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0282a - Der Mörder und sein blonder Schwarm

0282a - Der Mörder und sein blonder Schwarm

Titel: 0282a - Der Mörder und sein blonder Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mörder und sein blonder Schwarm
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lassen.
    Mit einer kraftlosen Bewegung legte er dann den Hörer auf die Gabel zurück.
    »Ich bin tatsächlich am Ende«, murmelte Dr. Bend. Er griff wieder zum Hörer, wählte seine Sekretärin an und sagte: »Lassen Sie doch bitte den Besuchern bestellen, dass ich nicht in der Lage bin, ihnen zur Diskussion zur Verfügung zu stehen.«
    ***
    Wir ließen eine Couch in das Nachbaroffice schaffen. Dr. Bend streckte sich auf der Liege aus und schloss die Augen.
    Phil und ich verließen den Raum und hockten uns in den Nebenraum. Wie hypnotisiert starrten wir auf das Telefon.
    Die Methode hatte Erfolg. Das Telefon schlug an. Es meldete sich die Stimme eines Kollegen, der sich an die Fersen von Remage gehängt hatte.
    »Hallo Cotton«, sagte er. »Remage ist gerade im Eve verschwunden.«
    »Ins Eve?«, fragte ich verwundert, »da wird doch erst um neun Uhr abends geöffnet, und jetzt ist es genau fünf.«
    »Ja, aber auf meine Augen kann ich mich verlassen. Remage ist durch den Künstlereingang gegangen.«
    »Gut. Dann leg dich wie ein Wachhund vor die Bar. Wir dürfen Remage heute auf keinen Fall aus den Augen verlieren. Ruf mich wieder an, wenn er den Laden verlässt. Aber gib acht, das Eve hat drei Ausgänge. Hast du die anderen Kollegen richtig eingesetzt?«
    Der Mann knurrte irgendeine Freundlichkeit. Dann hängte er auf.
    Phil sah mich an. Ich wiederholte die Aussage unseres Kollegen.
    »Es war ein Riesenfehler, Remage laufen zu lassen. Du wirst es schwer bereuen«, knurrte Phil.
    »Ich vermute, dass Remage auf eigene Faust losmarschiert, um den Mörder zu finden. Er wird uns auf die richtige Spur bringen«, sagte ich.
    »Du meinst, Remage weiß, dass White der Mörder ist?«
    »Ich vermute es.«
    Um Viertel nach fünf Uhr war plötzlich die Hölle los. Ich erhielt einen Anruf von dem Revier im-Village. Lieutenant Halifax, den ich persönlich kannte, war an der Strippe.
    »Hallo, Jerry«, prustete er den Hörer. »Wir haben ihn. Er fährt einen Rover 3000. Eine Streife hat sofort die Verfolgung aufgenommen. Ein Cop hat ihn an einer Ampel entdeckt, als der Bursche auf die Bremse seines Wagens stieg.«
    »Welche Farbe hat der Rover?«
    »Blau.«
    »Und ist der Cop ganz sicher, dass es sich um den gesuchten Gangster handelt?«
    »Ganz sicher.«
    »Okay. Halte uns auf dem Laufenden.«
    Der Lieutenant hängte ein. Ich warf den Hörer auf die Gabel.
    »Die John-White-Psychose beginnt«, flüsterte ich, »ein Cop will White im Rover 3000 erkannt haben. Aber der Wagen war nicht grün, sondern blau. Ein Streifenwagen macht Jagd auf den Rover.«
    Es passierte häufig, wenn wir ein Fahndungsfoto herausgeben, dass innerhalb der ersten sechs Stunden hunderte Anrufe kamen.
    Keine zwei Minuten später klingelte das Telefon wieder. Ein Revier in der Bowery war am Apparat. Die Meldung war alarmierend: Ein John White wurde am Eingang der Subway gestellt und festgenommen.
    »Liefern Sie den Mann bitte im FBI-Distriktgebäude ab, ohne irgendwelche Kontrollen der Identitätskarte vorzunehmen. Hören Sie auch nicht auf die Proteste und die Versicherungen des Festgenommenen. Selbst wenn seine Frau aufkreuzt und beteuert, ihren Mann vor sich zu haben.«
    Eine Viertelstunde später rief das Revier vom Central Park bei uns an.
    Der Corporal meldete, dass sich seit einigen Tagen eine Person im Park herumtreibe, die genausq aussehe wie der Mann auf dem Foto. Er hatte drei Cops rausgeschickt, um den Landstreicher zu verhaften.
    Ich wunderte mich, wie viel Leute es in einer Stadt wie New York gab, die wie John White aussahen. Dabei war das erst der Anfang der Suchaktion.
    Phil und ich machten uns Notizen. Aus dem Nachbarraum, dessen Tür offen stand, drang ein Schnarchen. Die Natur forderte ihr Recht. Dr. Bend hatte in den letzten Stunden unter Hochspannung gelebt.
    ***
    Im Künstlerausgang des Eve stand ein Mann. Er blinzelte in die Sonne. Dann griff er in seine Tasche und zückte eine Brille, die er auf die Nase setzte.
    Er wippte auf seinen Fußspitzen. Ein Taxi stoppte mit knirschenden Bremsen vor dem Portal. Remage stieß sich ab und jagte mit federnden Schritten zum Taxi. Der Fahrer sprang heraus und öffnete den Wagenschlag. Remage ließ sich in die Polster fallen.
    »Nach Manhattan, 104. Straße West«, flüsterte er.
    Der Fahrer sah in den Rückspiegel und nickte.
    Das Fahrzeug setzte sich in Bewegung. Remage drehte sich um und sah aus dem Rückfenster.
    »Fahren Sie schneller. Wir müssen die Verfolger hinter uns abschütteln«, sagte

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