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0283 - Kampf um den Macht-Kristall

0283 - Kampf um den Macht-Kristall

Titel: 0283 - Kampf um den Macht-Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Silberscheibe war ihm sehr vertraut.
    Denn es war das Amulett von Professor Zamorra.
    Das konnte nur eins bedeuten. Denn freiwillig trennte sich der Parapsychologe niemals von Merlins Stern. Der Meister des Übersinnlichen war gefangen oder getötet worden.
    Der blonde Junge hatte keine Zeit, weiter zu denken. Alle Konzentration und Kraft mußte er aufwenden, um dem nächsten Angriff zu entgehen.
    Paris führte mit der Fackel einen Schlag von unten herauf. Mit einem Sprung wich Ullich an die Wand zurück. Doch Paris rückte nach. Er wußte, daß Michael Ullich nicht fliehen konnte. An die Wand gepreßt konnte er mit der Fackel über jede Stelle vom Körper des verhaßten Gegners streichen. Helena sollte in ihm keinen geeigneten Liebhaber mehr finden.
    Er merkte nicht, daß sich die Hände des Jungen um die Ketten schlossen, die ihn rückwärts an die Wand fesselten und die ihm gut zwei bis drei Schritte Spielraum ließen. Paris war ganz von dem Gedanken besessen, den Liebhaber Helenas zu demütigen. Ganz nah wollte er dem Gesicht sein, wenn die Fackel den Körper berührte.
    Schließlich trennte sie nur noch die Breite einer Hand. In diesem Moment explodierte der Gekettete.
    Ruckartig riß sich Michael an den Ketten empor, winkelte die Beine an und rammte dem Trojanerprinzen die Knie in die Leisten. Gurgelnd brach Paris zusammen. Die Attacke Ullichs hatte gesessen.
    Für ungefähr eine halbe Minute hatte der blonde Junge eine Atempause. Dann ein pfeifendes Geräusch, als Paris wieder Luft bekam. Er raffte die Fackel auf und sprang Michael Ullich an. Diesmal gelang es dem Jungen gerade noch, die beiden Arme des Prinzen zu ergreifen.
    Doch der Schmerz und die Wut verliehen Paris die Kräfte eines Titanen. Und Michael Ullich war noch von der Verwundung geschwächt, die er sich vor einigen Tagen vor Trojas Toren im Kampf gegen Hektor zugezogen hatte.
    Langsam, aber stetig schob sich die Gluthitze der Fackel in Michael Ullichs Nähe. Diesmal versuchte Paris, ihm den Brand direkt ins Gesicht zu stoßen.
    Verzweifelt kämpfte der Junge. Doch die Kräfte des Trojaners wurden übermächtig.
    »Ha, die Göttin sprach die Wahrheit!« zischte die Stimme des Paris. »Das Amulett, das mir Kassandra in ihrem Namen übergab, macht mich unbesiegbar. Welche Kräfte durchströmen mich…!«
    Dann brachte ein kurzer Ruck die Fackel wieder einen Fingerbreit näher in Richtung von Ullichs Gesicht. Grauenhafte Angst vor dem, was kommen mußte, zeichnete die Züge des Jungen. Sollte Merlins Stern tatsächlich dem Paris Kräfte verleihen? Für Zamorra war das Amulett stets nur eine magische Hilfe gewesen.
    Oder konnte es gelingen, daß er die Kräfte von Merlins Stern auf seine Seite zog? Er kannte Professor Zamorra lange genug. Und das Amulett hatte ihn auch einmal in den Anfangszeiten ihrer Bekanntschaft als Träger akzeptiert.
    Doch hatte der Meister des Übersinnlichen ihm nie erklärt, wie er die schlummernden Kräfte in der Silberscheibe wecken konnte.
    Nur einen einzigen Spruch hörte Michael Ullich zu oft, um ihn zu vergessen. Der Meisterspruch Merlins. Der Machtspruch von Avalon.
    Was auch immer die Wirkung der Worte war, Michael Ullich hatte keine Chance, dem drohenden Verhängnis zu entgehen.
    Blitzartig ließ er die Hand des Paris los, welche keine Fackel hielt. Mit einem Griff umklammerte Ullichs Hand das Amulett Zamorras.
    Und dann hallte der Machtspruch von seinen Lippen:
    »Analh natrac’h - ut vas Bethat…!«
    ***
    Professor Zamorra stöhnte qualvoll auf. Ajax hatte ihn mit einem Ringergriff gepackt, gegen den es nach den hier bestehenden Regeln keine Gegenwehr gab. Hier waren keine Tricks und Finten erlaubt wie beim sogenannten Freistilringen. Diese Urform des römischgriechischen Ringkampfes schrieb vor, daß der Gegner unter Einsatz von Körperkräften auf den Rücken geworfen werden mußte.
    Professor Zamorra war für seine Statur sehr kräftig und die unzähligen Kämpfe der Vergangenheit gaben ihm einen Körper, der mehr aus Stahl als aus Haut, Fleisch und Knochen bestehen mußte.
    Doch gegen Ajax, den Telamonier, hatte Professor Zamorra keine Chance.
    Der Fürst von Salamis entwickelte die Kräfte eines gereizten Bären. Er stand unverrückbar fest. Professor Zamorra meinte, einen Baum entwurzeln zu wollen, als er mit blitzartigen Angriffen versuchte, Ajax aus dem Gleichgewicht zu bringen.
    Der Telamonier ließ höchstens ein Schnaufen ertönen, wie es ein Stier von sich gibt, wenn er gereizt ist. Und manchmal

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