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0281 - Kampf in der Tiefsee

Titel: 0281 - Kampf in der Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schockharpune, mit einem Minitorpedo oder mit einem Feldnetz fangen beziehungsweise erledigen möchte."
    „Warum so zynisch?" fragte Adams. „Alle diese Möglichkeiten dienen doch nur der Sicherheit des Menschen!"
    „Der Sicherheit von Schlächtern, wollten Sie sicher sagen, Mister Adams!" entfuhr es Marat impulsiv. „Ich persönlich bin der Meinung, man sollte nur solchen Menschen die Unterwasserjagd erlauben, die gewillt und fähig sind, ihre Beute auf waidmännische Art zu jagen."
    „Okay!" erwiderte Adams. „Dann erklären Sie mir bitte, was Sie unter einer waidmännischen Jagd verstehen!"
    Marats Gesicht leuchtete auf. Er schaltete die Steuerautomatik aus und aktivierte die Manuellschaltungen. Unterdessen hatte das Boot die freie See gewonnen und befand sich etwa sechshundert Meter von der Basis entfernt.
    Marat schaltete den Impulsantrieb ein. Der schlanke, an den Seiten wie eingedrückt wirkende Körper aus molekülverdichtetem Terkonitstahl schoß vorwärts und beschleunigte innerhalb einer Minute auf zweihundertfünfzig Stundenkilometer. Bizarre Felsformationen tauchten auf und verschwanden wieder aus dem Blickfeld. Silbrig glänzende oder bläulich leuchtende Fischschwärme huschten über die Bildflächen der kleinen Panoramaanlage.
    Plötzlich begann ein Suchgerät zu ticken. Auf einem kreisrunden Schirm bildete sich die Silhouette eines grün, gelb und rot leuchtenden Fischkörpers ab. Ein riesiges Maul mit dolchartigen, langen Zähnen wurde sichtbar. Es pflügte mitten durch einen Schwarm Laternenfische und verschlang, was es erreichen konnte.
    „Ist das ...?" begann Adams und stockte wieder. Marat lachte trocken. „Ein Gigant-Lamprotoxus, jawohl!" Er las die Maße ab.
    „Allerdings erreicht er nicht die maximal mögliche Länge, aber fünfundvierzig Meter sind auch nicht zu verachten."
    Er bremste ab, als die Entfernung nur noch einen halben Kilometer betrug. In einer weiten Kurve schwang das Boot um die Beute herum. Die Abbildung wurde klarer. Deutlich waren die viele Meter langen Kopfflossen zu sehen. Sie erinnerten an die rückgebildeten Vorderbeine von Seelöwen.
    In etwa hundert Metern Entfernung vom Lamprotoxus senkte sich das Boot nahezu lautlos auf den Meeresboden und versank in einer Wolke aufgewühlten Schlicks. Als der Schlamm sich verzog, ragte nur noch der flache Turm hervor.
    „Er kommt hierher!" stöhnte Adams gepreßt. Marat nickte zufrieden. „Natürlich, Sir. Der Lamprotoxus hat uns ausgemacht.
    Da er viel größer ist als unser kleines Boot, und zudem augenblicklich nur der Turm aus dem Boden ragt, fühlt er sich überlegen. Ich muß mich beeilen, sonst komme ich nicht mehr hinaus."
    Schnell entledigte sich Marat seines Umhangs. Er stieg in einen der beiden Anzüge aus geschmeidigem Spunplastik und verschloß den Druckhelm.
    „Selbstverständlich würde der Anzug mich nicht vor dem Zerquetschtwerden bewahren, wenn er nicht einen Mikro-Feldgenerator enthielte, der eine Energiesphäre aufbauen kann.
    Das Problem bei der Tiefseejagd ist nur ...", er griff nach dem langen Schaft der Elektroschockharpune, „ ... Antrieb, Sphäre und Waffe so zu dirigieren, daß sie zusammenarbeiten. Eine einzige falsche Schaltung, und die Harpune bricht mitten im Energieschirm ab. Dann bin ich waffenlos. Oder der Fisch versetzt mir einen solchen Schlag mit der Schwanzflosse, daß die Sphäre zusammengedrückt wird. In einem solchen Fall darf ich froh sein, wenn ich mit Knochenbrüchen davonkomme. - So, das wäre es.
    Ich gehe nun nach draußen, Sir!"
    Er glitt durch die Röhre des Turmes nach oben. In der Abschußkammer aktivierte er die Energiesphäre, während parallel dazu der Druck innerhalb der Kammer auf einen Wert gesteigert wurde, der rund zehn Atmosphären über dem des umgebenden Wassers lag.
    Dann erfolgte der Abschuß. Mit einer Anfangsgeschwindigkeit von rund hundert Stundenkilometern wurde Marat nach draußen geschleudert. Der ungeheure Wasserdruck bremste ihn jedoch sehr rasch wieder ab.
    Als er stillstand, befand sich Marat etwa achtzig Meter über dem Kopf des Tiefseeungeheuers.
    Der Lamprotoxus schwebte dicht neben dem Turm des Dwarf-Bootes. Er wedelte mit seinen Kopfflossen und legte nach und nach das Deck frei. Dann wartete er einige Minuten reglos.
    Plötzlich fuhr der Kopf des Fisches mit der Gewalt eines Dampfhammers auf den Turm herab.
    Jean-Pierre Marat erschrak, als sich das Boot nach Backbord neigte. Er hatte dem Finanzminister nichts über die Manuellsteuerung

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