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0283 - Kampf um den Macht-Kristall

0283 - Kampf um den Macht-Kristall

Titel: 0283 - Kampf um den Macht-Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Troja den Frieden bekommt, den sie sich seit zehn Jahren herbei sehnt!«
    »Ich verspreche, zu tun, was in meiner Macht steht!« sagte Professor Zamorra fest und drückte die dargebotene Hand des Trojaners.
    »Stecke das Schwert fort und folge mir!« forderte Demetrios auf. »Ich werde dich als den Gesandten der Cimmerier ausgeben. Von ihnen erhofften wir uns Hilfe und nur sie führen lange Schwerter. So wie dieses ist!«
    Professor Zamorra nickte. Die Cimmerier waren ein Volk, das jenseits des Schwarzen Meeres hauste und erst einige Jahrhunderte später von den Assyrern vernichtet wurde. Es war nicht ungewohnlich, daß sie für das bedrängte Troja Hilfstruppen stellten.
    »Wer naht dem Palast so tief in der Nacht?« wurden sie vom Tor aus angerufen. Die beiden Wachen hoben die Speere zum Wurf als sich Demetrios und Zamorra aus der Dunkelheit der Gasse lösten und den Platz überschritten, der den Palast vom Rest der Stadt abgrenzte.
    »Ich bin Demetrios. Kommandant von der Garde der Rasenden Falken!« rief der Trojaner. »Eben ist ein Gesandter vom Cimmerie erschienen. Er muß sofort zum König gebracht werden!«
    »Majestät geruhen zu schlafen!« sagte einer der Wachen. »Die Botschaft wird Zeit haben, bis der Morgen graut!«
    »Der Bote ist viele Tage geritten und hat sich durch das Heer der Griechen geschlichen!« erklärte Demetrios. »Seht, er führt das Langschwert der Cimmerier. Laßt uns ein, daß er sich ausruhen kann!«
    »Wir haben in der Nacht unsere Vorschriften!« erklärte der andere Wächter. »Nach Einbruch der Dunkelheit darf niemand in den Palast, wenn er nicht der Familie des Priamos selbst angehört!«
    »Auch wir in Cimmeria haben Vorschriften!« nickte Professor Zamorra und trat langsam an die beiden Wächter heran. Die Wachen hatten die Lanzen bereits wieder gesenkt und das Mißtrauen vergessen. »Wollt ihr wissen, wie es bei uns zugeht an den Toren zum Hause unseres Königs?«
    »Rede, Fremder!« bat ein Wächter. »Wir hören sehr gern, wie man in anderen Ländern lebt!«
    »Kommt etwas näher, daß ich die Stimme dämpfen kann!« befahl Zamorra mit ruhiger Stimme. »Wir wollen doch nicht den halben Palast aufwecken!«
    Die beiden Trojaner kamen gehorsam näher.
    »Warum nehmt ihr nicht die Helme vom Kopf?« erkundigte sich der Meister des Übersinnlichen und bemühte sich, eine gleichgültige Miene zu behalten. »Unter dem Erz der Helme versteht ihr doch kaum ein Wort!«
    »Auch das ist wahr, Fremder!« nickten die Wächter. »Man lernt auch von den Cimmeriern, obwohl sie Barbaren sind. Und nun - wie geht es an den Toren eures Königspalastes zu?«
    »Man schärft den Wachen ein, stets wachsam und mißtrauisch zu sein!« erklärte Professor Zamorra mit Verschwörermiene. »Sie müssen wissen, daß der Feind tausend Gesichter hat. So, wie dieses hier…!«
    Die beiden Trojaner starrten ihn ungläubig an. Bevor sie den Sinn der Worte begriffen und reagieren konnten, war es bereits zu spät. Der erste spürte, daß etwas an seinem Kinn explodierte und stürzte rücklings in die Arme des Demetrios, der ihn auffing und zu Boden gleiten ließ. Dem anderen verpaßte Professor Zamorra einen Jagdhieb an den Schädel, wie ihn Karl Jay in seinen besten Tagen ausgeteilt hatte.
    »Leichte Schläge auf den Hinterkopf fördern das Denkvermögen!« grinste er, als der Trojaner sich einige Male um die eigene Achse drehte und dann zu Boden ging. »So lernen die Männer am besten, korrektes Wachverhalten zu üben. Eben haben sie eine Disziplinarstrafe in Form einer Beule erhalten. Nun ja, der Kommiß ist kein Kindergarten.«
    »Nimm einen der Umhänge, Zamorra!« empfahl Demetrios. »Mit der Rüstung und dem Helm kannst du als Trojaner gelten. Nur das lange Schwert verrät dich!«
    Der Parapsychologe nickte. Es konnte tatsächlich besser sein, sich etwas zu tarnen. Wie gut es war, erkannte er, als sie den Vorhof des Palastes überquert hatten und die »heilige Straße« beschriften, die zwischen den Wohnhäusern des Palastes hinauf zur Akropolis und zum Tempel der Athene führte. Tempel und Ratssaal waren direkt nebeneinander gebaut. Erst opferte man den Unsterblichen und ging von dort daran, über das Wohl und die Verteidigung der Stadt zu beratschlagen.
    Professor Zamorra knurrte eine Verwünschung auf französisch, als er den Wachtrupp entdeckte, der links neben dem Beginn der Straße stand und sich an einem Kohlebecken wärmte. Die Krieger waren keine verweichlichten Palastwachen sondern Männer, die

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