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0283 - Flucht vom Giftplaneten

Titel: 0283 - Flucht vom Giftplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auch immer betrachtet, ein höchst überflüssiges Wesen. Und ich weiß nicht, was Miras-Etrin davon abhalten sollte, mich einfach zu liquidieren, sobald er es für nötig, passend oder auch ganz einfach nur für amüsant halt."
    Rawil Strugow unterdrückte eine heftige Regung, sich triumphierend umzublicken. Der Duplo hatte fast aufs Wort genau wiederholt, was er den andern vorher auseinandergesetzt hatte.
    Er bedachte den Androiden mit einem freundlichen Lächeln.
    „Akzeptiert", sagte er. „Wir glauben Ihnen. Allerdings müssen wir uns gegen die Möglichkeit sichern, daß wir an etwas Falsches glauben. Sie werden jeder unserer Anweisungen folgen. Ist das klar?"
    „Ich hatte nichts anderes erwartet", erwiderte der Duplo einfach.
    „Gut, für den Augenblick bleiben Sie hier. Wir haben einige Fragen an Sie zu richten."
    Rawil Strugow war mit der Entwicklung der Dinge vollauf zufrieden. Zum ersten Mal, seitdem die Tefroder sein kleines Raumboot fünfzehn Astronomische Einheiten oberhalb der Pluto-Bahnebene abgefangen und ihn nach Grahat verschleppt hatten, empfand er, daß es wieder aufwärts ging.
     
    *
     
    Wichtiger als alles andere erschien Strugow, mehr über die Anlage der Station auf Grahat zu erfahren. Die Details, die die Gefangenen kannten, stammten aus einer Anzahl isolierter Beobachtungen, so, daß es unmöglich war, sich daraus ein Gesamtbild zu verschaffen. Sie wußten, daß der Stützpunkt riesengroß sein mußte - alleine die Anwesenheit von tefrodischen Raumschiffen im Innern der Station legte diesen Schluß nahe - und, daß ihre eigenen Quartiere irgendwo an der Peripherie lagen: denn das dicke Glassitfenster, durch das sie hin und wieder einen Blick auf die alptraumhafte Umwelt warfen, war echt und keineswegs die übliche Imitation mit Hilfe eines geschickt eingepaßten Bildschirms.
    Außer ihren Quartieren war den Gefangenen nur die Wandelhalle einigermaßen vertraut. Sie hatten sie so getauft, weil tefrodische Wärter sie regelmäßig einmal alle vierundzwanzig Stunden dorthin brachten, um sie sich ein paar Stunden lang in einer Umgebung, die wie ein irdischer Park wirkte, die Füße vertreten zu lassen. Die Wandelhalle lag, durch einen fenster- und türlosen Gang von ihnen getrennt, etwa einhundert Meter von den Quartieren entfernt.
    Der Gang, durch den der Adams-Duplo sie vorhin in die Halle und zu Miras-Etrin gebracht hatte, bildete mit dem Gang, der zur Wandelhalle führte, nach Strugows Schätzung ungefähr einen rechten Winkel. Die Halle und Miras-Etrins Arbeitsraum waren jedoch weiter entfernt als die Wandelhalle, etwa drei- bis vierhundert Meter. Strugow hatte sich das eingeprägt, weil es seine Art war - ohne zu wissen, ob die Information ihm jemals etwas nützen werde.
    Amsel Weinsteins Duplo war ohne weiteres bereit, seine Kenntnis der Anlage mit seinen neuen Verbündeten zu teilen. Nur stellte sich heraus, daß Miras-Etrin es unglücklicherweise nicht für nötig gehalten hatte, seine Androiden allzu tief in Geheimnisse einzuweihen, die sie im Grunde genommen nichts angingen und deren Kenntnis für die Erfüllung ihrer Aufgabe nicht vonnöten war.
    Der Duplo wußte wenig, aber selbst das wenige genügte, um Rawil Strugow ein einigermaßen abgerundetes Bild zu verschaffen.
    Grahat war eine jupiterähnliche Welt mit knapp 146.000 Kilometern Durchmesser, einer für diesen Planetentyp ungewöhnlich langen Rotationsperiode von rund 52 Stunden und einer Oberflächengravitation von 2,58 Einheiten. Grahat war der sonnenfernere von zwei Planeten, die eine dem Namen nach unbekannte Sonne vom Typ G2 umkreisten. Über den inneren Planeten wußte der Duplo nichts weiter, als, daß er eine Gluthölle sei.
    Wie weit das Grahat-System von der Erde entfernt war davon hatte der Android keine Ahnung. Er wußte auch nicht, in welcher Position es sich relativ zu den drei Hauptachsen der Galaxis befand.
    Der Stützpunkt stammte aus den Zeiten der maahkschen Besiedlung. Er lag auf der nördlichen Halbkugel des Planeten, etwa in der Mitte zwischen Pol und Äquator, und bedeckte eine kreisförmige Fläche von knapp zweitausend Quadratkilometern Inhalt. Die unterste Sohle der Anlage befand sich rund achthundert Meter unter der Planetenoberfläche. Die äußere Schale des Stützpunktes bildete eine gewaltige Kugel von fünfzig Kilometern Basisdurchmesser. Sie wölbte sich bis zu anderthalb Kilometern Höhe und besaß die Form eines flachen Halbellipsoids, das sich vom Zentrum aus zunächst nur zögernd nach

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