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0284 - Gehirn-Gespenster

0284 - Gehirn-Gespenster

Titel: 0284 - Gehirn-Gespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zurück, stieg wieder in die paar Quadratzentimeter Stoff und ging zur Balkontür. Sie war verriegelt und ließ sich auch nur mit der Programmkarte öffnen, die Patsy nicht besaß. Ihre eigene steckte im wasserdichten Brustbeutel am Lederband um ihren Hals. Sie nahm sie heraus, schob sie in den Spalt, aber nichts geschah. Klar. Die Programmkarte war ja für ein ganz anderes Zimmer gedacht. Nicht für diese sterile Bude.
    Auf den Balkon hinaus konnte sie also nicht. Sie ging zum Zimmertelefon und nahm den elegant gestylten Hörer ab, in dessen Griffstück die Wähltastatur eingegeben war. Sie preßte die Service- Taste nieder, schaute kurz auf die Apparate-Nummer. »Zimmer neunsiebzehn… Ich habe mich selbst eingesperrt! Können Sie bitte jemanden schicken, der die Tür von außen mit dem Hauptschlüssel öffnet?«
    »Moment bitte… Zimmer neunsiebzehn? Pardon, aber das kann nicht stimmen, Mylady. Zimmer neunsiebzehn ist nicht belegt. Wie war gleich ihr Name?«
    »Nicht belegt? Aber das gibt’s nicht!« stieß sie hervor. »Ich bin in Begleitung eines Herrn eingetreten. Der hat sich auf französisch verabschiedet, und ich sitze hier fest! Bitte…«
    »Ich wiederhole, Mylady: Sie müssen einem Irrtum unterliegen. Ich bitte um Verzeihung, aber es gibt keine andere Möglichkeit. Zimmer neunsiebzehn ist nicht belegt. Warten Sie… Hier habe ich die Programmkarte vor mir liegen.«
    »Aber ich bin in diesem verdammten Zimmer! Oder stimmen die Zimmernummern nicht mit denen der Telefonapparate überein?«
    »Doch, Mylady. Darf ich noch einmal um Ihren Namen bitten und um den des Herrn, dem Sie in dieses Zimmer gefolgt sein wollen?«
    Einer Eingebung folgend verschwieg sie ihren eigenen Namen. »Jimmy Kent heißt der Mann. Ein dunkelhaariger, großer Bursche…«
    »Moment bitte… Nein, Mylady. Ein Jimmy Kent ist keinesfalls Gast unseres Hauses. Sie müssen sich irren. Aber wenn Sie nicht endlich Ihren Namen…«
    Ein Druck mit dem kleinen Finger unterbrach das Gespräch, und Patsy hängte den Wählhörer in die Halterung. Vor ihr begann sich sekundenlang alles zu drehen. Dieser Jimmy Kent hatte sie doch berührt, der war doch kein Gespenst!
    Und sie mußte aus diesem verdammten Zimmer hinaus!
    Sie holte ein Handtuch aus dem Bad, wickelte es sich um Hand und Unterarm und wollte gerade die Scheibe der Balkontür zerschmettern, um auf diesem Weg zu verschwinden, als sich die Zimmertür draußen öffnete.
    »Nicht bewegen!« sagte der große Mann im grauen Anzug und richtete eine Pistole auf Patsy Blake. »Sie sind festgenommen.«
    ***
    »Wir sollten ein wenig an die frische Luft gehen«, schlug Nicole vor, noch erhitzt vom wilden Spiel. »Vielleicht treffen wir unten auch ein paar von deinen Kollegen. Morgen, wenn die trockenen Dauer-Vorträge gehalten werden, findest du ohnehin keine Zeit und Ruhe für die Fachsimpeleien…«
    Zamorra nickte. »Ich habe noch einen weitergehenden Vorschlag«, sagte er und zeichnete mit der Fingerspitze unsichtbare Linien über Nicoles weiche Haut. »Liebe macht hungrig…«
    »… auf noch mehr Liebe«, sagte Nicole verlangend und küßte seine Schulter.
    »Auf ein kräftiges Löwensteak«, verbesserte Zamorra ungerührt. »Wenn wir schon unter Afrikas heißer Sonne sind, sollten wir uns auf keinen Fall ein Löwensteak entgehen lassen.«
    »Aber dafür muß doch erst ein Löwe sterben. Ich mag Löwen«, protestierte Nicole.
    »Löwen mögen dich und mich auch«, grinste er. »Sie haben uns zum Fressen gern. Die andere Möglichkeit wäre dann doch nur noch, daß wir uns gegenseitig vernaschen…«
    »Sage ich doch«, triumphierte Nicole und umarmte ihn, zog ihn wieder zu sich herunter. Zamorra wehrte lachend ab. »Gönn einem alten Mann ein wenig Pause. Wir sind doch nicht nur hierhergeflogen, um den ganzen Tag im Bett zu verbringen… Das hätten wir im Château Montagne einfacher und preiswerter haben können. Los, aufstehen und anziehen. Die Idee mit der frischen Luft und meine Idee mit dem Löwensteak sollten wir durchführen.«
    Nicole erhob sich stöhnend, durchquerte die Zimmerflucht und öffnete die Balkontür. Zamorra ahnte Furchtbares und warf ihr ein Handtuch nach, das sie sich um die Hüften schlang, bevor sie hinaustrat und nach unten schaute. »Was zieht man denn heute abend da unten so an?« überlegte sie laut.
    »Möglichst wenig«, sagte eine fröhliche Stimme vom Nebenbalkon. »Das Handtuch müßte reichen, Miß!«
    Irritiert fuhr Nicole herum und sah in ein lachendes,

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