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0281 - Shimadas Mordaugen

0281 - Shimadas Mordaugen

Titel: 0281 - Shimadas Mordaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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als unangenehm, auf dieser Fläche zu sitzen und eingerahmt von den zahlreichen Guckfenstern zu sein, wovon nur einige wenige zerbrochen waren. Das Glas der Scheiben schimmerte matt. Man konnte nicht erkennen, wer dahinterstand.
    Ich schaute in die Höhe. An der Decke befand sich ein kleiner Kreis aus Lampen. Sie konnten wahrscheinlich zentral gesteuert werden und ihr Licht nach unten gießen.
    Ich dachte noch über die Gegner nach. Zu einem Ergebnis kam ich nicht.
    Huschende Wesen mit blitzenden Schwertern. Dahinter konnte sich ziemlich viel verbergen, nur auf die richtige Erklärung würden wir wohl so leicht nicht kommen.
    Ich sah die Mädchen, die es in ihrem Raum nicht ausgehalten haben und vorsichtig ankamen.
    Fanny pickte ich mir heraus. »Kommen Sie doch mal her!«
    Sie kam und betrat die Schaufläche. Diesmal zögernd und nicht auf Wirkung bedacht. Den dünnen Mantel raffte sie vor der Brust zusammen, ihr Gesicht wirkte alt und grau.
    »Sie haben die Schreie gehört?« fragte ich sie.
    »Ja.«
    »Und keinen gesehen?«
    »Doch.« Fanny verzog das Gesicht und bekam gleichzeitig eine Gänsehaut. »Das waren Schatten.«
    »Von Menschen?«
    Die Stripperin dachte einen Moment nach und nickte heftig. »Natürlich von Menschen, die sprachen sogar miteinander. Sie zischten sich etwas zu und schlugen gegen das Glas. Dabei stießen sie so komische Schreie aus. Mir kam es so vor, als wollten sie alles zerstören.«
    Ich drehte mich zu Suko um. »Weshalb?«
    »Um Spuren zu verwischen«, sagte mein Partner.
    »Das ist möglich.«
    »Aber welche Spuren?« fragte Fanny.
    »Darüber müssen wir uns den Kopf zerbrechen, nicht Sie«, erklärte ich ihr. »Meiner Ansicht nach hängt dieser Aufwand mit Sayana zusammen.«
    »Und mit Costello?«
    »Das ist auch möglich.«
    »Wer ist das, Costello?« fragte Fanny.
    »Ein Mann«, erwiderte ich und lächelte, das jedoch verging mir, denn auf einmal bemerkte ich den kalten blauen Schein.
    »John, die Augen!« rief Suko.
    Fanny begann zu schreien. Es hörte sich an wie eine Sirene. Da sie direkt hinter mir stand, brauchte ich mich nur umzudrehen und sah sie in ihrer verkrampften Haltung, die Hände zu Fäusten geballt und gegen die Stirn gepreßt.
    Ihr Blick war dabei auf eines der Sichtfenster gerichtet. Den Grund erkannte auch ich.
    Es waren zwei Augen.
    Kalt, blau, gnadenlos und gefährlich!
    Dieser Mörderblick traf mich wie eine Eisdusche. Ich fühlte in meinem Kopf einen Schlag und vernahm Sukos Stimme.
    »John, die sind überall. Schau nicht direkt hinein. Die machen dich fertig…«
    Ich drehte mich und sah die Augen tatsächlich an. Sie befanden sich in allen noch nicht zerstörten Sichtfenstern.
    Im ersten Augenblick wurde ich an Belphégor erinnert, den Hexer mit der Flammenpeitsche. Auch er besaß diese schrecklichen Augen, die voller Grausamkeit steckten, aber diese hier waren dennoch anders. Sie wirkten dunkler, gleichzeitig glasiger; grausame Ovale, in denen alles Böse steckte, was die Welt bereithielt.
    Mich irritierte ihr intensives Blau!
    Hatte nicht auch das getötete Mädchen eine blaue Haut gehabt? Natürlich. Wenn ich beides zusammennahm, mußte es zwischen den Augen und dem toten Mädchen einen Zusammenhang geben.
    Fanny schrie noch immer.
    Suko hatte sich abgedreht, er schaute zu Boden und hielt gleichzeitig seinen Arm gegen den oberen Teil des Gesichts gepreßt. »Wir müssen weg, John!« hörte ich seine Stimme. »Verdammt, diese Augen sind gefährlich. Sie können uns vernichten…«
    Ich packte mir Fanny. Sie war dabei, in die Knie zu sinken. Ihr Gesicht hatte bereits einen bläulichen Schein angenommen. Sie zitterte und fror am gesamten Körper. Es ging bei ihr um Sekunden. Lange durfte ich nicht zögern, sondern packte das Mädchen und schleuderte es von der Drehfläche herunter.
    Suko passierte mich ebenfalls. Auch er hatte es nicht mehr aushalten können, stoppte im Gang und schüttelte sich. Dabei holte er keuchend Atem.
    Ich schaute noch einmal zurück.
    Die Augen waren verschwunden!
    Statt dessen aber wurde die kreisrunde Fläche von einem bläulichen Schimmern erhellt, das sie genau abgrenzte und nicht einmal eine Fingerbreite überstand.
    Mein Instinkt alarmierte mich. Ich glaubte daran, daß in den nächsten Sekunden etwas Schreckliches geschehen würde. Und ich hatte mich nicht getäuscht.
    Plötzlich öffnete sich die Fläche.
    Ich sprang bereits zurück, und das war mein Glück. Aus der Öffnung fauchte eine bis zur Decke reichende, intensiv

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