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0283 - Flucht vom Giftplaneten

Titel: 0283 - Flucht vom Giftplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Richtung, aber ebenso nicht besonders weit von hier. Es gibt keine Wachen, und ich kann mich leicht davon überzeugen, ob ein fahrbereiter Wagen dort steht. Weinstein macht ein bißchen mehr Schwierigkeiten.
    Seine Unterkunft liegt ein paar Stockwerke tiefer, und ich muß damit rechnen, daß es dort unten Wachposten gibt. Aber ich liefere ihn trotzdem - wenn Sie mir nur sagen, wo ich ihn abladen soll."
    Strugow hatte sich das alles überlegt. „Hier", antwortete er. „Die Halle ist der einzige Platz, an dem wir sicher sind. Bringen Sie ihn dort hinter das Wäldchen." Gershwin sah auf die Uhr.
    „Abgemacht. In neunzig Minuten. Warten Sie hier?" Strugow nickte grimmig. „Ja, ich warte."
    Gershwin hielt sein Versprechen. Binnen anderthalb Stunden beschaffte er alles Gewünschte - Waffen, Transistoren, Uhr, Batterie, Pulsgerät und Amsel Weinstein. Weinstein war außer sich vor Freude über die unerwartete Rettung. Er hatte sich ausgerechnet, daß irgend etwas Besonderes im Gange war, und überschüttete Strugow mit Fragen. Strugow wehrte ab und machte ihm klar, daß zum Reden keine Zeit war. In der Deckung des Wäldchens fertigte er aus den Transistoren, der Uhr und dem Pulsgerät einen Zeitgeber, der, mit der Batterie gekoppelt, im kritischen Augenblick einen Zündimpuls an einen entsicherten Blaster abstrahlen würde. Die Laufzeit war wählbar, zwischen einer und zehn Stunden. Strugow wählte neun. Er rechnete sich aus, daß das ungefähr der Zeitpunkt war, an dem sein Kleinraumschiff starten sollte. Erst dann nahm er sich Zeit, mit Amsel Weinstein zu sprechen. Er klärte ihn über alles auf, was sich in der Zwischenzeit ereignet hatte. Er stellte ein paar Fragen und erhielt Antworten, die ihn befriedigten. Amsel Weinstein hatte in einer jener vollautomatisierten Unterkünfte gelebt, wie sie auch von den Tefrodern benutzt wurden. Man hatte nur in unregelmäßigen und langen Abständen nach ihm gesehen. Es stand nicht zu erwarten, daß seine Flucht im Laufe der nächsten neun Stunden entdeckt würde. Das war wichtig zu wissen, denn Weinstein konnte nicht mehr in sein Quartier zurückkehren. Der Weg vom Gefangenensektor zu dem Hangarraum, in dem die Bodenfahrzeuge abgestellt waren, führte in entgegengesetzter Richtung.
    Gershwin hatte sich die Fahrzeuge angesehen. Es gab insgesamt fünf, sagte er. Zwei davon waren fahrbereit, die andern drei hatten leere Batterien. Der Hangar mündete unmittelbar in die Außenschleuse, und die Schleuse besaß Notaggregate, die die Tore betätigten, selbst wenn die zentrale Energieversorgung ausgefallen war.
    Die künstliche Sonne, die tagsüber durch den blauen Himmel der Halle schwebte, war inzwischen hinter den Felsen verschwunden.
    Es wurde dunkel. Die kleine imitierte Welt rüstete sich für die Nacht. Strugow und seine beiden Begleiter machten sich auf den Weg zur Gefangenenabteilung. Ihr Auftritt dort vollzog sich nach gewohntem Muster: Jörg Gansson kam ihnen im Gang entgegen und eilte zurück zum Gemeinschaftsraum, um den Weinstein-Duplo zu entfernen.
    Der echte Amsel Weinstein wurde mit Jubel begrüßt. Strugow wartete, bis sich die Aufregung gelegt hatte, dann packte er mit dem Rest der Neuigkeiten aus. Diesmal legte er Wert darauf, daß jeder mithörte. Man hatte den Strugow-Duplo deswegen in einer weit entfernten Ecke des Gemeinschaftsraums untergebracht und sprach so leise, daß er nichts verstehen konnte.
    „Der Plan ist klar", faßte Strugow zusammen. „Ich starte morgen früh. Kurze Zelt später wird die Zeltbombe explodieren und die Energieversorgung lahmlegen. Das ist Ihr Zeichen. Sie verlassen die Gefangenenabteilung in Richtung Wandelhalle. Gershwin wird dort zu Ihnen stoßen. Er führt Sie zum Fahrzeughangar. Hier sind Ihre Waffen. Sie werden sie benützen, um die anderen vier Fahrzeuge unbrauchbar zu machen. Schießen Sie Löcher in die Verkleidung, das ist am wirksamsten. Sie verlassen den Stützpunkt auf dem schnellsten Wege und legen wenigstens hundert Kilometer zwischen sich und die Station, bevor Sie zum erstenmal anhalten. Suchen Sie sich unübersichtliches Gelände aus. Das Fahrzeug besitzt eine konventionelle Sende- und Empfangsanlage.
    Schalten Sie auf Empfang und horchen Sie nach Rufzeichen. Ich hoffe, daß es mir gelingt, mich innerhalb weniger Stunden nach dem Start mit Einheiten unserer Flotte in Verbindung zu setzen. Ich werde die Besatzung anweisen, nach Grahat zu fliegen und Sie aufzunehmen. Fangen Sie an, Kodesignale zu senden, sobald Sie

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