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0284 - Gehirn-Gespenster

0284 - Gehirn-Gespenster

Titel: 0284 - Gehirn-Gespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Grund auf lernen, damit umzugehen.
    Er nahm es in die Hand - aber er konnte es nicht halten!
    Maßlos überrascht sah er, wie es ihm aus den Fingern schlüpfte, weiterhin schwebte - und direkt in Blakes halb geöffneter Hand landete! Und dessen Finger umschlossen es sofort wie Stahlspangen!
    »He, was soll das?« schrie Zamorra auf. »Geben Sie’s her!«
    Er redete in die Luft!
    Blake hatte eine leichte Seitwärtsdrehung auf dem Absatz gemacht, und in dieser Drehung war er mit dem Amulett verschwunden. Es gab einen leichten Luftzug und ein dumpfes »Plop«, als flöge ein Sektkorken aus der Flasche, als die Luft dort zusammenstürzte, wo Blakes Verschwinden ein Vakuum hinterlassen hatte.
    Zamorra sprang auf und tastete nach Blake. Aber der war tatsächlich fort!
    Teleportation! Ortsveränderung allein durch Geisteskraft, durch Magie…
    Bestürzt sahen Zamorra und Nicole sich an. Damit hatten sie beide nicht gerechnet, nicht einmal entfernt rechnen können. Vor allem nicht mit der Teleportation. Denn diese Para-Gabe gab es vielleicht einmal unter einer Milliarde Menschen, und selbst von den so Begabten ahnten nur die wenigsten, welche Fähigkeit sie beherrschten.
    »Der perfekte Diebstahl«, murmelte Zamorra.
    Nicoles Augen waren weit aufgerissen. »Jetzt bist du schutzlos, waffenlos - ein Opfer für jeden Dämon der Schwarzen Familie, für jeden von Leonardos Schergen! Wehrlos ohne Merlins Stern …«
    »Ja«, sagte Zamorra dumpf, dem seine gefährliche Lage im gleichen Moment auch klar wurde. Er war Jäger und Gejagter zugleich, und ein paar tausend schwarzblütige Kreaturen warteten nur auf diese Chance. Gehörte das etwa alles zu einem großen Plan, ihn zu vernichten?
    Ein kalter Schauer lief über seinen Rücken.
    ***
    In der Dunkelheit schimmerte ein rubinrotes Augenpaar unter halbgeschlossenen Lidern. Eine schwarzhaarige Frau, die den Absturz eines zerstörten Balkons mit spielerischer Leichtigkeit überstanden hatte, hatte das Geschehen zwischen Sträuchern und Büschen versteckt beobachtet. Und sie begann, etwas zu ahnen und ihre Schlüsse zu ziehen.
    Schlüssel für alles war die funkelnde Silberscheibe. Zu ihr bestand eine unsichtbare Verbindung. Von ihr ging Kraft aus, von welcher auch Taury Sheldon zehrte. Sie mußte diese Silberscheibe in ihren Besitz bringen.
    Sie mußte es!
    Denn nur so konnte sie ihre eigene Existenz sichern. Soviel war ihr schon klargeworden.
    Aber ein anderer hatte die Scheibe an sich gebracht. Blake wurde er genannt. Etwa Roger M. Blake, der Bruder des Mädchens, das sich für Jimmy Kent interessierte?
    »Mit dem werde ich fertig«, flüsterte Taury Sheldon, und es klang wie das Zischen einer Schlange. Die schwarzhaarige Frau wandte sich um und verschwand unbemerkt in der Dunkelheit. Durch einen Nebeneingang betrat sie das Hotel.
    Dieser Blake würde das entwendete Amulett nicht mehr lange besitzen. Auch nicht, wenn er die Para-Gabe der Teleportation besaß…
    ***
    »Ich drehe durch«, keuchte Roger Blake, als er sich übergangslos in seinem Hotelzimmer wiederfand. »Ich spinne doch… Das gibt’s nicht!«
    Er sprang zum Balkon, öffnete die Tür, trat hinaus und sah nach unten. Da standen der Mann und das Mädchen, sahen sich wie Irre an und diskutierten heftig! Die beiden, denen er die Silberscheibe abgenommen hatte! Das war doch kein Traum!
    Aber wie kam er hier hinauf? Ein Film riß in seiner Erinnerung? Oder -Zauber? Magie? Irgendein bösartiger Trick? Fassungslos starrte er die Silberscheibe an. Warum hatte er sie an sich gebracht? Er hatte wie unter Zwang gehandelt. Und die Scheibe, dieses Umhänge-Amulett, war ihm direkt in die Hand geglitten, ohne daß er es eigentlich wollte! Wie von einem superstarken Magneten angezogen!
    »Nein«, flüsterte er. »Das geht über meinen Verstand!«
    Ein parapsychologischer Kongreß… Ein Roman mit parapsychologischem Aspekt… Und hier vermischten sich Phantasie und Wirklichkeit in einem unerträglichen Maß. Und die schleichende Angst, den Verstand zu verlieren, wurde in Roger Blake immer größer!
    Sie wuchs ins Gigantische!
    Zitternd stand er auf dem Balkon, sah nicht die Gefahr, in der er sich befand - die Gefahr, hinunterzustürzen! Er sah nur däs silberne Amulett in seinen Händen, das sich kalt anfühlte und ihm zugleich Kraft zufließen ließ. Immer kälter wurde es dabei, aber seine Erschöpfung wich. Seine Müdigkeit auch.
    Wie bin ich hier ins Zimmer gekommen? fragte er sich immer wieder verzweifelt. Wie ist das

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