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0283 - Flucht vom Giftplaneten

Titel: 0283 - Flucht vom Giftplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine Art Miniaturschlucht gebildet, deren Sohle etwa zwei Meter unter dem Niveau der Umgebung lag. Der Einschnitt war knapp anderthalb Meter breit, und Strugow machte sich einen Spaß daraus, mit einem sorgfältig abgemessenen Sprung darüber hinwegzusetzen.
    Federnd kam er drüben auf und hörte im gleichen Augenblick hinter sich eine halblaute, drängende Stimme: „Bleiben Sie stehen und tun Sie so als hätten Sie im Gras etwas gefunden. Drehen Sie sich auf keinen Fall um!"
    Einen Atemzug lang stand Strugow wie elektrisiert. Dann folgte er der Anweisung und kauerte nieder, als hätte er eine überraschende Entdeckung gemacht. Er hoffte voller Inbrunst, daß niemand, der ihn von irgendwoher beobachtete, seine Erregung bemerkte. Denn er hatte die Stimme erkannt und wußte, wer zu ihm sprach.
    Es war Homer G. Adams Stimme. Und der echte Adams war wenigstens einen Kilometer weit weg, drüben, hinter dem Wäldchen.
    Strugow rupfte einen Grashalm aus dem Boden und hielt ihn hoch. Von weitem mußte es aussehen, als untersuchte er ihn.
    „Was wollen Sie?" fragte er leise und gab sich Mühe, die Lippen kaum zu bewegen.
    „Ich habe Angst", antwortete Adams Stimme. „Ich fühle mich in diesem Stützpunkt nicht mehr sicher. Jederzeit kann Miras-Etrin der Gedanke kommen, mich aus dem Weg zu schaffen. Er braucht mich nicht mehr."
    Strugow rückte ein Stück näher an das tief eingeschnittene Bachbett heran.
    „Und Sie glauben, ich könnte Ihnen helfen?" erkundigte er sich spöttisch.
    „Wir können einander helfen", war die Antwort. „Ich komme nicht mit leeren Händen."
    Strugow fand es schwierig, die Ruhe zu bewahren. Seine kühnsten Erwartungen schienen sich zu bewahrheiten. Er hatte damit gerechnet, daß er Mühe haben würde, den Adams-Duplo zur Zusammenarbeit zu überreden - und trotzdem die Hoffnung nie ganz aufgegeben, daß der Androide die Lage von sich aus erkennen und um Hilfe bitten werde.
    Jetzt schien es soweit. Strugow zwang seine Erregung nieder und bedachte mit Unbehagen die Möglichkeit, daß das Angebot des Duplos eine von Miras-Etrins Fallen sein könnte.
    „Was haben Sie zu bieten?" wollte er wissen und rutschte gleichzeitig mit einem letzten Ruck so dicht an den Einschnitt heran, daß ihm der Boden unter den Füßen abzubröckeln begann.
    Langsam wandte er den Kopf und sah in das Bachbett hinab.
    Der Duplo kauerte am Rand des schmalen Wasserlaufs und starrte in die Höhe. In seinen Augen lag die gleiche Angst, die Strugow schon beobachtet hatte, als er ihn und die andern zu Miras-Etrins Arbeitsraum brachte.
    „Kenntnis der Örtlichkeiten". antwortete der Androide. „Zugang zu verschiedenen lebenswichtigen Räumen des Stützpunkts. Und Ähnliches mehr."
    Strugow musterte ihn. Er trug die gleiche Kleidung wie der echte Adams, einen hellgrauen Anzug mit mäßig weiten Hosen und einem kurzen, kaum bis zur Hüfte reichenden Jackett. Als hätte er ein Büro in einem der Wolkenkratzer an der Mercury Avenue in Terrania und wäre eben dabei, die Tür abzuschließen und zum Lunch zu gehen. Er war mit dem echten Homer G. Adams so völlig identisch, daß es Strugow kalt über den Rücken lief.
    „Sagen Sie mir mehr", forderte er ihn auf. „Vielleicht können wir etwas ausarbeiten."
    Der Duplo bedachte ihn mit einem kühlen Lächeln - einem Lächeln, das typisch für Adams war.
    „Bleiben wir geschäftlich", schlug er vor. „Sie erwarten nicht im Ernst von mir, daß ich alles preisgebe, was ich weiß, nur damit Sie es sich zunutze machen und mich auf Grahat zurücklassen."
    Strugow sah ihn ärgerlich an. „Sie haben zu lange Zelt in der falschen Gesellschaft zugebracht", antwortete er unfreundlich. „Ich heiße nicht Miras-Etrin. Terraner haben die Gewohnheit, Dienste zu vergelten, die ihnen geleistet werden."
    „Ich hatte zu wenig Zelt, mich in der allgemeinen irdischen Denkweise auszubilden", antwortet der Duplo nicht ohne Spott.
    „Ich empfinde wie mein Original, und von daher weiß ich, daß es Situationen gibt, in denen auch ein Terraner nicht abgeneigt ist, Dienstleistungen ab und zu unentgeltlich ..."
    „Lassen wir das", wehrte Strugow ab. „Ich verstehe Ihre Lage.
    Welche Art von Versicherung wünschen Sie?"
    „Daß Sie mich mitnehmen, falls Ihnen die Flucht von Grahat gelingt."
    „Und wie hätten Sie’s gerne?" fragte Strugow bissig. „Auf Papier und vor einem Notar beschworen?"
    „Ich weiß, daß ich mich auf Ihr Wort verlassen muß", antwortete der Duplo bitter. „Aber wenigstens das

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