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0284 - Der Henker und sein Millionär

0284 - Der Henker und sein Millionär

Titel: 0284 - Der Henker und sein Millionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Henker und sein Millionär
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Vormann. Man nimmt an, dass Grindings Tod auf Hugos Konto geht, aber Beweise dafür gibt es nicht.«
    »All right, Noel. Es ist immer gut, wenn man mit den Verhältnissen ein wenig vertraut ist. Vielen Dank für Ihren Anruf.«
    Ich berichtete Phil von dem Inhalt des Gespräches.
    »Heute Abend werde ich der Papierfabrik einen Besuch abstatten, Phil.«
    »Allein?«
    »Das weiß ich noch nicht, Phil. Am besten sprechen wir alles mit dem Chef durch. Es sind da verschiedene Dinge, die getan werden müssen. Ich möchte sagen, ein gewisser Großeinsatz ist nötig.«
    Mr. High hörte sich alle Ausführungen an. Er betrachtete das Medaillon und gab es dann an Phil zurück.
    »Vielleicht sollten Sie die Eltern den Jungen einmal aufsuchen, Phil. Sie verstehen sich ja am besten darauf, unangenehme Nachrichten zu übermitteln.«
    Das stimmte haargenau. Ich schob solche Hiobsbotschaften auch immer auf meinen Kollegen ab. Phil hatte eine eigene Art, den Leute so etwas schonend beizubringen. Er steckte das Medaillon wortlos ein. Dann las der Chef die angefangenen Briefe, die wir in Castors Wohnung gefunden hatten.
    »Was gedenken Sie jetzt zu tun?«, fragte er.
    »Ich bin für einen geheimen Großeinsatz, Chef«, sagte ich. »Je zwei von unseren Leuten müssen ab Montag die einzelnen Veranstaltungen der Bruderschaft besuchen. Sie sollen fleißig mitbeten und dabei auf alles achten, was um sie herum passiert. Für jeden Bezirk wird eine Zweier-Gruppe bestimmt. Die erste tritt am Montag in Richmond in Aktion. Wenn Harry Lomas den genauen Lageplan der Garage nicht kennt, müssen wir die Geschäftsstelle der Bruderschaft anrufen. Um keinen Verdacht zu erregen, muss dieser Anruf von Staten Island aus erfolgen. Der Presse gegenüber, das ist mein persönlicher Vorschlag, werden wir Phil als den G-man erscheinen lassen, der allein mit der Aufklärung der Mordserie betraut wird. Ich selbst kümmere mich um Candy Hockley. Um auch hier keinen Verdacht aufkommen zu lassen, falls die Grinding-Gang tatsächlich im Auftrag des unheimlichen Mörders arbeitet, werde ich versuchen, in die Gang zu gelangen.«
    »Aber wenn die Gang nun gar nichts damit zu tun hat, Jerry?«, wandte Mr. High ein. »Es ist doch immerhin möglich, dass Hockley ohne Wissen der Gang seine Hand im Spiel hat. Vielleicht gehört er auch gar nicht mehr dazu?«
    »Dann kann ich mich immer noch schnell wieder absetzen, Chef.«
    »Und wie wollen Sie überhaupt den Kontakt mit der Gang aufnehmen?«
    »Darüber habe ich schon ganz konkrete Vorstellungen«, sagte ich lächelnd und setzte meinen Plan auseinander.
    »Ausgezeichnet, Jerry«, lobte Mr. High und Phil nickte.
    »Darauf fallen sie bestimmt herein. Mich ärgert nur, dass du dir wieder einmal den gefährlichsten Teil der Arbeit aussuchst, Jerry. Aber ich gebe zu, es ist deine Idee.«
    »Es gibt noch eine Arbeit, die viel gefährlicher ist«, antwortete ich. Der Plan, den ich jetzt entwickelte, war sehr gewagt.
    ***
    Als wir zu unserem Office gingen, kamen zwei Männer den Gang entlang. Der eine war Tim Kelling, der Kriminalreporter der Tribune.
    Der andere Mann kam mir auch bekannt vor, aber ich wusste nicht, wo ich ihn hinstecken sollte.
    »Hallo, wir wollen gerade zu euch«, begrüßte uns Tim herzlich.
    Wir ließen unsere Besucher eintreten und boten ihnen Platz an.
    »Was können wir für dich tun, Tim?«
    »Das ist Mr. Paal, Jerry. Er ist der Direktor der NBC und hat auch die Leitung des Fernseh-Studios im Rockefeiler Center.«
    Paal gab mir die Hand.
    »Worum geht es diesmal, Tim?«, fragte ich.
    »Es geht um die Mordserie, die ihr zurzeit bearbeitet. Ich unterhalte freundschaftliche Beziehungen zu allen möglichen Leuten in unserer Stadt. Meine Frau lag mir schon wochenlang in den Ohren, sie würde gern einmal ein Studio besichtigen. Ich trug ihre Bitte Mr. Paal vor, der sich sofort einverstanden erklärte. Unser Besuch fand am Mittwoch statt, das ist der Tag, an dem man den Toten in der Telefonzelle an der Colonial Road fand. Ich erfuhr davon erst, als ich später in die Redaktion kam. Der Boss erteilte mir sogar einen Rüffel, weil ich diesmal nicht geschaltet hatte. Nach Feierabend unterhielt ich mich noch mit Annette über den Besuch im Studio. Wir waren gerade zu den Schlussarbeiten von Tibor von Barszanys Aida-Inszenierung gekommen. Ja, und da musste ich plötzlich an das seltsame Sackgewand denken, in dem man den Toten gefunden hatte. Bei den Aufnahmen im Studio hatten wir nämlich eine ganze Menge solcher

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