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0284 - Der Henker und sein Millionär

0284 - Der Henker und sein Millionär

Titel: 0284 - Der Henker und sein Millionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Henker und sein Millionär
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Motor des Streifenwagens. Doch dann überlegte er es sich anders. Er stieg aus und nahm die große Stablampe in die Hand. Da war der Wagen jedoch schon heran. Showcard konnte gerade noch beiseite springen. Er schwang sich sofort auf den Sitz und fuhr hinterher.
    »Es war ein dunkler Pontiac, Joe«, sagte Sergeant Loom. »Die Nummer konnte ich nicht erkennen. Das Schild war völlig verschmutzt.«
    »Da stimmt doch etwas nicht«, fluchte Showcard. »Meinst du, Maxwell, dass wir ihn allein kriegen?«
    »Ich jage ihn bis nach-Yonkers, wenn es sein muss.«
    Der Abstand verringerte sich zusehends. Kurz vor einer Wegkreuzung hatten sie ihn. Sie rasten ein Stück nebeneinander her. Dabei sah Loom, dass es sich bei dem Fahrer des Pontiac um einen Burschen von höchstens zwanzig Jahren handelte. Aber er hatte noch jemand neben sich sitzen.
    »Es sind zwei, Joe«, brüllte der Sergeant und nestelte seine Dienstpistole aus der Koppeltasche.
    Showcard drückte den Streifenwagen nach rechts. Um einen Zusammenstoß zu vermeiden, musste der geisterhaft bleiche Jüngling am Steuer des Pontiac ebenfalls nach rechts ausweichen. Dabei kam er von der Straße ab und sauste in wilder Zick-Zack-Fahrt auf den Van Cortlandt Lake zu.
    Showcard riss das Steuer nach rechts und folgte ihm. Kurz vor dem Ufer stoppte der Pontiac plötzlich. Die Türen wurden aufgerissen und die beiden jungen Burschen sprangen heraus.
    Showcard stieg auf die Bremse. Der Wagen stand noch nicht richtig, als die beiden Männer auch schon mit gezückten Pistolen heraussprangen.
    Die beiden Burschen liefen auf den See zu. Dabei kamen sie in den Lichtkegel des Pontiac. Einer stoppte ab und drehte sich um. Er hob eine Pistole. Doch bevor er zum Schuss kam, bellte Looms Waffe.
    Der Boy bekam die Kugel in die Brust. Er schnellte auf die Zehenspitzen und fiel dann im Zeitlupentempo auf das Gesicht. Der zweite Bursche blieb nun auch stehen. Er schlug die Hände vor das Gesicht und begann zu heulen.
    Showcard holte ihn zurück. Inzwischen war Loom neben dem anderen Boy auf die Knie gesunken. Er sah mit einem Blick, dass dem Jungen nicht mehr zu helfen war. Er hob die Waffe vom Boden und erhob sich. Plötzlich zuckte er zusammen. Wachsbleich war sein Gesicht, als er sich zu Showcard umdrehte.
    Der Fahrer sah besorgt die Veränderung im Gesicht des Sergeant.
    »Was ist los, Maxwell? Ist dir nicht gut?«
    »Der Junge ist tot, Joe«, sagte Loom heiser.
    »Pech für ihn, Maxwell. Du hast in Notwehr gehandelt. Wenn er zuerst abgedrückt hätte, lägst du jetzt womöglich im Gras.«
    Loom schüttelte den Kopf. »Irrtum, Joe. Es hätte mich niemals treffen können. Sieh dir das an.«
    Er drückte Showcard die Waffe des Jüngen in die Hand. Der warf nur einen Blick darauf.
    »Mensch, Maxwell. Das ist ja bloß ein Schreckschussrevolver.«
    »Yes, Joe«, antwortete Loom. »Ein völlig harmloses Spielzeug!«
    Für einen Augenblick schwiegen die Männer betreten. Der andere Boy starrte zitternd und schluchzend auf seinen Freund.
    »Ist er tot, Officer?«
    Showcard nickte. »Yeah, Buddy! Mausetot. Warum seid ihr wie die Irren durch die Gegend gerast, he?«
    Der Junge wurde verlegen. »Wir haben den Schlitten in der Townsend Avenue geklaut, Officer. Es war Andys Idee. Er hat die Mühle kurzgeschlossen.«
    »Und warum?«
    »Wir fahren so gern Auto, Sir!«
    Showcard ballte die Faust. »Menschenskind, und dafür setzt ihr euer Leben aufs Spiel? Bloß, um einmal wie die Wahnsinnigen durch die Nacht zu rasen? Habt ihr das schon öfter gemacht?«
    »No, Sir! Vorgenommen haben wir es uns schon oft, aber heute hatten wir uns vorher Mut angetrunken. Wir sahen den Schlitten vor einer Kneipe halten, als wir durch die Townsend Avenue bummelten. Wir waren aus der Spätvorstellung im Marcy-Kino gekommen. Zwei Männer stiegen aus und betraten die Kneipe. Wir gingen auch rein. Die beiden Männer machten nicht den Eindruck, als ob sie so schnell wieder aufbrechen wollten. Da haben wir es eben gewagt.«
    »Wie heißt du?«, fragte Loom.
    »Peter Anderton, Sir. Ich wohne in der East 176. Straße Nummer 811.«
    »In der Bronx?«
    »Yes, Sir!«
    »Und wer ist… ich meine, wer ist er?«, fragte Loom und deutete auf den toten Jungen.
    »Andy Hampson, Sir. Er wohnt bei uns im Haus. Wir arbeiten auch im selben Betrieb.«
    Loom ging zum Streifenwagen hinüber und setzte sich an das Funksprechgerät.
    »Hallo, Zentrale? Hier spricht Sergeant Maxwell Loom, Streifenwagen 218. Wir haben einen Pontiac gestellt.«
    Er gab

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