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0282a - Der Mörder und sein blonder Schwarm

0282a - Der Mörder und sein blonder Schwarm

Titel: 0282a - Der Mörder und sein blonder Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mörder und sein blonder Schwarm
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surrte.
    Remage hatte sich während der Fahrt gut erholt.
    »Warum haben Sie mich hierher geschleppt?«, fragte er leise.
    »Weil Sie sich in Ruhe das Protokoll durchlesen sollen, ehe Sie unterschreiben«, sagte ich'
    »Wo ist das Protokoll?«, fragte er.
    »Noch nicht fertig. Vielleicht kommt es heute Abend noch oder morgen früh«, erwiderte ich.
    Remage rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her.
    »Wollen Sie mich einsperren? Die Verdachtsmomente reichen ja aus«, sagte er bissig.
    »Nein, Remage, wenn es Ihnen nichts ausmacht, kommen Sie morgen früh wieder herein. Dann können Sie Ihre Unterschrift leisten«, sagte ich mit Betonung.
    Phil erstarrte in der Bewegung.
    Er rechnete damit, dass ich Remage unter Mordverdacht festnahm und den Haftbefehl anforderte.
    »Dann bin ich nicht verhaftet?«, fragte Remage ungläubig. Er hielt alles für einen plumpen Trick.
    »Nein, Remage. Sie sind frei und können jetzt gehen. Ich würde es nur begrüßen, wenn Sie morgen früh erscheinen, um Ihre Aussage im Fall Judith Edwards zu unterschreiben.«
    Ich stand auf, als Remage sich mit einem Lächeln auf den Lippen von mir verabschiedete.
    »Sie haben es abgelehnt, dass ich mich bei Ihnen bedanke«, sagte er leise. »Aber ich werde bestimmt Gelegenheit haben, mich zu revanchieren.«
    Mit einem Kopfnicken verabschiedete er sich auch von Phil. Die Tür fiel hinter Remage ins Schloss. Phil schaute mich an und schüttelte den Kopf.
    »Nimm Platz«, sagte ich zu Phil. Dann rief ich die Überwachungsabteilung an und bat, einen Kollegen an die Fersen von Remage zu hängen.
    »Wie kannst du den Mann freilassen, wenn aber auch alles gegen ihn spricht«, keuchte Phil.
    »Meinst du?«
    »Darauf kannst du Gift nehmen.«
    »Gut, wir wollen einmal die Indizien genau untersuchen.«
    »Die Frau hat festgestellt, dass sie Remage um zwei Minuten vor halb zwölf in der Haustür begegnet ist!«
    »Allerdings ging ihre Uhr zwölf Minuten nach, sodass es in Wirklichkeit bereits elf Uhr vierzig war, als Dr. Remage das Haus betrat. Der Mörder muss schon wieder gegangen sein«, sagte ich.
    Phil schaute mich verwundert an.
    »Du bist also überzeugt, dass er nicht der Mörder ist?«
    »Ja, genau! Das Mädchen schrie in Todesängsten John, als er ihren Hals umklammerte«, erwiderte ich. »Und das habe ich im Müllschlucker gefunden.« Ich zog die Augenklappe heraus, die ich in mein Taschentuch eingewickelt hatte.
    »Ich habe Remage nur vernommen, um eventuelle Zusammenhänge mit White aufdecken zu können. Aber White hat allein gearbeitet. Der einäugige White hat die Augenklappe in den Müllschlucker geworfen, als er sah, dass sie blutbespritzt war. Ein Mann in seiner Situation hat mindestens zwei Augenklappen in der Tasche. Es wird uns schnell gelingen, das Motiv herauszufinden. Zumindest war es die Rache des betrogenen Liebhabers. Mich würde es nicht wundem, wenn er für Remage ebenfalls einige Kugeln reserviert hätte.«
    »Deshalb lässt du Remage überwachen?«
    »Ja, um einen Mord zu verhindern.«
    »Und was hast du jetzt vor, nachdem alles im Sand verlaufen ist?«, fragte Phil.
    »Wir warten darauf, dass uns die Cops John White frei Haus liefern. Bis dahin fahren wir zum Fisher-Labor hinüber und machen es uns in unserem Office bequem.«
    »Ich bin einverstanden, wenn du dort eine Bar eingerichtet hast.«
    Wir meldeten uns bei der Telefonzentrale ab und gingen. Ich schwang mich hinter das Steuer meines Jaguar. Phil ließ sich auf den Beifahrersitz nieder. Dann fuhren wir gemächlich nach Staten Island hinüber.
    ***
    Seitdem das Werkzeichen, ein schwarzes Zahnrad auf gelbem Grund, an meiner Windschutzscheibe klebte, ließ mich der Pförtner ungehindert passieren.
    Vor dem Laborgebäude stand eine Reihe New Yorker Wagen. Größtenteils handelte es sich um gelbe Taxis, mit denen die Wirtschaftskapitäne angekommen waren.
    Die Experimente liefen bereits auf vollen Touren, als wir in die riesige Versuchshalle gingen.
    Dr. Bend stand vor einem erstaunlich großen Zuhörerkreis und erklärte die Entstehung des Lichtstrahls. Er warf mit Fachausdrücken um sich, dass wir es aufgaben, in das Geheimnis der Materie einzudringen.
    Stattdessen widmete ich mich dem Studium der Gesichter. Ich suchte Tom Balow, der die Gelegenheit nutzen könnte, um auch den letzten Spezialisten, Dr. Bend, auszuschalten.
    Es waren eine Reihe eigenwilliger Gesichter unter den Zuhörern. Aber niemand sah nach Balow aus.
    Nach dem theoretischen Teil folgte die praktische

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