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0284 - Der Henker und sein Millionär

0284 - Der Henker und sein Millionär

Titel: 0284 - Der Henker und sein Millionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Henker und sein Millionär
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reichte.
    »Hier, Agent Decker. Den nochmaligen Weg hierher können Sie sich sparen. Am Montag sind wir in Richmond. Erst am Dienstag wird der Schlüssel wieder benötigt. Ich hole ihn mir bis dahin bei Ihrer Dienststelle ab.«
    »Sehr freundlich von Ihnen, Mr. Pinner«, bedankte sich mein Kollege.
    Er verabschiedete sich von Pinner und ließ sich noch die genaue Lage des Schuppens beschreiben. Dann verließ er mit Danny Clyde die kleine Villa.
    ***
    Eine halbe Stunde später betraten die beiden den Schuppen. Ihr Blick fiel auf zwei Reihen einfacher Holzbänke, wie man sie in den Schaubuden der Rummelplätze findet. Sie waren durch einen Mittelgang getrennt. Auf jeder Seite standen fünfzehn Bänke. Vom war ein etwa zwei Fuß hohes Podium mit einem Rednerpult. Dahinter standen nebeneinander ein paar morsche Schränke.
    Phil öffnete eine der Türen und sah hinein. Er entdeckte einen ganzen Stapel Broschüren. Der Titel lautete Gebete in der heutigen Zeit. Als Verfasser zeichnete Charles Pinner. Phil legte das Heft zurück. Auch in den anderen Schränken waren solche Broschüren gestapelt.
    »Sieh mal hier, Phil«, sagte Danny. Neben dem äußersten rechten Schrank führten zwei Stufen von dem Podium herunter. Phil folgte Danny. Sie sahen, dass die Schränke so aufgestellt waren, dass sie den letzten Teil des Schuppens verdeckten. Nur ein Durchgang von etwa einer Schulterbreite blieb frei. Hier hinten stand eine altmodische Kreissäge. An einer der Holzwände hingen dicke Taue. Phil sah mehrere Bretter und einen gepressten Heuballen. Daneben standen zwei Torfballen. Die Kreissäge war auf einer fahrbaren Plattform montiert.
    »Scheint früher einmal eine Tischlerei oder so etwas Ähnliches gewesen zu sein«, meinte Danny.
    Phil nickte. »Sieht so aus. Aber was will man in einer Tischlerei mit Heu und Torf?«
    Danny zuckte die Achseln. Er bückte sich zur Plattform der Kreissäge hinunter und hob einige grobe Holzspäne auf.
    »Die sind noch gar nicht mal so alt, Phil. Vielleicht arbeitet der ehemalige Besitzer noch darin?«
    »Das glaube ich nicht, Danny. Sieht eher so aus, als wenn das Ding dazu benutzt wird, beschädigte Bänke auszubessern.«
    Er bückte sich plötzlich und hob etwas vom Boden auf. Es hatte zwischen den beiden Pressballen gelegen. Danny war neugierig näher getreten. Phils Fund bestand in einem dünnen Silberkettchen, wie man es um den Hals trug. Ein kleines ovales Medaillon hing daran. Phil öffnete es und sah das Bild einer weißhaarigen Farbigen darin. Sie mochte etwas über sechzig Jahre alt sein.
    Nachdenklich ließ Phil das Kettchen durch die Finger gleiten. Es war zerrissen. Der Verschluss war noch zu. Es hielt es Danny in der geöffneten Hand hin.
    »Was hältst du davon, Danny?«
    Clyde runzelte die Stirn. »Wenn du mich so fragst, möchte ich sagen, es könnte Charly Kitt gehören. Das Bild jedenfalls deutet darauf hin, dass dieses Medaillon einem Farbigen gehört.«
    »Ganz meine Meinung, Danny. Scheint seine Mutter zu sein. Jerry hat mit Mrs. Kitt gesprochen. Er wird uns also sagen können, ob sie es ist. Wenn ja, dann hat man Charly hier überwältigt. Wahrscheinlich ist die Kette dabei zerrissen. Wir werden nicht umhin kommen, den Schlüssel Mr. Pinner persönlich zurückzubringen.«
    Gemeinsam sahen sich die beiden Männer noch einmal sehr gründlich um. Weitere Spuren konnten sie jedoch nicht entdecken. Sie brachen die Suche ab und verließen den Schuppen. Phil stapfte über den sandigen Platz. Er wurde von einem Holzzaun umgrenzt. An einer Stelle fehlten mehrere Bretter. Phil kletterte durch die Öffnung. Danny folgte ihm. Sie standen nun am Rande einer Böschung. Vor ihnen fiel sie schräg nach unten ab. Unten gurgelte das schmutzig graue Wasser des East River. Drüben sahen sie Wards Island. Phil machte ein nachdenkliches Gesicht. »Wenn wir Charly Kitt nicht noch auf die gleiche Art finden wie Castor, dann bin ich ziemlich sicher, wo er auftauchen wird.«
    Bei diesen Worten starrte er ins Wasser.
    ***
    Auf dem Mount Zion Friedhof zuckten die Blitzlichter auf. Dann streifte sich der Doc die Gummihandschuhe über die schlanken Hände. Keiner beneidete Ashley Elliott um seine Arbeit. Er machte seine Untersuchung sehr gewissenhaft.
    Ich trat inzwischen zu dem Fotografen. »Wann sind die Fotos fertig, Byrnes?«
    »Sie haben es eilig, nicht wahr?«
    Ich nickte. »Wir haben in der Zentrale die Bilder von drei verschwundenen Millionären, Byrnes. Ich befürchte, dass dieser Tote einer

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