Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0283 - Xorrons Totenheer

0283 - Xorrons Totenheer

Titel: 0283 - Xorrons Totenheer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ein Stück tote Materie war.
    Das konnte er nicht fassen.
    Ullrich starrte auf die Klinge, dann auf den Stein und glaubte zu erkennen, daß sich die breite Fratze verzog. Sie nahm einen Ausdruck an, der auf ein häßliches Grinsen hindeutete, und Ullrich merkte, wie sein Herzschlag sich verdoppelte.
    Er ging zwei Schritte zurück. Selbst das Rascheln des Grases machte ihn nervös, denn über dieses Phänomen kam er nicht so einfach hinweg.
    Eins jedoch war ihm längst klargeworden: Mit dem Friedhof stimmte einiges nicht. Dieser Blutstropfen schien der Anfang eines langen Fadens zu sein, den Ullrich in den Händen hielt.
    Bisher hatten er und seine Freunde dem Horror nur als Hobby gefrönt.
    Nun erlebte er ihn selbst, und es war ein erster Schauer der Angst, der über seinen Rücken rann.
    Was geschah da vor ihm?
    »He, Ulli, was machst du denn da?«
    Ullrich hörte die Stimme hinter sich und erschrak so sehr, daß sich ein Schrei aus seinem Mund löste und er wild herumfuhr. Der Schrecken zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Die Augen verdrehten sich für eine winzige Zeitspanne, und er ließ sogar sein Messer fallen.
    Hauke Heck grinste ihn an. »Mensch, bist du aber schreckhaft.«
    Ullrich schüttelte den Kopf und bückte sich. Er hob das Taschenmesser auf, drückte die Klinge in das Heft und steckte das Messer wieder weg.
    »Mann, hast du mich erschreckt.«
    »Wir sind normal gegangen.«
    »Wir?« fragte Ullrich.
    »Ja, Koto und ich.«
    »Wo ist er denn?«
    »Er wartet am Weg. Ich sah dich auch nur zufällig und wollte mal schauen, was du da anstellst.«
    »Das kannst du genau sehen, Hauke. Komm her!« Ullrich winkte und deutete auf die seltsame Pagode, die aus der Erde wuchs. »Hier, das habe ich mit meinem Messer vollbracht.«
    Der etwas korpulente Hauke kam näher, schaute seinen Horror-Freund dabei an und hob die Schultern. »Was denn?«
    »Sieh auf den Stein!«
    »Der scheint feucht zu sein.«
    »Das ist er auch. Aber nicht vom Regen, sondern feucht von Blut. Und das Blut ist aus dem Stein gequollen, als ich ihn mit meinem Taschenmesser ritzte. So, jetzt bist du dran.«
    Hauke schaute auf die dämonische Steinfratze. »Kann ich nicht glauben, wirklich nicht.«
    »Sieh hin, Mann!«
    Das tat Hauke auch. Er entdeckte den feuchten Fleck ebenfalls, fuhr sogar mit der Fingerspitze darüber und hielt sie dicht vor seine Augen.
    »Ist das nun Blut?« fragte Ullrich, weil er eine Bestätigung wollte.
    »Kann ich nicht genau sagen. Wir sollten vielleicht mal Koto fragen. Der wird uns sicherlich Auskunft geben können.«
    Dagegen hatte Ullrich etwas. Er schüttelte den Kopf. »Nein, nicht Koto.«.
    »Weshalb nicht?«
    »Weil ich es nicht will. Der hat uns doch aus einem bestimmten Grund auf den Friedhof hier geführt.«
    »Klar, weil wir uns mit Horror beschäftigen. Und dies hier ist ein mythologischer Friedhof. Hier wurden nur Asiaten begraben, also Männer, Frauen und Kinder, die keinem christlichen Glauben nachgingen. Ich will dir auch verraten, was ich den anderen bisher noch nicht gesagt habe. Der Friedhof steckt voller Rätsel, voller Magie. Hier tut sich etwas unter der Erde, das ist genau richtig.«
    Ullrich hatte staunend zugehört. »Glaubst du an das, was du da gerade gesagt hast, Hauke?«
    »Klar.«
    »Das ist mir nicht geheuer, wirklich nicht.«
    Hauke verzog den Mund. »Jetzt stell dich nicht- an, Mensch. Schließlich wollten wir etwas erleben, und Koto hat versprochen, uns einiges zu zeigen. Es ist alles vorbereitet.«
    »Was denn?«
    »Wirst du schon sehen.«
    Ullrich atmete tief ein. »Ich weiß nicht so recht«, murmelte er. »Das alles gefällt mir nicht.«
    »Gib zu, daß du Angst hast.«
    »Etwas.«
    Hauke lachte. »Du bist gut, Mensch. Leitest einen Horror-Club, und jetzt willst du kneifen.«
    »Und wenn nun doch etwas daran ist?«
    »Woran?«
    »Ja, an der ganzen Sache mit der Mythologie. Daß es diese Dämonen oder Gestalten wirklich gibt. Die blutenden Steine sind doch nichts Normales, oder wie denkst du darüber?«
    »Genauso.«
    »Hauke?« Ein scharfer Ruf unterbrach den Dialog der beiden Freunde.
    »Das war Koto«, sagte Hauke. »Komm mit, wir wollen ihn nicht länger warten lassen.«
    »Willst du ihm etwas von der Entdeckung erzählen?« fragte Ullrich, als sie gingen.
    »Auf keinen Fall. Er würde sauer werden.«
    »Weshalb denn?«
    »Du hast in deiner Neugierde und Unwissenheit etwas Schlimmes getan. Der Friedhof ist entweiht worden.«
    Ullrich tippte gegen seine Stirn. »Komm doch nicht

Weitere Kostenlose Bücher