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0282a - Der Mörder und sein blonder Schwarm

0282a - Der Mörder und sein blonder Schwarm

Titel: 0282a - Der Mörder und sein blonder Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mörder und sein blonder Schwarm
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Seine Hände ruderten durch die Luft.
    »Vor einer Viertelstunde war er noch da. Fühlen Sie, das Bett ist noch ganz warm.«
    Er stürzte auf das Bett zu und tauchte seine Hand unter die Decke.
    »Ihr Patient scheint sich wieder ausgezeichnet zu fühlen«, kommentierte ich den Fall.
    »Das ist ausgeschlossen. Er konnte nicht laufen«, stöhnte der Doc.
    »Vielleicht hat er ein Taxi genommen«, bemerkte Phil.
    »Jedenfalls ist er nicht mehr in seinem Bett«, beendete ich die Diskussion.
    Ich schritt an dem Doc vorbei zur Klingelanlage, die sich neben dem Bett befand und drückte alle verfügbaren Klingelknöpfe. Ein Summton ertönte.
    Auf dem Flur leuchteten mehrere rote Lampen auf.
    Nach wenigen Sekunden stürzten zwei Krankenschwestern ins Zimmer.
    »Mister Remage ist nicht mehr da«, zeterte der Doc und klatschte in die Hände, als wollte er die Schwestern losscheuchen, um den Patienten zu suchen.
    »Telefonieren Sie sofort mit der Pforte, Doc«, sagte ich, »und lassen Sie alle Ausgänge schließen. Die Schwestern alarmieren das verfügbare Personal und stellen das Haus auf den Kopf. Wo hing die Kleidung von Mister Remage?«
    Eine jüngere Schwester mit glutvollen schwarzen Augen wies auf einen Schrank.
    Vorsichtig öffnete ich die Tür. Die Bügel waren leer.
    »Offenbar hat er sich in aller Ruhe angezogen, Doc. Ihre Prognose, dass er erst in zwei Wochen wieder laufen kann, hat sich als Irrtum herausgestellt«, sagte ich.
    Der Italiener wurde noch kleiner.
    Wir durchsuchten das Krankenhaus. Vom Dach bis zu den Heizungskellern wurde das ganze Gebäude auf den Kopf gestellt. Selbst die Patienten in den Betten wurden überprüft.
    Aber von Remage fehlte jede Spur. Er hatte sogar den krankenhauseigenen Schlafanzug mitgenommen. Denn das gute Stück war nirgendwo aufzutreiben.
    »Kannst du mir erklären, warum Remage getürmt ist?«, fragte mich Phil, als wir im Keller standen und uns den Schweiß vom Gesicht wischten.
    »Ja. Ich kann es mir erklären«, sagte ich. »Er fürchtete unseren Besuch. Vielleicht fürchtete er auch John White.«
    »Das wäre ein Motiv«, sagte Phil.
    Der Doc empfing uns händeringend auf seiner Station.
    »Der Patient wird verbluten. Er fällt auf der Straße um und stirbt. Sie müssen sofort einen Aufruf über alle Rundfunkstationen erlassen, dass man Remage wieder aufgreift.«
    »Well, Doc. Das sind gesunde Ansichten. Wenn ich Mister Remage treffe, werde ich es ihm mitteilen. Aber ich fürchte, er wird das als ehemaliger Arzt selbst wissen.«
    Vom Italian Hospital riefen wir das Fisher-Labor in Staten Island an.
    Aber es meldete sich niemand.
    ***
    »Was wollen Sie?«, keuchte Dr. Bend. Er stieß sich vom Fensterbrett ab.
    »Nehmen Sie die Hände hoch«, befahl die ölige Stimme. »Und machen Sie keine Dummheiten! Ich verstehe grundsätzlich keinen Spaß. Professor Solite und Wagner könnten Ihnen das bestätigen, wenn sie noch lebten«, fügte er kichernd hinzu. »Was ich von Ihnen will, habe ich Ihnen bereits telefonisch mitgeteilt. Ich brauche nichts weiter als die Konstruktionspläne für das Stahlprüfgerät. Ihr habt genug daran herumgedoktert und euch im Erfolg gesonnt. Jetzt gönnt einem anderen auch mal ein klein wenig Ruhm«, sagte er zynisch. »Her mit dem Schlüssel für den Panzerschrank.«
    »Sie irren sich. Ich besitze keine Schlüssel«, wehrte sich Dr. Bend.
    »Ziehen Sie Ihre Jacke aus und legen Sie das Kleidungsstück über den Schreibtisch«, befahl der Gangster.
    Dr. Bend zögerte einen Augenblick.
    Der Sicherungsflügel der Pistole knackte herum. Bend legte seine Jacke ab und warf sie auf den Schreibtisch.
    Der Gangster machte fünf Schritte vorwärts. Mit der linken Hand wühlte er in Bends Taschen.
    Nach einigen Sekunden glitt ein satanisches Lächeln über sein Gesicht. Er beförderte einen Sicherheitsschlüssel ans Tageslicht.
    »Hier ist er«, sagte der Gangster triumphierend. »Und du, Doktorchen, wirst mich begleiten und die Kombination einstellen. Wenn du eine falsche Zahl drehst, bist du eine Leiche. Los, voran.«
    Er winkte mit der Pistole. Der Finger spielte am Abzug.
    »Stecken Sie die Pistole weg. Das Ding macht mich nervös. Ich kann mich nicht konzentrieren, um die richtige Zahlenkombination einzustellen. Bei der geringsten Abweichung geht die Alarmanlage los«, knurrte Dr. Bend.
    »Du wirst deinen Grips eben anstrengen müssen. Oder deine Augen müssen sich an die Pistole gewöhnen«, höhnte der Bursche:
    Er ließ Dr. Bend vorausgehen. Der

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