0281 - Shimadas Mordaugen
Monstrum?«
»Ich nichts, aber vielleicht kann er mich schützen, wenn es darauf ankommt.«
»Weißt du, wo er steckt?«
»Nein!« Costello war ehrlich.
Sorvino stemmte sich aus seinem Stuhl hoch. »Dann sehe ich um deinen Schutz schwarz, mein Lieber.« Er schaute auf seine Uhr. »Du mußt mich entschuldigen, aber ich habe Termine.«
Costello winkte ab. »Sicher, sicher. Geh schon, ich halte dich nicht auf.«
»Bis später dann.«
Als ihn der Anwalt verlassen hatte, verfiel Logan Costello in ein nachdenkliches Brüten. Er hatte die Stirn gerunzelt und stützte sein Kinn auf die Hand. Ihm war die Sache nicht geheuer, er ahnte etwas, doch er wußte nicht, aus welcher Richtung es auf ihn zukam. Und das zerrte an seinen Nerven.
Japan!
Immer wieder kam er auf den Namen dieses Landes zurück. Das konnte nicht nur mit dem Tod der Tänzerin zusammenhängen, es mußte noch einen anderen Grund haben.
Costello wußte ihn nicht. Noch nicht. Dennoch hatte er die richtigen Ahnungen, denn Shimada hatte ihn bereits aufs Korn genommen…
***
Mir war es ein Rätsel, wie Suko so schnell reagieren konnte. Jedenfalls schaffte er es, dem sausenden Schwerthieb zu entgehen, und er riß, während er nach unten tauchte, seinen Gegner noch mit um, so daß beide in die Wohnung hineinkatapultiert wurden.
Ich stand noch auf der Schwelle und kam erst jetzt dazu, meine Eindrücke aufzunehmen.
Zwei Gestalten sahen wir uns gegenüber. Beide waren gleich angezogen, so daß sie auch wie Schatten wirkten. Sie trugen pechschwarze Tücher um ihre Körper gewickelt. Die Tücher bedeckten sogar den Kopf und ließen zudem nur die obere Hälfte des Gesichts frei, so daß die Augen und die Nase zu sehen waren.
In den Händen hielten die Männer Schwerter mit dünnen Klingen, so daß sie schon an überlange Messer erinnerten, und jedesmal, wenn die Schwerter durch die Luft gezogen wurden, vernahm ich ein gefährliches hohes Pfeifen, dessen Nachklang bei mir auf dem Rücken eine Gänsehaut hinterließ.
Ein wirklich widerliches Geräusch, das plötzlich lauter wurde, als der Kerl mit gespreizten Beinen hoch und auf mich zuspringen wollte. Dabei hielt er seine Waffe mit beiden Händen umklammert. Das blitzende überlange Messer jagte wieder von oben nach unten und hätte mich bestimmt in zwei Hälften gespalten, wäre es mir nicht gelungen, mich zurück in das Treppenhaus zu wuchten.
Als ich auf den Boden krachte, fuhr das Schwert zum zweitenmal nieder, und ich mußte mich zur Seite rollen, so daß die Klinge neben mir ein Brett aus dem Bodenbelag auffetzte.
Erst jetzt gelang es mir, mich zu wehren. Ich schwang herum und trat mit beiden Beinen zu.
Ein guter Treffer. An der Hüfte erwischte ich meinen Gegner, doch ich hatte das Gefühl, gegen Beton zu treten, so wenig machte ihm der Stoß aus.
Aber er kam aus dem Gleichgewicht und mußte zurück. Vor einem lukenartigen Fenster fing er sich wieder und griff sofort an.
Dabei bewegte er nicht nur seine Beine, sondern auch das Schwert. Und wie er das handhabte. Weiterhin mit beiden Händen den Griff umklammernd, zerschnitt die schmale Klinge widerlich pfeifend die Luft. Einmal kam sie von links, dann von der anderen Seite, und sie wurde so schnell geschlagen, daß ich das Gefühl bekam, vor mir zwei Schwertklingen zu sehen.
Gott, wenn das so weiterging, erwischte er mich irgendwann.
Ich kam nicht einmal dazu, meine Beretta zu ziehen, weil ich mich zu sehr auf diese Gestalt konzentrieren mußte, und ich glaubte inzwischen auch zu wissen, wen ich vor mir hatte.
Einen Ninja-Kämpfer!
Vor der Treppe drehte ich mich, packte das Geländer und sprang einige Stufen hinab.
Für einen Moment zeigte sich mein Gegner irritiert. Er zögerte mit den nächsten Schlägen. Ich setzte alles auf eine Karte, stemmte mich ab, zog den Kopf ein und rammte ihn in den Magen des Kämpfers.
Ein Volltreffer!
Er flog zurück, und auch ich stolperte vor, und als ich mich wieder gefangen hatte, befand er sich bereits in der Wohnung.
Da zog ich die Beretta.
Irgendwie mußte er spüren, daß dieses schwarze Ding in meiner Hand nicht so harmlos war, wie es aussah, denn er flog zur Seite und verschwand, noch bevor ich abdrücken konnte, in einem Raum, den ich erst nach den nächsten Schritten einsah.
Ich entdeckte ihn am Fenster.
Aus einem anderen Zimmer hörte ich Kampfgeräusche. Dort schlug sich mein Freund Suko mit dem zweiten herum.
Hoffentlich packte er ihn auch. Dann feuerte ich.
Diesmal entging er mir nicht. Ich
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