0284 - Anschlag gegen die Erde
Der 31. März ging seinem Ende entgegen. Wenn er von der Mathelogikerin keine Antwort erhielt, würde Aboyer sich mit Mercant in Verbindung setzen und dem Abwehrchef seinen Verdacht mitteilen.
Aboyer entkorkte eine Whiskyflasche und schenkte sein Glas zum wiederholten Mal voll Warum war er nicht gleich zu Mercant gegangen? Verdammt, dachte er. Hätte er Smaul und Rashnan nie gesehen, dann wäre er nicht in diese Sache verwickelt worden.
In diesem Augenblick summte das Visiphon. Aboyer stieß den Sessel mit beiden Beinen ins Arbeitszimmer und nahm das Gespräch entgegen Der Bildschirm blieb dunkel, offenbar zog es der andere Teilnehmer vor, ungesehen zu bleiben.
„Aboyer", sagte der Agent unsicher.
„Können wir abgehört werden?" erklang Sintras unverkennbare Stimme.
Aboyer mußte grinsen. Wie sollte er das wissen? „Wahrscheinlich nicht", sagte er. „Haben Sie irgend etwas herausgefunden?"
„Die Antwort, die Sie jetzt erhalten, besitzt eine Wahrscheinlichkeit von dreiundsechzig Prozent. Das ist, wenn man die Schnelligkeit der Auswertung und die geringe Zahl der Daten berücksichtigt, durchaus beachtlich."
Aboyer schluckte. „Ich höre", sagte er.
„Zusammenfassend ergibt sich folgendes Bild: Fragmentwaffe eins war von den MdI absichtlich so plump versteckt worden, um den Verdacht zu erwecken, es könnte eine zweite Waffe existieren.
Perry Rhodan und seine Freunde sollten also nach der zweiten Waffe suchen. Beide Fragmentwaffen sind im Grunde genommen bedeutungslos und sollen die wirkliche Gefahr verbergen."
„Welche Gefahr?" brachte Aboyer hervor.
„Die dritte Waffe", sagte Sintra. „Sie selbst haben doch den Verdacht geäußert, daß sie existieren könnte."
„Aber ich habe nie wirklich daran geglaubt", sagte Aboyer. „Wo soll sie sich befinden? Die Mutanten haben jedes noch so bedeutungslos erscheinende Gepäck- und Kleidungsstück der Abgeordneten untersucht."
Aboyer erhielt keine Antwort mehr. Die Verbindung war vom Mond aus unterbrochen worden. Langsam rollte der Agent in den Nebenraum hinüber. Mit geschlossenen Augen trank er sein Glas leer.
Wahrscheinlich war das der letzte Whisky, den er bis zum 3. April in Ruhe trinken konnte.
ENDE
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