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0284 - Anschlag gegen die Erde

Titel: 0284 - Anschlag gegen die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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veranlaßte, möglichst fehlerlos zu arbeiten. Er wußte, daß man ihn zu Recht aus der Abwehr entlassen hatte aber er brachte es nicht fertig, den stillen Zorn zu überwinden, den er seitdem allen staatlichen Einrichtungen gegenüber empfand. Es war möglich, daß Mercant von dieser Einstellung wußte. Aboyer runzelte die Stirn. Trotzdem hatte der Abwehrchef nicht gezögert, ausgerechnet ihn in dieses Hotel zu schicken.
    Aboyer richtete sich auf. Es wurde Zeit, daß er sich mit wichtigeren Dingen beschäftigte. Schließlich war er nicht gekommen, um sein Inneres zu ergründen. Es ging um den Inhalt des Gepäcks der in diesem Hotel wohnenden Administratoren.
    Aboyer entkleidete sich und streifte einen bequemen Hausmantel über. Er verließ sein Zimmer und begab sich direkt in den Baderaum. Er riegelte von ihnen ab und stellte die Brause ein.
    Zufrieden registrierte er, daß das Geräusch des fließenden Wassers den Lärm zu übertönen vermochte, den er bei seinem Vorgehen machen würde. Er zog den Mantel aus, trat kurz unter die Dusche und begann dann seine Arbeit. Mercant hatte ihm Einblick in die Baupläne des Hotels beschafft. Aboyer wußte genau, woraus die einzelnen Wände bestanden. Er kletterte auf den Badeschemel und löste die wasserabweisende Kunststoffolie unmittelbar unter der Decke von der Wand. Zum Glück wurden in Hotels nur billige Materialien verwendet. Aboyer zog die Folie mit dem schwarzen Kachelmuster bis zum Boden herunter und rollte sie blitzschnell zusammen. Er band sie mit dem Gürtel des Hausmantels fest und schob sie hinter den Brausevorhang. Dann veränderte er die Strahlrichtung der Brauseköpfe. Nachdem das heiße Wasser zehn Minuten gegen die Fugen der Fertigbauteile geströmt war, löste sich die Dichtungsmasse und rann als dunkelbraune Flüssigkeit in den Abfluß. Die Bauteile der Wände waren etwas größer als ein Quadratmeter und nach einem einfachen Schraubsystem zusammengefügt. Es würde genügen, eines dieser Teile zu entfernen.
    Aboyer benötigte vier Minuten, um ein quadratmetergroßes Stück aus der Wand zu lösen. Er brachte es in die Toilette hinüber, die er von außen abriegelte.
    In die Dusche zurückgekehrt, durchstieß Aboyer die dünne Papierfolie, die ihn noch vom Abstellraum trennte. Ohne zu zögern, kletterte er durch das entstandene Loch in den anderen Raum hinüber. Es fiel genügend Licht vom Baderaum herein, so daß er alle Einzelheiten erkennen konnte. Der Abstellraum war zum größten Teil mit Reinigungsgeräten, alten Vorhängen, leeren Flaschen und Kleidern des Personals gefüllt. Aboyer fand die Frequenzschlüssel in einem kleinen Wandschrank. Es waren insgesamt sieben. Er nahm sich einen davon und grinste zufrieden. Vielleicht war diese uralte Einbruchsmethode zuverlässiger als er geglaubt hatte.
    Er achtete darauf, daß er keine Spuren hinterließ. Ein großes Brett mit sich ziehend, kehrte er an den Durchschlupf zurück. Er kletterte in den Baderaum und ließ das Brett von der anderen Seite gegen die gewaltsam geschaffene Öffnung fallen. Sollte jemand den Abstellraum betreten, würde er das Loch in der Wand nicht bemerken. Es sei denn, dachte Aboyer, es würde jemand kommen, der ausgerechnet das Brett benötigte, mit dem der Agent die Spuren seines Tuns verdeckt hatte.
    Pfeifend holte Aboyer das Wandstück und fügte es wieder ein.
    Dann klebte er die Folie an ihren alten Platz. Niemand, der nach ihm in die Brause ging, würde etwas merken. Aboyer blickte auf seine Uhr. Sein „Bad" hatte genau zwanzig Minuten in Anspruch genommen. Das würde auch einen eventuellen Beobachter nicht mißtrauisch machen.
    Aboyer kehrte in sein Zimmer zurück und legte sich aufs Bett.
    Genau eine Stunde später öffnete er das Fenster, beugte sich weit hinaus und stellte fest, in welchen Räumen der sechsten Etage noch Licht brannte. Bis auf zwei Fenster war alles dunkel.
    „Nun gut", sagte er leise.
    Er zog sich wieder an, nahm einen Schluck Whisky und schob den Frequenzschlüssel in die Tasche. Er verließ sein Zimmer und begab sich zum Lift.
    Als die Lifttür aufglitt, rief Aboyer: „Untere Etage!" und sprang in den Gang zurück. Befriedigt sah er, wie der Lift losfuhr. Sollten sich die Wächter Gedanken machen, warum unten niemand herauskam. Auf jeden Fall waren sie für ein paar Minuten abgelenkt. Aboyer rannte bis zur Treppe durch den Gang. Er blickte sich nicht um. Wenn ihn einer der Wächter sah würde er es früh genug merken.
    Vier Stufen auf einmal nehmend,

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