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0281 - Shimadas Mordaugen

0281 - Shimadas Mordaugen

Titel: 0281 - Shimadas Mordaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte ihn nicht töten wollen, sondern auf sein Bein gezielt. Die Kugel traf ihn in den linken Oberschenkel.
    Er klang grunzend und ächzend. Aber ich hatte den Schwarzen nicht ausgeschaltet, das merkte ich sehr schnell, denn er katapultierte sich rückwärts aus dem Fenster.
    Als die Scheibe klirrte, befand ich mich bereits in Bewegung, um erkennen zu müssen, daß ich zu spät kam. Mit wehender Montur verschwand er, auch mein silbernes Geschoß hatte ihn nicht stoppen können.
    Um lange Überlegungen anstellen zu können, besaß ich nicht die Zeit.
    Ich wollte ihn haben, ihn stoppen, denn er stellte eine Gefahr dar.
    Deshalb nahm ich die Verfolgung auf. Keine Sekunde zögerte ich, war mit wenigen Schritten am Fenster und riß es auf, weil ich nicht von den noch steckenden Scherbenspitzen aufgespießt werden wollte.
    Normalerweise hätte ein Mensch in die Tiefe fallen müssen. Nicht so dieser Ninja-Kämpfer. Ihm war es gelungen, eine Feuerleiter zu packen, und die hetzte er nach oben.
    Die Hälfte der Distanz zum Dach hin hatte er bereits zurückgelegt. Ich schaute ihm nach und sah ihn seltsam humpeln, meine Kugel mußte ihm doch mehr Ärger bereitet haben, als er zugeben wollte. Das linke Bein zog er immer ein wenig nach. Ich drückte mich aus der Öffnung, drehte mich und nahm sofort die Verfolgung auf.
    Seine Schritte hämmerten auf die Metallsprossen. Die Leiter wankte und ächzte. Sie knirschte in der Verankerung, wobei ich hoffte, daß sie mein Gewicht auch noch halten würde, denn ich wollte den gleichen Weg nehmen.
    Gnadenlos stach die Sonne vom Himmel. In London herrschten Temperaturen wie sonst nur in Miami.
    Ein Wetter zum Faulenzen, aber nicht zum Kämpfen. Leider nehmen Dämonen darauf keine Rücksicht. Ob Sonne oder Schnee, sie gingen stets ihren Aktivitäten nach.
    Ich kam so gut die schwankende Rostleiter hoch. Von der Straße her hatte ich gar nicht gesehen, daß dieses Haus ein Flachdach besaß, wo die Leiter auch endete, nur unterbrochen von den schmalen Plattformen.
    Der Ninja wurde langsamer. Er zog sein Bein immer stärker nach, so daß ich aufholen konnte.
    Allmählich fühlte ich mich besser. Noch war nichts entschieden, aber ich glaubte inzwischen, daß ich ihn packen konnte. Wenn hin und wieder der Wind über die Hauswand strich, erfaßte er auch die Kleidung des Kämpfers und ließ sie flattern.
    Plötzlich blieb er stehen.
    Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich sah auch, wie der den Kopf drehte und zu mir herabschaute.
    Hatte er blaue Augen?
    Mir schien es so, dann aber wurde ich von einer anderen Sache abgelenkt, mit der ich nicht gerechnet hatte.
    Der Ninja über mir schüttelte sich, und einen Augenblick später fiel mir etwas entgegen.
    Es war ein Bein!
    Für einen Moment war ich völlig sprachlos. Das Bein raste nach unten.
    Es hätte mich getroffen und vielleicht von der Leiter gerissen, doch ich drehte mich, während ich mich gleichzeitig festhielt, so daß ich mit dem Rücken gegen die Hauswand prallte.
    Dicht vor meinen Augen tickte das Bein auf eine Stufe. Für einen Moment konnte ich es genau erkennen.
    Schwarzes, wie verbrannt wirkendes Fleisch. Ich schüttelte mich, dann war das Bein verschwunden. Den Schreck mußte ich verdauen und konnte mich erst später an die Verfolgung machen, denn der Ninja dachte nicht daran, aufzugeben. Auch mit nur einem Bein schaffte er es, mir zu entkommen.
    Er kletterte weiter.
    Diesmal allerdings nicht so schnell. Durch den Verlust seines Beines war er schwer gehandicapt, und er mußte hüpfend die Leiter in die Höhe steigen.
    Ich holte auf.
    Dennoch schaffte ich es nicht, ihn noch vor Erreichen des Dachrandes zu packen. Als ich die letzte Stufe mit meinen Händen greifen konnte, gelang es ihm, sich über die Kante zu drehen und auf das Dach zu legen.
    Ich beeilte mich - aber ich mußte auch damit rechnen, daß er an der Dachkante lauerte und mir den Schädel abschlagen wollte, wenn ich mich zeigte.
    Deshalb war ich sehr vorsichtig.
    Vielleicht warnte mich das Pfeifen, wenn er ausgeholt hatte, doch nichts dergleichen geschah.
    Ich konnte über den Rand schauen und sah ihn ein paar Schritte von mir entfernt.
    Er hatte leichte Schwierigkeiten und hüpfte weiter, wobei er Deckung zwischen den Schornsteinen suchte, die in unregelmäßigen Abständen auf dem Dach verteilt standen.
    An ihnen waren Fernsehantennen befestigt, und ich sah auch die Umrisse einiger Luken, die man von innen hochdrücken mußte.
    Der Ninja war trotz seines Handicaps

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