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0283 - Kampf um den Macht-Kristall

0283 - Kampf um den Macht-Kristall

Titel: 0283 - Kampf um den Macht-Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hierher ist. Und er ist begierig, dich in sich aufzusaugen und in die Hölle hinab zu tragen, wo Lucifuge-Rofocale und Belial bereits deiner harren. Ich habe gehört, daß sie ganz besondere Sachen mit dir Vorhaben. Vielleicht wollen sie aus dir einen Höllen-Kämpfer wie Leonardo de Montagne schaffen. Oder sie wollen dich in den Teil der Hölle senden, der für deinen Freund Zamorra vorgesehen ist, wenn wir ihn in unserer Gewalt haben…!«
    »Dann geh schon mal vor und sag unten, sie sollen gut vorheizen!« krächzte Ullich, allen verbliebenen Mut zusammen nehmend. »Der Altarstein ist so kühl, daß ich mir sicher einen Schnupfen hole!«
    »Die Scherze werden dir vergehen!« fauchte Asmodis grimmig. »Doch nun überlasse ich dich deinem Feind Paris. Die Stunde ist da, Michael Ullich. Ich wünsche dir einige unangenehme Minuten. Lebe unwohl!« Noch ein heiseres Kichern aus dem Mund der schönen Helena, dann war Asmodis daraus verschwunden. Übergangslos malten sich wieder die angstvollen Züge in das Gesicht der Frau an der Säule.
    Doch der Schrei blieb ihr im Hals stecken, als der Krieger hinter ihr die Hand einen kurzen Ruck zur Seite drehte. Obwohl er selbst in einer verzweifelten Lage war, rief Ullich der Griechin einige tröstende Worte zu.
    »… und gönne mir im Augenblick meines Todes ein Lächeln. Helena!« endete der Junge und bemühte sich, ihr noch einen freundlichen Blick zu schenken. Dann war es damit vorbei.
    Paris war mit seinen tänzelnden Schritten vor dem Altar angelangt. Mit einer fast theatralischen Bewegung warf er das purpurne Gewand ab. Nur mit einer Tunika bekleidet, die in der Mitte von einem Gürtel gerafft war, stand er breitbeinig vor dem Opfer. Haßerfüllte Augen starrten auf den wehrlosen Jungen herab. Während die unheilige Litanei ihrem Höhepunkt entgegenraste, glitten die Fingerkuppen der linken Hand langsam über Michael Ullichs nackte Brust.
    Die rechte Hand verkrampfte sich um das Heft des Opferdolches…
    ***
    Professor Zamorra reagierte instiktiv. Er fing den Balmung auf, den Carsten Möbius ihm zuschleuderte. Einen wilden Schrei ausstoßend sprang er die Mauer hinab und verschwand sofort in der Dunkelheit. Bis die Krieger auf den Treppen die Mauer hinunter waren, hatte ihn das Gewirr der Gassen sicher schon verschluckt.
    Dennoch gab Äneas den Befehl zur Verfolgung. Mit klirrender Rüstung rannten die Männer Trojas davon.
    Zwei von ihnen ergriffen Carsten Möbius, der sich willig packen ließ.
    »Ich unterwerfe mich dem Gericht der Göttin!« erklärte er mit sehr ernster Mine. Äneas schüttelte den Kopf.
    »Dann bist du ein Narr!« sagte er mit schwerer Stimme. »Natürlich ist es möglich, daß Hekate ein Opfer ablehnt. Doch bisher hat sie es noch nie getan. Und sie wird es auch künftig nicht tun. Immerhin ist sie die Herrin des Todes!«
    »Ich bitte nur darum, meinen Fetisch behalten zu dürfen!« sagte Carsten Möbius kleinlaut und zog den Schockstrahler aus dem Gürtel. Diese Wunderwaffe war von der Forschungsabteilung des Möbius-Konzerns konstruiert worden, aus unerfindlichen Gründen mußte das Projekt gestoppt werden. Die Schockstrahler wurden gemäß einer Weisung von »oben«, wie sich Carsten ausdrückte, eingezogen. Für diesen Einsatz hatte er das letzte Exemplar mitgenommen.
    Für die Griechen und Trojaner stellte das kleine Gerät, was einer kleinen Taschenpistole glich, ein absolutes Rätsel dar. Jedenfalls wurde die Defensivwaffe nicht als Waffe erkannt. Wenn sie dieser seltsame Junge als für ihn heilige Götterfigur ansah, darin war das seine Angelegenheit.
    In anderen Ländern hatte man seltsame Vorstellungen vom Aussehen der Unsterblichen…
    »Was bedeutet dieser Fetisch?« wurde Äneas interessiert.
    »Es ist das Zeichen meiner Götter. Und diese Götter helfen mir, wenn ich ihr Symbol in der Hand halte!« erklärte Carsten Möbius.
    »Sie werden dir im Tempel der Hekate nicht helfen!« erklärte Äneas rauh. »Obwohl ich insgeheim wünschte, daß dort die Götter eingreifen würden. Der Gefangene, den Prinz Paris dort unter Qualen opfern will, war ein guter Krieger. Männer wie ihn tötet man auf dem Schlachtfeld im Kampf Mann gegen Mann. Doch dieses Ende wünscht ihm niemand in Troja, der eine Rüstung trägt!«
    »Vielleicht werden meine Götter eingreifen und ihn retten, wenn ich sie anrufe!« sagte Carsten Möbius vieldeutig. Äneas jedoch dachte in den Dimensionen seiner Zeit. Unvorstellbar, daß diese seltsame Figur in der Hand des Jungen

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