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0283 - Flucht vom Giftplaneten

Titel: 0283 - Flucht vom Giftplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Argerty kicherte vor sich hin. „Um so schlimmer ist er dran."
    „Damit erhebt sich also die Frage", begann Gansson von neuem, „welchen Nutzen wir aus der Sache schlagen können. Mit einem Duplo, der sich uns offenbart, während Miras-Etrin glaubt, er sei eifrig dabei, uns auszuhorchen, müßte sich eigentlich etwas anfangen lassen." Strugow nickte langsam. „Richtig", antwortete er und fuhr mit der Stiefelspitze gedankenverloren einem Stück Teppichmuster nach. „Mein ursprünglicher Plan basiert auf dieser Angst, die jeder Duplo auf Grahat empfinden muß. Natürlich konnte ich das Auftauchen eines weiteren Weinstein-Duplo nicht mit einkalkulieren. Aber ich glaube nicht, daß ich seinetwegen die Strategie grundlegend zu ändern brauche. Er verschafft uns allerdings einen gewissen Vorteil, indem er Miras-Etrin ablenkt."
    Jörg Gansson runzelte die Stirn.
    „Ich wollte, ich wüßte, wovon Sie reden, Rawil."
    „Ganz einfach", erklärte Strugow. „Ich dachte, wir könnten einen unserer Duplos davon überzeugen, daß er auf unserer Seite eine größere Überlebenschance hat als in Miras-Etrins Gefolge. Die Duplos können sich innerhalb der Station frei bewegen. Er könnte uns zur Flucht verhelfen."
    „Richtig", stimmte Gansson zu. „Anstatt den Duplo überreden zu müssen, brauchen wir ihn jetzt nur noch in seiner Ansicht zu bestärken und ihm klarzumachen, was er für uns tun soll."
    „Eben an dieser Stelle sind Sie auf dem Holzweg", hielt ihm Strugow entgegen. „Miras-Etrin weiß über die Seelennöte seiner Duplos ebenso gut Bescheid wie wir. Er muß befürchten, daß der Weinstein-Duplo sich uns anvertraut und Zusammenarbeit anbietet; er wird ihn darum um so schärfer im Auge behalten. Das meinte ich als ich sagte, er brächte uns einen Vorteil, weil er Miras-Etrins Aufmerksamkeit ablenkt. In der Zwischenzelt werden wir uns nämlich an einen anderen Duplo heranmachen."
    „Hatten Sie einen bestimmten im Auge?"
    „Erinnern Sie sich an den Adams-Androiden, der uns vorhin zu Miras-Etrin brachte? Ich weiß nicht, ob Sie ihn sich angesehen haben, aber die Angst war ihm von den Augen abzulesen."
    „Das stimmt", gab Adams zu. „Der Mann war so nervös wie ein Kalb am Schlachthaustor."
    „Alles schön und gut", meinte Gansson. „Aber wie kommen wir an ihn heran?"
    „Das lassen Sie am besten meine Sache sein", antwortete Strugow. „Ich habe da schon eine Idee."
    Jörg Gansson sah ihn auffordernd an, aber Strugow schüttelte den Kopf.
    „Man weiß nie, was noch kommt", sagte er ernst. „Wir alle sind besser dran, wenn wir weniger wissen."
    „Er hat recht, Jörg", warf Homer G. Adams ein. „Lassen Sie Strugow seine Ideen für sich behalten. Es genügt, wenn wir einen allgemeinen Überblick haben." Gansson war einverstanden. „Sind meine Vorschläge gebilligt?" erkundigte sich Strugow. Gansson und Adams nickten stumm. „Cole ...?"
    Cole Argerty hob beide Hände zu einer resignierenden Geste.
    „Alles, was die Superstrategen sagen". antwortete er. „Bei mir geht’s in solchen Dingen hier oben zu langsam." Dabei tippte er sich mit dem Finger gegen die Stirn. „Lassen Sie mich nur rechtzeitig wissen, was ich tun soll."
    „Keine Sorge", lachte Strugow. „Man wird Sie bei der Aufgabenverteilung nicht übersehen."
    Er rief Koan Hun zurück und erklärte ihm mit ein paar Worten, was inzwischen besprochen worden war. Koan berichtete, der Duplo habe sich nicht aus Amsel Weinsteins Schlafzimmer gerührt.
    Cole Argerty bot sich an ihn zurückzuholen. Als er hinter dem massig gebauten Neger unter der Tür erschien, wirkte er unscheinbar und auf merkwürdige Art und Weise hilflos.
    „Wir sind bereit, Ihnen zu glauben", erklärte ihm Strugow. „Unter der einen Bedingung allerdings, daß Sie uns Ihre Motive plausibel machen können."
    Der weißhaarige Duplo neigte zustimmend den Kopf.
    „Selbstverständlich haben Sie ein Recht zu erfahren, welches meine Gründe sind", stimmte er beinahe unterwürfig zu. „Sie sind recht einfach. Ich habe Angst um mein Leben. Ich bin ein künstliches Geschöpf. Dank einer überaus hochentwickelten Technik jedoch meinem Original so ähnlich, daß ich identisch denke und empfinde. Ich weiß, daß es einen anderen Duplo gibt, der irgendwo, Tausende von Lichtjahren von hier entfernt, die Rolle des Originals spielt. Spielt er sie gut dann braucht man mich nicht. Spielt er sie schlecht, so, daß er entdeckt wird, dann braucht man mich erst recht nicht. Ich bin, wie man die Sache

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