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0283 - Xorrons Totenheer

0283 - Xorrons Totenheer

Titel: 0283 - Xorrons Totenheer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bank.
    »Paß auf, daß dich kein Ghoul holt!« rief ihm Andreas nach.
    »Du kannst ja mitkommen.«
    »Keinen Bock.«
    »Selbst schuld.« Ullrich hob die Schultern und verschwand. Er mußte die herabhängenden Zweige der Trauerweide zur Seite biegen, um sich den nötigen Platz zu schaffen.
    Nach wenigen Schritten bereits fühlte er sich allein. Seine Freunde waren hinter ihm zurückgeblieben, gedeckt durch die mit feinem Blattwerk bewachsenen Baumzweige.
    Der alte Friedhof flößte Ullrich zwar keine Angst ein, ein seltsames Gefühl blieb aber schon zurück. Es war für ihn kaum zu erkennen, ob er sich nun auf einem Weg befand oder bereits über die Flächen der Gräber schritt. Dazu war dieser Flecken Erde einfach zu verwildert. Er wandte sich nach rechts, denn diese Richtung hatte er sich gemerkt, weil in sie auch Hauke verschwunden war. Und wenn dieser zurückkehrte, dann wieder von der gleichen Seite.
    So nahm Ullrich an.
    Er schrak heftig zusammen, als er das Krächzen eines Vogels vernahm, den Flügelschlag hörte und das Tier in den Himmel steigen sah. Es fand eine Lücke zwischen dem dichten Grün der Bäume und verschwand.
    Ullrich lächelte und schüttelte den Kopf. Jetzt hatte er sich von einer Krähe schon Verrückt machen lassen. Aber das war die Schuld der unheimlichen Umgebung. Irgendwie färbte sie auf jeden ab. Es ist auch nicht normal, sich auf einem Friedhof aufzuhalten.
    Allerdings mußte er zugeben, daß er selten so prächtige und große Grabsteine gesehen hatte. Manche Gräber besaßen schon fast die Ausmaße von kleinen Grundstücken, und sie waren auch nicht nur rechteckig angelegt worden, sondern als Rondell oder in einer ovalen Form. Noch etwas empfand er als seltsam.
    Es gab kein einziges Kreuz auf diesem Friedhof!
    Ullrich fiel dies erst jetzt auf, als er allein war und Zeit hatte, sich den alten Totenacker genauer anzuschauen. Das wunderte ihn. Also mußte es sich hier um einen nichtchristlichen Friedhof handeln. Er bewegte sich nach links, weil ihm dort eine Grabstätte aufgefallen war, die besonders ins Auge stach.
    Auf dem Grab stand ein kleines Haus. Und dieses seltsame Haus besaß zwei Dächer.
    Ullrich blieb davor stehen, krauste die Stirn und dachte scharf nach. Irgendwo hatte er ein ähnliches Bauwerk schon gesehen. Zwar nicht in natura, sondern auf Bildern.
    Nach einiger Zeit kam ihm der richtige Gedanke.
    Dieses Haus war eine Pagode!
    Jawohl, das genau mußte es sein. Er hatte es hier mit einer Pagode zu tun, und er erinnerte sich daran, daß es diese Pagoden im asiatischen Raum gab.
    In Thailand, China, Indonesien und auch in Japan. Bei dem Begriff Japan zog er sofort die richtigen Verbindungen. Schließlich war Koto, der Freund von Hauke, ebenfalls Japaner, und wahrscheinlich hatte er sich deshalb diesen Friedhof als Treffpunkt ausgesucht.
    Wirklich schlau gedacht, das mußte auch Ullrich zugeben. Er lächelte, als er weiterging und sich noch genauer umschaute. Der junge Mann entdeckte, verborgen hinter dicht wuchernden Büschen oder Gestrüpp, weitere Grabmäler. Einige wiesen auch die Form von Pagoden auf, andere wiederum erinnerten mehr an Schreine oder übergroße Särge.
    Eines hatten sie gemeinsam. Der Zahn der Zeit hatte an ihnen kräftig genagt. Das Gestein war längst nicht mehr so fest wie früher, sondern brüchig geworden und mit einer dicken Schicht aus Moos bedeckt.
    Ullrich sah auch die Unebenheiten auf dem Gestein. Er schritt näher an ein Grabmal heran, holte ein Taschenmesser hervor und kratzte mit der Klinge über das Moos.
    Er mußte tief schaben, um die Schicht wegzubekommen und das Verborgene freizulegen.
    Was er dann entdeckte, waren seltsame Figuren und Masken. Man konnte vor ihnen erschrecken, denn die Masken besaßen allesamt einen grauenhaften Gesichtsausdruck, für Ullrich ein Beweis, daß sie einem dämonischen Ursprung entstammten.
    Er schüttelte sich, starrte auf die Klinge und schabte ein weiteres Mal mit ihr über das Gestein. Dicht vor sich sah er die Nase einer dämonischen Fratze, drückte zu und zuckte zusammen, denn die Klinge drang in den Stein ein.
    Etwas quoll hervor.
    Hastig zog Ullrich das Messer zurück, starrte auf die Stelle und schüttelte den Kopf, als er die dunkle Flüssigkeit sah, die aus dem Innern geströmt war.
    Blut…
    Tief atmete der junge Mann ein. Er schluckte hart, denn er konnte kaum glauben, was er da mit eigenen Augen zu sehen bekam. Ein Stein, der blutete, der seinen Lebenssaft abgab, obwohl er eigentlich nur

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