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0283 - Flucht vom Giftplaneten

Titel: 0283 - Flucht vom Giftplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu, daß er von Anfang an keinen Zweifel an der Aufrichtigkeit seines Duplikats gehabt habe.
    „Der Mann hat einen vernünftigen Grund, um sich von Miras-Etrin und den Tefrodern zu trennen", erklärte er. „Er hat Angst um sein Leben. Die einzigen, die ihm helfen können, sind wir - vorausgesetzt es gelingt ihm, uns zur Flucht zu verhelfen. Der Fall ist völlig klar, und ich sehe keinerlei Notwendigkeit, weiterhin nach unlauteren Gründen zu fischen, die wir dem armen Duplo unter Umständen anhängen könnten."
    Homer Adams Stimme entschied den Disput, zumal Strugow seine Meinung in derselben Richtung äußerte.
    „Wir sind nicht in einer Lage, in der man wählerisch sein könnte", argumentierte er. „Wir müssen nehmen, was sich uns bietet. Ob der Adams-Duplo es aufrichtig meint oder nicht, wird sich bald herausstellen. Wenn er Miras-Etrins Mann ist, dann wird er nichts zu bieten haben, was uns wirklich helfen könnte. Wir brauchen ihn nur zu beobachten."
    Zur festgesetzten Zelt erschienen die tefrodischen Ordonnanzen und servierten die Reste des Abendessens ab. Rawil Strugow entzündete mit Genuß eine frische Zigarre und blies den blauen Rauch vor sich hin. Die Sessel waren in der Nähe des Glassitfensters aufgereiht, als gäbe es draußen etwas Beobachtenswertes zu sehen.
    Niemand sprach. Die Spannung wuchs, bis Strugow sie körperlich zu fühlen glaubte. Er warf einen ungeduldigen Blick auf die Uhr an seinem Handgelenk und stellte fest, daß seit dem Augenblick, in dem die Tefroder den Raum verlassen hatten, erst sechs Minuten vergangen waren.
    Die Landschaft jenseits des Fensters hatte sich kaum verändert.
    Die Ebene war mit braungrauen Felsbrocken bedeckt, zwischen denen sich dampfende Ammoniaktümpel dehnten. Der Wind schien eingeschlafen zu sein. Die weißlichgrauen Dämpfe stiegen senkrecht und ungestört in die Höhe.
    Das leise Rollen der Tür drang wie ein Donnerschlag in die gespannte Stille. Wie ein Mann fuhren die Terraner in die Höhe.
    Diesseits der Tür, die sich rasch wieder schloß, stand der zweite Homer G. Adams. Strugow schritt auf ihn zu. „Ich freue mich zu sehen", sagte er ernst, „daß man sich auf Sie verlassen kann."
    Der Duplo sah an ihm vorbei. „Wo ist der sechste Mann?" fragte er irritiert. „Ich hoffe. Sie haben ..."
    „Der sechste Mann ist ein Duplo genau wie Sie", unterbrach ihn Strugow. „Er hat sich noch vor Beginn der Mahlzeit in seine Privaträume zurückgezogen, um den Ablauf der Dinge nicht zu stören."
    Das Hauptanliegen des Duplo war immer noch das gleiche. Er wollte die Gewißheit haben, daß er sich im Falle einer erfolgreichen Flucht darauf verlassen konnte, von den Terranern mitgenommen zu werden. Wie er Rawil Strugow schon auseinandergesetzt hatte, genügte ihm eine mündliche Zusicherung. Die Gefangenen bestätigten, einer nach dem andern und mit Nachdruck, daß sie bereit waren, ihn als einen der ihren zu betrachten. Der Duplo war damit zufrieden.
    Die Beratung begann. Auf Strugows Bitte hin versah sich der Adams-Androide mit einer provisorischen Armbinde, so, daß mäh ihn jederzeit von dem echten Homer Adams unterscheiden konnte.
    Strugow fing an, die Grundzüge seiner Taktik zu erklären.
    „Offenbar gibt es zwei Wege, auf denen wir uns in Sicherheit bringen können. Eine der beiden Möglichkeiten besteht darin, daß es uns gelingt, den Hypersender des Stützpunkts in unsere Hand zu bringen und einen Hilferuf an die Flotte des Imperiums abzustrahlen. Rechnen wir, daß ein ausreichend starker Flottenverband im ungünstigsten Fall rund dreißig Stunden braucht, um hierherzugelangen, dann heißt das, daß wir nach dem Absenden des Notrufs einen Platz finden müssen, an dem wir uns ebenso lange verbergen können, ohne Miras-Etrin und seinen Tefrodern in die Hände zu fallen.
    Die zweite Möglichkeit sieht vor, daß wir den Stützpunkt verlassen und uns von irgendwo draußen mit der Flotte in Verbindung setzen.
    Ich persönlich halte den ersten Weg für riskant und wenig erfolgversprechend. Aber vielleicht findet sich jemand, der mir die Bedenken ausreden kann. Lassen Sie mich Ihnen meine Gründe ..."
    „Warum nicht eine Kombination von beiden Möglichkeiten?"
    unterbrach ihn Jörg Gansson. „Wir geben den Notruf hier auf und verlassen sofort danach den Stützpunkt!" Strugow winkte ab. „Ganz einfach, weil Miras uns nicht mehr hinauslassen würde", erklärte er. „Sobald er mitbekommt, daß wir seinen Sender besetzt haben, wird er sämtliche Zu- und

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