Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0283 - Im Banne der grauen Schatten

0283 - Im Banne der grauen Schatten

Titel: 0283 - Im Banne der grauen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Banne der grauen Schatten
Vom Netzwerk:
sein.«
    »Was ist denn mit ihm?«
    »Hillery erzählte mir heute Nacht, dass Ballister ihn für seine nächste Sendung eingespannt hätte.«
    »Interessant«, brummte Phil gedehnt. »Und?«
    »Nun, ich wollte auf jeden Fall einmal mit ihm sprechen. Deshalb bin ich zu ihm gefahren.«
    »Okay, und?«
    »Ich fand ihn gleich hinter der Tür zu seinem Zimmer. Mit einem Messer im Rücken. Er ist mindestens schon ein paar Stunden tot.«
    ***
    Als wir ankamen, war die Mordkommission schon mitten in der Arbeit. Van Geeren kam zu uns in den Flur hinaus.
    »Da drin kann man sich im Augenblick kaum rühren«, brummte er. »Der Spurensicherungsdienst sucht den Fußboden ab.«
    »Glauben Sie, dass ein Zusammenhang besteht mit Ballisters Ermordung?«, fragte ich.
    Van Geeren zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Aber möglich ist alles. Ich kriege langsam das Gefühl, als hätte ich mit Bollinger den Falschen festgenommen.«
    Phil warf mir einen triumphierenden Blick zu. Ich übersah ihn.
    »Wie ist es passiert?«, fragte ich. »Nach der Lage seines Körpers kann man ein paar Schlüsse ziehen. Ich nehme an, dass Morton irgendwann heute Nacht nach Hause gekommen ist. Er kam in ein dunkles Zimmer und wandte sich der Wand zu, wo der Lichtschalter sitzt. In dem Augenblick muss der Täter zugestoßen haben.«
    »Augenblick mal«, sagte Phil. »Wohnt Morton erst seit ein paar Tagen in diesem Zimmer? Oder schon länger?«
    »Seit einem Jahr ungefähr«, erwiderte van Geeren. »Irgendein Nachbar sagte es mir.«
    »Dann wundere ich mich, dass er sich der Wand zukehrte, wo der Lichtschalter sitzt«, meinte Phil mit gerunzelter Stirn und nachdenklichem Blick. »Wenn ich im Dunkeln nach Hause komme, finde ich den Lichtschalter, ohne dass ich mich extra mit dem Gesicht zur Wand stellen müsste.«
    »Ich auch«, nickte van Geeren. »Aber ich glaube, er hatte getrunken. Bei einem gewissen Quantum Alkohol haben die Leute ja schon zu tun, wenn sie ein Schlüsselloch finden wollen. Meinen Sie nicht?«
    Phil grinste dünn.
    »Ich habe davon gehört«, antwortete er. »Ist es ein besonderes Messer?«
    Der Lieutenant schüttelte den Kopf.
    »Nein. Das Ding kriegt man in jedem Warenhaus. Wir brauchen gar nicht erst zu versuchen, die Herkunft des Messers zu ermitteln. Wahrscheinlich sind viele Tausende davon im Handel.«
    »Auch sonst keine Anhaltspunkte?«, wollte Phil wissen.
    »Bis jetzt noch gar nichts. Auf sein Geld hatte man es jedenfalls nicht abgesehen. Er hatte noch über sechzig Dollar bei sich. Und mehr wird er wahrscheinlich auch nicht gehabt haben.«
    »Warum nicht?«
    »Wenn er mehr Geld gehabt hätte, würde er sich ein anderes Zimmer genommen haben. Für einen Privatdetektiv spielt der Raum, in dem er unter Umständen seine Klienten empfangen muss, immer eine Rolle.«
    »Hm… Ist das Zimmer durchsucht worden?«
    »Mehr als gründlich. Sogar das Bett ist aufgeschnitten worden.«
    »Was kann man gesucht haben?«
    »Da fragen Sie mich zu viel, Decker. Ich weiß nur eins: Wenn die Sache mit dem Fall Ballister zusammenhängt, dann haben wir eine harte Nuss zu knacken. Und womöglich kann in jeder Sekunde die nächste Hiobsbotschaft eintreffen.«
    »Was für eine Hiobsbotschaft?«, fragte ich.
    »Wissen Sie, wie viele Leute der Mörder noch auf der Liste hat?«, knurrte van Geeren. »Ballister, Hillery, Morton. Bei Hillery ging es schief. Aber trotzdem kann der Mörder noch andere Personen töten wollen. Solange wir nicht wissen, aus welchem Motiv heraus er handelt, lässt sich in der Richtung gar nichts sagen.«
    Wir redeten noch eine Weile hin und her, bis van Geeren im Zimmer gebraucht wurde. Bevor er verschwand, bat er uns: »Bleiben Sie hier, ja? Es wäre mir doch lieber, wenn Sie sich noch nicht zurückgemeldet hätten.«
    Phil grinste breit.
    »Denken Sie mal an, van Geeren«, sagte er. »Wir haben uns noch nicht zurückgemeldet. Ich wusste, dass Sie uns wieder anrufen würden.«
    Van Geeren klappte den Unterkiefer herab und starrte Phil sprachlos an. Es dauerte eine Weile, bis er sich von dieser Überraschung erholt hatte.
    »Sie wussten…?«, stieß er danach hervor.
    Phil nickte ernst.
    »Ja. Oder sagen wir so: Ich rechnete damit. Bollinger ist unschuldig, van Geeren. Den können Sie ruhig laufen lassen.«
    »Wie kommen Sie denn auf diesen Einfall? Ich gebe ja zu, dass ich inzwischen auch nicht mehr hundertprozentig an seine Schuld glaube, aber wieso konnten Sie es vorher wissen, Decker?«
    »Wenn es Bollinger gewesen wäre, gab es

Weitere Kostenlose Bücher