hastig. „Ich werde mich rasch anziehen und dann ..."
    „Sie brauchen sich wirklich nicht zu entschuldigen, Marat", entgegnete der Arkonide lächelnd. „Ich habe schon von der willkürlichen Tageseinteilung hier gehört."
    Erst jetzt ging es dem Detektiv auf, daß Atlan ja durch das Visiphon sprach, dem Kommunikationsmittel, das innerhalb des Sanatoriums verwendet wurde. Die mehr als neuntausend Meter starke Wasserschicht über dem Kuppelkomplex erforderte für die Verbindung mit der Außenwelt lasergeleitete Telekomimpulse oder überlichtschnell arbeitende Hyperkoms. Folglich befand sich der Lordadmiral persönlich im Sanatorium.
    Diese Erkenntnis mußte sich auf Marats Gesicht widergespiegelt haben, denn der Arkonide nickte bestätigend. „Sie haben es erfaßt, mein lieber Marat. Die Sorge um den Finanzminister des Imperiums trieb mich hierher. Wie geht es unserem Genie?"
    Marat konnte ein spöttisches Grinsen nicht ganz unterdrücken.
    Bevor Atlan, dessen Augenbrauen sich bereits mißtrauisch wölbten, nach dem Grund dafür zu fragen vermochte, antwortete der Detektiv rasch: „Oh, es geht ihm schon bedeutend besser, Sir!" In Gedanken setzte er hinzu: So gut, daß er plötzlich Interesse an Frauen zeigt. „Warum besuchen Sie ihn nicht einfach?"
    „Was haben Sie gegen mich?" fragte Atlan mit verdächtigem Zucken um die Augenwinkel. „Warum möchten Sie mich beseitigen?"
    Marat starrte den Lordadmiral sekundenlang verblüfft an, dann begann er laut zu lachen.
    „Ich verstehe, Sir! Sie meinen die Sicherungsvorkehrungen, die ich getroffen habe, um Mister Adams vor unliebsamen Besuchern zu schützen! Davor brauchen Sie keine Angst zu haben; Sie würden zwar nicht in Adams Appartement hineinkommen, aber es gibt keine tödlichen Energieschranken. Wir Weltraumdetektive haben humanere Methoden, einen Klienten zu beschützen. - Aber wenn Sie inzwischen in mein Appartement hereinkommen wollen, Sir! Ich ziehe mir nur schnell etwas über."
    Atlan nickte. Eine Minute später summte der Türmelder. Marat hatte in der Zwischenzeit seinen Morgenmantel angezogen und sich die Haare gekämmt. Er führte den Chef der United Stars Organisation und Freund der Menschheit durch die geräumige Diele in den luxuriös ausgestatteten Wohnraum.
    Atlan schmunzelte, als Marat die Tür zum Schlafraum öffnete und aus der Richtung des Badezimmers lauter Gesang erscholl. „McKay!" rief Marat. Der Gesang brach ab. Kurz darauf erschien Roger McKay in der offenen Badezimmertür. Er winkte grüßend, als er den Lordadmiral entdeckte, und es schien ihm dabei nicht das geringste auszumachen, daß er splitternackt war. „Ich komme sofort!"
    „Wenn Sie gestatten, möchte ich mich ebenfalls richtig anziehen!"
    sagte Marat. „Ich nehme an, daß Sie mit Mister Adams und uns zusammen konferieren wollen."
    „Ja, bitte!" erwiderte Atlan. „Lassen Sie sich ruhig Zeit, Marat. Ich bin, glaube ich, auch ein wenig erholungsbedürftig. Oben geht alles drunter und drüber." Er sah Marats fragendes Gesicht und fügte hinzu: „Aber davon nachher. Ziehen Sie sich erst einmal an."
    Innerhalb von fünf Minuten war Jean-Pierre Marat fertig. Er trug jetzt eine samtblaue Plastikhose und dazu ein weißes, über den Gürtel herabfallendes Hemd ohne Knöpfe und Kragen. Die Bräune seiner Haut kontrastierte angenehm dazu.
    Roger McKay dagegen trug nur eine lendenfreie, scharlachrote Lederhose und eine mit Metallplatten besetzte gelbe Weste. Er schüttelte dem Lordadmiral die Hand. Dann kratzte er ausgiebig seine stark behaarte Brust, lächelte verlegen und meinte: „Wenn ich Ihnen einen Whisky anbieten darf, Sir ..." Atlan schüttelte den Kopf. „Fruchtsaft, bitte. Ich trinke am hellichten Tag keinen Alkohol. Aber wenn Sie Appetit auf Whisky haben, bitte ...!"
    „Appetit ...?" fragte McKay vorwurfsvoll. „Einen mörderischen Durst habe ich, Sir." Atlan schluckte hörbar. „Und dagegen soll

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