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0283 - Flucht vom Giftplaneten

Titel: 0283 - Flucht vom Giftplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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etwa zwei Meter breiten Gang, der nach seinen Informationen dicht unter der Schiffshülle rings um den kugelförmigen Rumpf verlief. Er wandte sich nach links, so, daß er die Schiffshülle zur Rechten hatte. Links befanden sich die Zugänge zu den Triebwerksaggregaten, die die ganze untere Kugelhälfte einnahmen.
    Strugow bewegte sich schnell und mit wachsender Unruhe. Die unheimliche Stille machte ihn nervös. Er fühlte sich wie in einer Falle. Er versuchte, sich einzureden, daß alles in Ordnung war und seine Phantasie mit ihm durchging. Aber es gelang ihm nicht. Das drängende Gefühl bevorstehender Gefahr ließ sich nicht auf die Seite schieben.
    Der Gang mündete schließlich auf ein Schott aus schwerem, grauen Plastikmetall. Zur rechten Hand befanden sich die Kontrollen. Strugow drückte zwei Knöpfe. Summend teilte sich das Schott in der Mitte. Die beiden Hälften glitten nach rechts und links in die Wand hinein.
    Der Raum dahinter war hell erleuchtet - und leer. Strugow erkannte die in Boden und Wänden verankerten Halterungen, deren Funktion es war, einem kleinen Fahrzeug sicheren Halt zu verschaffen. Die gleiche Anordnung gab es an der gegenüberliegenden Wand. Aber die Halterungen waren leer: In diesem Schiff gab es keine Rettungsboote.
    Strugow war, als hätte ihm jemand mit einem Hammer gegen den Kopf geschlagen. Eine Sekunde später jedoch hatte er die kühle Überlegung zurückgewonnen. Er fragte sich, warum er sich über das Fehlen der Beiboote so ereiferte. Er hatte nicht vorgehabt, sie zu benutzen. Es spielte im Grunde genommen keine Rolle, ob es Rettungsboote gab oder nicht.
    Es sei denn, die Boote waren mit Absicht entfernt worden. Mit der Absicht, ihn am Verlassen des Schiffes zu hindern, weil ...
    Ein zischendes Geräusch ließ ihn herumfahren. Seine Augen weiteten sich in ungläubigem Entsetzen, als er erkannte was dort, dicht neben dem inneren Schleusenschott, scheinbar aus dem Nichts entstanden war. Für den Bruchteil einer Sekunde drohte sein Verstand auszusetzen. Doch dann grell wie ein Blitz, kam ihm die Erleuchtung. Plötzlich sah er das ganze Bild so gestochen scharf und klar, daß er sich verblüfft fragte, warum er solange gebraucht hatte, um die Zusammenhänge zu erkennen. Mit schmerzlicher Deutlichkeit wurde ihm bewußt, daß er mit all seinem Eifer und seiner Tatkraft während der letzten fünfzig Stunden nichts weiter bewirkt hatte, als sich zum Narren zu machen.
    Das, was er für seinen Plan gehalten hatte, war in Wirklichkeit Miras-Etrins Plan. Und natürlich würde auch das Ende so aussehen, wie Miras-Etrin es vorgehabt hatte. Das Spiel war aus.
    Die Gestalt, die dort in der Nahe des Schleusenschotts aus der Luft entstanden war, war Miras-Etrin, der Meister der Insel.
    Strugow brauchte weitere fünf Sekunden, um zu erkennen, daß er nicht den Meister selbst vor sich hatte. Was dort vor dem Schott stand, war eine wohlgelungene, dreidimensionale Projektion, leicht transparent, aber dennoch überzeugend.
    Miras lächelte sein überlegenes, spöttisches Lächeln.
    „Das ist das Ende, General Strugow", sagte er ruhig. Er sprach Interkosmo, wie er es auf Grahat getan hatte, als Strugow noch glaubte, er hielte ihn für einen Duplo. „Sie waren ein guter Partner in diesem Spiel. Seit langem hatte ich nicht mehr so viel Spaß."
    Spaß, dachte Strugow bitter, das war das einzige Motiv. Miras-Etrin hatte ein Spiel veranstaltet. Die Parteien waren er auf der einen Seite und sechs gefangene Terraner auf der andern. Das Spiel hieß: Wer ist der Dümmste?
    „Das war alles Ihre Idee, wie?" fragte Strugow.
    Die Frage war überflüssig, aber es half ihm, seine Gedanken zu sammeln, wenn er redete. Miras-Etrin nickte. „Natürlich. Ich hatte sechs Terraner in meiner Hand, und wenn nicht alles, was ich bisher über Ihre Rasse erfahren hatte, falsch war, dann mußten diese Gefangenen eines Tages auf die Idee kommen, daß die Flucht von Grahat kein Ding der Unmöglichkeit war. Sie würden nachdenken und zu planen beginnen. Welchen Plan sie sich auch immer ausdachten, er mußte einen wichtigen Punkt enthalten die Kontaktaufnahme mit dem Solaren Imperium oder einem Kriegsschiff de Imperiums. Es gab nicht allzu viele Wege wie ein solcher Kontakt erzielt werden konnte. Genau genommen gab es nicht mehr als zwei. Die Gefangenen konnten versuchen, sich des Hypersenders auf Grahat zu bemächtigen, oder sie konnten auf die Idee kommen, ein Schiff zu erbeuten, Grahat zu verlassen und von dem erbeuteten

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