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0283 - Kampf um den Macht-Kristall

0283 - Kampf um den Macht-Kristall

Titel: 0283 - Kampf um den Macht-Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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eine Waffe darstellen sollte..
    »Was mußt du tun, um deine Götter zu rufen?« fragte der trojanische Held und schob sich ganz dicht an den langhaarigen Jungen heran.
    »Ich muß in den Tempel der Hekate und die Hände frei behalten!« zischte Carsten Möbius. »Wenn ich dann den Fetisch erhebe, tritt hinter mich, damit dich meine Götter verschonen. Wenn du jedoch dann versuchst, mich anzugreifen, stirbst du!«
    »In den Tempel der Hekate… und die Hände frei willst du haben!« krächzte Äneas. »Du hast sehr viel Mut! Doch dorthin muß ich dich ohnehin bringen. He, Eumolpos und Terpnor! Nehmt ihn in eure Mitte und haltet ihn mit den Spitzen eurer Speere in Schach. Wenn er zu fliehen versucht - nieder mit ihm. Formierrt euch, Krieger. Wir gehen zu Hekates Tempel! Vorwärts!«
    Mit stampfenden Schritten gingen die Männer von Troja zu dem Punkt, wo eine Treppe von der Mauer hinab führte. Carsten Möbius schritt in ihrer Mitte. Die nadelscharfen Speerspitzen bohrten sich schmerzhaft ins Fleisch, wenn er einen Moment stehen bleiben und sich umsehen wollte.
    »Vorwärts, Grieche!« brummte Äneas. »Die Zeremonie hat sicher schon begonnen. Und ich will sehen, welche Kräfte deine Götter besitzen…!«
    ***
    Professor Zamorra horchte durch die Nacht. Ja, ganz deutlich war es zu hören. Er wurde von mehr als fünf Männern verfolgt. Und die kannten sich in Troja wesentlich besser aus als er.
    Mit seinen engen Gassen und meist zweistöckig gebauten Häusern war die Stadt des Priamos zu einem Labyrinth geworden, in dem sich auch Ortskundige verlaufen konnten. Straßenbeleuchtung gab es nicht. Das Pflaster war sehr spärlich und meist gar nicht vorhanden. Pfützen mit Brackwasser vom letzten Regen und auf die Straße gekippter Unrat erschwerte dem Parapsychologen das Vorwärtskommen.
    Irgendwo heulte ein einsamer Hund klagend den Vollmond an. Doch bis hinein in die verwinkelten Gassen von Troja drang der Schein des Erdtrabanten nicht. Obwohl Professor Zamorra fast Augen wie eine Katze besaß, hatte er doch Schwierigkeiten, sich zu orientieren.
    »Hier, Demetrios!« hörte er eine rauhe Kriegerstimme. »Hier ist er gelaufen. Direkt auf die Agora, den Marktplatz, zu!«
    Professor Zamorra hätte am liebsten laut aufgeschrien. Der Marktplatz. Endlich ein Anhaltspunkt. Von dort mußte es eine Kleinigkeit sein, den Weg zum Königspalast zu finden.
    Der Meister des Übersinnlichen holte tief Luft und trabte die kleine Gasse weiter. Er ignorierte es, daß er öfter in weichen Untergrund trat, bei dem der Ursprung sich nicht so leicht feststellen ließ. Schon in anderen Zeiten hatte er festgestellt, daß Hygiene und Sauberkeit in den alten Tagen nicht gerade groß in Mode waren.
    Endlich - da vorne endete die Gasse.
    Dahinter schien, das Mondlicht auf einen größeren Platz. Die Agora von Troja.
    Irgend etwas sorgte dafür, daß Professor Zamorra vorsichtig wurde. Er überprüfte den Sitz des Helmes und nahm den Balmung in beide Hände. Die Klinge hielt er leicht abgeschrägt, daß er sie zum Hieb oder Stoß benutzen konnte.
    Vorsichtig wie ein gejagter Leopard betrat der die mondlichtüberflutete Agora. Keine Menschenseele war zu sehen. Hoch über den Dächern erkannte er die alles überragende Akropolis des Königs Priamos.
    Den Weg konnte er nicht mehr verfehlen. Es galt dann nur noch, die Wachen zu überrumpeln und in den Tempel auf der Höhe einzudringen, um den Kristall von Murano gegen den Machtkristall von Troja einzutauschen. Alles schien ganz einfach…
    Als Professor Zamorra das Sirren in der Luft vernahm, war es bereits zu spät. Fünf Speere zischten aus verschiedenen Ecken heran. Geistesgegenwärtig riß der Parapsychologe die ungeschützten Arme hoch.
    Zischend gruben sich die Spitzen der Waffen in die Dämonen-Rüstung, die Zamorra trug und - verglühten.
    »Die Götter… die Götter beschützen ihn!« krächzte von irgendwo eine ängstliche Stimme.
    »Angriff!« fauchte eine andere Stimme. »Der ist ein Kind des Todes, der vor ihm zurückweicht. Tötet ihn, Männer!«
    Professor Zamorra sah nur Schatten auf sich zuspringen. In seinen Händen zuckte der Balmung. Das Schwert der Nibelungen fieberte dem Kampf entgegen. Obwohl es kein Eigenleben wie das Schwert »Gwaiyur« besaß, konnte es doch zeigen, ob es einen Kampf herbeisehnte oder ablehnte.
    Professor Zamorra drehte die Klinge so, daß die flache Klinge den ersten Angreifer traf. Von der Wucht des Hiebes getroffen wurde der Sturmlauf des Gerüsteten

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