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0283 - Kampf um den Macht-Kristall

0283 - Kampf um den Macht-Kristall

Titel: 0283 - Kampf um den Macht-Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Professor Zamorra. Die beiden Freunde kletterten an dem Seil, das Glauke ihnen zugeworfen hatte, zu den Zinnen von Troja hinauf. Von unten hatte Professor Zamorra das hübsche Gesicht der Amazone erkannt. Glauke machte ihnen mit Gesten verständlich, daß höchste Eile geboten war.
    Carsten Möbius hatte sich in den Wochen vor dem Abenteuer eine beachtliche sportliche Kondition zugelegt und blieb nur wenig hinter Professor Zamorra zurück, der keine freie Minute ausließ, seinen Körper im Fitneß-Center von Château Montagne kräftig und geschmeidig zu halten.
    Professor Zamorra erkannte, daß ihm eine Hand entgegengestreckt wurde. Als er sie ergriff, war es zu spät. Denn das war nicht die Hand einer Frau. Mit einem Ruck wurde der Meister des Übersinnlichen emporgerissen. Zwei gerüstete Wachen warfen sich auf ihn und rissen ihn zu Boden. Augenblicklich befand sich Professor Zamorra im Zentrum eines wilden Handgemenges.
    »Ich kann nichts dafür… sie haben mich gezwungen!« schrillte die Stimme der Amazone. »Sonst hätten sie mich grausam getötet…!«
    Zamorra hatte keine Zeit, den verzweifelten Rufen der ehemaligen Amazone zu lauschen. Er war froh, sich eben mit einer geschickten Drehung unter dem Körper eines Kriegers hervorgewälzt zu haben während er mit der Faust genau die vom Helm nicht geschützte Kinnspitze des anderen Angreifers erwischte. Doch das Trappeln vieler Füße deutete an, daß Verstärkung unterwegs war. Kommandorufe erschollen über die Bastion von Troja.
    »Spring runter, Carsten!« rief der Parapsychologe. »Sie sind in der Überzahl! Versuche, ihnen zu entkommen!«
    »Kommt gar nicht in Frage!« gab Carsten Möbius zurück. »Die Mauer ist mir viel zu hoch. Da breche ich mir sämtliche Gräten!« Im nächsten Moment schob sich die schlanke Gestalt in der Rüstung des Memnon über die Brüstung.
    Schreiend segelte der erste Trojaner, der Professor Zamorra angriff, über ihn hinweg. Der nächste stürzte kreischend darüber und die Männer dahinter konnten ihren Lauf nicht mehr stoppen.
    Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, Professor Zamorra hätte lauthals gelacht über das unbeschreibliche Durcheinander aus fluchenden Männern und klirrenden Rüstungsteilen.
    Wie ein Wiesel kroch unter diesem Gewühl Carsten Möbius hervor und hastete zu Professor Zamorra hinüber.
    »Vergebt mir, bitte, ich…!« stöhnte Glauke. Doch Carsten Möbius machte eine unwillige Bewegung.
    »Weißt du, wo der Tempel der Hekate ist?« fragte er scharf.
    »Sie sagen, daß er in den Gewölben tief unter der Akropolis sein soll!« sagte Glauke mit einem Zittern in der Stimme. »Doch als Fremde zeigte man mir den Weg nicht. Dieser Tempel ist eines der größten Geheimnisse von Troja. Doch der Kult ist geheim und… !«
    »Gebt euch gefangen und ihr werdet den Kult der Hekate kennenlernen!« sagte einer der Krieger, die sich vom Boden erhoben. »Widerstand ist zwecklos!«
    »Verschwinde, Glauke!« zischte Professor Zamorra der Amazone zu. »Du hast alles getan, was wir wollten. Verlaß die Stadt, wenn du kannst. Die Götter haben Trojas Untergang beschlossen!«
    »He, was redest du da von Trojas Untergang!« meldete sich der Krieger wieder. Die Stimme klang rauh, jedoch nicht unfreundlich. Im Näherkommen zog er langsam das Schwert aus der Scheide, während sich die anderen Krieger hinter ihm wieder formierten.
    »Ich sage nur, was die Orakel sagen!« wich Professor Zamorra aus. Dann erkannte er den Marin, der langsam näher kam. Auf dem Schlachtfeld vor der Stadt hatten sie sich schon gegenübergestanden.
    Es war Äneas, der Held von Troja, der nach Hektors Tod die Scharen anführte. Professor Zamorra kannte ihn als einen tapferen und ehrlichen Kämpfer.
    »Wenn die Orakel den Untergang meiner Vaterstadt Voraussagen - was sagen sie dann über mich?« wollte Äneas wissen. Man sah ihm an, daß er nicht viel auf Prophezeiungen gab.
    »Du wirst die Stadt brennen sehen und so lange kämpfen, bis der Kampf sinnlos ist!« erklärte Professor Zamorra langsam. »Dann wirst du die letzten lebenden Trojaner von hier wegbringen und nach langen Fahrten in ein Land kommen, das Italia heißt. Hier werden deine Nachkommen eine Stadt errichten, welche die Welt beherrscht und ›das ewige Rom‹ genannt wird!«
    »Nun, so höre auch deine Prophezeiung!« lachte Äneas. »Entweder du ergibst dich und läßt dich zum Tempel der Hekate führen oder wir töten dich und deinen Freund auf der Stelle. Im Tempel hast du die

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