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0282a - Der Mörder und sein blonder Schwarm

0282a - Der Mörder und sein blonder Schwarm

Titel: 0282a - Der Mörder und sein blonder Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mörder und sein blonder Schwarm
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Bei der Regierung in Washington! Es ist eine Frechheit, einen ehrbaren Bürger zu jagen und ihm die Reifen platt zu schießen. Sie kommen für den Schaden auf!«, tobte er.
    »Ihre Identitätskarte bitte«, wiederholte ich seelenruhig.
    Er griff in seine Jacke und pfefferte mir die ganze Brieftasche auf den Tisch.
    »Nehmen Sie bitte Platz, Mister Benjamin«, sagte ich nach einem Blick auf die Karte. »Können Sie mir einen Grund sagen, warum Sie vor der Polizei flohen?«
    »Mir sind die Nerven durchgegangen. Da ich schon zwei Mal hart bestraft worden bin wegen Geschwindigkeitsüberschreitung, wollte ich mich nicht ein drittes Mal kriegen lassen«, knurrte er.
    »Sie mussten doch einsehen, dass die Cops nur die Wagennummer zu notieren brauchten, um Sie zu fassen«, hielt Phil ihm vor.
    Mister Benjamin murmelte Verwünschungen und diverse Flüche. Ich prüfte die Personalien.
    »Gestatten Sie, dass ich Ihnen die Klappe vom Auge wegnehme«, sagte ich leise, stand auf und ging um den Tisch herum.
    Der Bursche riss die Hände hoch und wollte mich zurückstoßen. Dabei wischte er mit dem Ärmel über die schwarze Augenklappe. Sie fiel zu Boden. Blitzschnell bückte sich Mister Benjamin danach.
    »Hat der Arzt Ihnen die Klappe verordnet?«, fragte ich.
    »Nein. Ich brauche keinen Arzt, um eine Erkältung auszukurieren«, knurrte er verächtlich.
    Ich betrachtete das Auge genau. Es war weder eine Rötung noch eine Schwellung zu beobachten.
    »Gut, es ist alles okay«, ließ ich mich vernehmen. »Sie sind nicht der Mann, den wir suchen, Mister Benjamin.«
    Er sprang auf und kam freudestrahlend auf mich zu.
    »Dann kann ich sofort gehen?«, sagte er.
    »Nein, Mister Benjamin, wir müssen den Cops Gelegenheit geben, Sie wegen der Geschwindigkeitsüberschreitung zu vernehmen. Aber das wird nicht lange dauern. Nehmen Sie bitte im Nachbarraum Platz«, schaltete sich Phil ein. Ich war überrascht. Dieser Mann war bestimmt nicht John White. Denn John White besaß nur ein Auge.
    Mister Benjamin stelzte hinaus. Vor unserer Tür wartete ein Cop, der ihn ins Nachbaroffice führte.
    »Was hast du vor?«, fragte ich meinen Freund.
    »Mich mal nach der wirklichen Adresse und den Namen des Rover-Besitzers erkundigen«, sagte er lächelnd. »Oder glaubst du, der Wagen gehört Mister Benjamin, selbst wenn die Papiere auf seinen Namen lauten?«
    Mein Freund hängte sich ans Telefon.
    Ich ließ John White Nr. 2 kommen. Es war der Mann aus dem Central Park. Ich wagte nicht, dem Kerl einen Platz anzubieten. Den Stuhlhätte man anschließend wegen des Schmutzes verbrennen müssen.
    »Nehmen Sie bitte die Klappe von Ihrem Auge«, sagte ich nur. Der Mann gehorchte. Das Auge war vollständig vereitert. Die Frageaktion dauerte genau fünfzig Sekunden. Dann schickte ich Nr. 2 nach draußen. Er war entlassen.
    Die Cops hatten Nr. 3 in einem Warenhaus aufgestöbert. Auf den ersten Blick besaß er eine verblüffende Ähnlichkeit mit John White. Auch die Bewegungen dieses Mannes erinnerten mich an den Gangster.
    Ich ließ mir die Identitätskarte zeigen. Der Mann sprach kaum ein Wort. Ich bat ihn, die Augenklappe abzunehmen.
    »Eine Kriegsverletzung«, erklärte er mit ruhiger Stimme.
    »Aha. Haben Sie Angehörige, die mir bestätigen können, dass Sie tatsächlich Harry Barnes sind?«, fragte ich.
    Er lächelte und nannte die Telefonnummer. Am anderen Ende meldete sich Mrs. Barnes. Ich bat die Dame, ein Taxi zu nehmen und zum FBI-Gebäude zu kommen.
    Inzwischen sah ich mir im Nachbarraum Mr. White Nr.4 und Nr. 5 an. Die Cops hatten einen lobenswerten Einsatz gezeigt, aber John White war nicht unter den fünf Männern, die dem Foto den Unbekannten glichen.
    Nach zehn Minuten erschien Mrs. Barnes. Sie sah mich verständnislos an, als ich sie fragte: »Können Sie Ihren Mann erkennen?«
    Ich führte sie in unser Office. Sie raste auf ihren Mann zu und sagte: »Aber Harry, wie kommst du hierher?«
    Der Mann zuckte die Schultern und knurrte: »Das können dir vielleicht diese G-men besser erklären. Ich weiß den Grund nicht.«
    »Es gibt einen triftigen Grund. Wir suchen einen Mann mit einer schwarzen Augenklappe. Er sieht so ähnlich aus wie Sie, Mr. Barnes. Deshalb sind Sie festgenommen worden. So ähnlich wie Ihnen erging es noch vier anderen Männern. Aber keiner ist der Verbrecher, den wir suchen«, erklärte Phil. »Wir bitten um Entschuldigung.«
    Die Frau nickte und das Ehepaar verließ wortlos unser Office.
    Phil räusperte sich. Ich drehte mich zu

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