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0284 - Anschlag gegen die Erde

Titel: 0284 - Anschlag gegen die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seine grauen Haare „Ich will’s versuchen", murmelte er. Unwillkürlich fiel sein Blick auf den Kalender an der gegenüberliegenden Wand. Es war der 27. März.
    Noch sieben Tage bis zur Konferenz.
    Vielleicht, dachte Aboyer, würde sie nie stattfinden
     
    *
     
    Am einfachsten wäre es für Aboyer gewesen, wenn er mit Individualschutzschirm, Mikrodeflektor und Suchgeräten in das Luna-Hotel hätte eindringen können. Doch Mercant hatte darauf bestanden, daß der Agent auf all diese Dinge verzichtete. Kein normaler Dieb besaß eine derartige Ausrüstung. Hätte man Aboyer mit nur einem Jener Geräte erwischt die er so dringend benötigt hätte, wäre es für die Abwehr unmöglich gewesen, sich von Aboyer zu distanzieren. Ein Skandal wäre nicht ausgeblieben.
    Das war der Grund warum Emilio Alberto Aboyer wie ein normaler Hotelgast durch das Hauptportal ging und sich am Empfang meldete. Der Robotdiener wandte sich ihm sofort zu.
    Aboyer wußte, daß in diesem großen Hotel zweihundert Konferenzteilnehmer wohnen sollten. Etwa einhundertfünfzig waren inzwischen eingetroffen.
    „Ich habe vor sieben Stunden ein Zimmer bestellt", sagte Aboyer und nannte seinen Namen. Er blickte auf die Uhr. Es war kurz nach Mitternacht.
    Der Roboter zog ein kleines Gerät hervor und maß Aboyers normale Gehirnschwingungen.
    „Dritte Etage, Zimmer dreiundzwanzig, Sir" schnarrte er. „Bis Sie oben angekommen sind, haben wir die Tür auf Ihre Frequenz eingestellt."
    Aboyer bedankte sich. Er ging zur Bar und bestellte sich eine Flasche Whisky auf sein Zimmer. Er vermutete, daß er in dieser Nacht nicht schlafen würde. Es war mehr als ungewiß, ob er gleich im ersten oder zweiten Zimmer etwas fand.
    Als er zum Lift ging, traten zwei Männer auf ihn zu. Aboyer wußte, daß sie zum Sicherheitsdienst gehörten. Sie waren damit beauftragt, die in diesem Hotel wohnenden Abgeordneten vor eventuellen Attentätern zu schützen. Aboyer war sicher, daß sich in jeder Etage mehrere Wächter aufhielten. Das würde seine Arbeit erschweren.
    Aboyer zeigte den beiden seinen Ausweis Sie ließen ihn passieren. Er wußte, daß sie sich über ihn informieren würden, sobald sich die Lifttür hinter ihm geschlossen hatte. Nicht nur das, sie würden auch ihre Kollegen in der dritten Etage benachrichtigen.
    Aboyer seufzte. Man hätte ihm wenigstens einen Mikrodeflektor zubilligen sollen damit er sich ungesehen hätte bewegen können.
    Aboyer wußte, daß er zunächst den Abstellraum der Robot-Butler und des im Hotel beschäftigten Personals finden mußte. Dort gab es die Frequenzschlüssel, mit deren Hilfe man in jedes Zimmer eindringen konnte, das sich sonst nur vor den Gehirnschwingungen seines Bewohners öffnete. Mit einem Frequenzschlüssel konnte man jede tür öffnen.
    Als Aboyer den Lift in der dritten Etage verließ, befand er sich in einem langen Gang, der von Leuchtdecken erhellt wurde. Der Boden bestand aus einem elastischen, geräuschdämpfenden Material. Es war vollkommen still. Daraus konnte Aboyer jedoch keine Rückschlüsse ziehen, denn Wände und Türen der einzelnen Zimmer verhinderten, daß Geräusche nach außen drangen.
    Von irgendwelchen Wächtern war nichts zu sehen, aber der Agent bezweifelte nicht, daß sie irgendwo in der Nähe waren und alles beobachteten was sich im Gang abspielte. Während er langsam auf sein Zimmer zuging, prägte sich Aboyer alle Einzelheiten des Ganges ein. Vielleicht war es nötig, daß er einen Kurzschluß herbeiführte, dann war es gut, wenn er sich im Dunkeln zurechtfand. Von Mercant wußte er, in welchen Zimmern Abgeordnete schliefen. Auf dieser Etage wohnten nur siebzehn.
    Die Hotelleitung hatte vor allem die sechste Etage mit Konferenzteilnehmern belegt.
    Aboyer hatte sein Zimmer erreicht und trat dicht an die Tür heran.
    Aus den Augenwinkeln beobachtete er die gegenüberliegenden Räume. Unmittelbar neben dem Bad war der Abstellraum. Mit etwas Glück konnte er ohne Schwierigkeiten an einen Frequenzschlüssel herankommen.
    Die Tür öffnete sich, und Aboyer betrat das behaglich eingerichtete Zimmer. Whisky und Eiskübel standen bereits auf dem Tisch. Aboyer bediente sich. Vollkommen angezogen legte er sich ein paar Minuten aufs Bett und dachte nach. Im Grunde genommen ging es ihm bei der Erfüllung seines Auftrages nicht um den Fortbestand des Imperiums oder um die Wünsche Mercants.
    Solche Dinge waren ihm schon seit Jahren gleichgültig. Es war ein letzter Funke persönlichen Ehrgeizes der ihn

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