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0284 - Gehirn-Gespenster

0284 - Gehirn-Gespenster

Titel: 0284 - Gehirn-Gespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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jugendliches Gesicht. Ein wenig erinnerte sie der junge Mann an den Druiden Gryf. »Tendyke, mein Name. Rob Tendyke. Darf ich Ihnen meinen Rat und meine Unterstützung in Kleiderfragen anbieten?«
    Zamorra trat ebenfalls auf den Balkon. »Tut mir leid, Mister Tendyke. Die Dame ist in festen Händen.«
    »Schade, Sir! Darf ich Ihnen zu Ihrem ausgezeichneten Geschmack gratulieren?«
    »Sie dürfen«, brummte Zamorra und schob die protestierende Nicole ins Zimmer zurück. »He, du Scheusal! Ich habe doch noch gar nicht ausgekundschaftet, was die Konkurrenz da unten trägt…«
    »Jede Menge Bikinis, Shorts und T-Shirts«, berichtete Zamorra knapp. »Und alle bei weitem nicht so winzig wie deine. Sei also unbesorgt.« Er grinste Rob Tendyke an und zog sich ebenfalls zurück.
    Nicole zwängte sich in ein atemberaubend kurzes Röckchen, eine Bluse, die mangels Knöpfen nur geknotet werden konnte, und dekorierte sich mit einem verwegenen Halstuch und weißen Cowboystiefeln. »Fertig«, verkündete sie. »Sag nicht, du hättest nichts anzuziehen, Liebling…«
    Zamorra begnügte sich mit T-Shirt und weißem Jeansanzug und Turnschuhen. Dann hängte er sich das Amulett um. »Auf geht’s, Nici. Stürzen wir uns ins Vergnügen!«
    Im gleichen Moment, als sie den Schutz der Dämonenbanner verließen und auf den Korridor hinaustraten, glühte Merlins Stern wieder auf!
    ***
    »Sie sind ja verrückt!« schrie Patsy Blake erschrocken auf. Sie starrte in die entsetzliche, kleine schwarze Öffnung im Pistolenlauf. Der hochgewachsene Mann, der Hauttönung nach vermutlich Araber oder Ägypter, hielt eine Ausweismarke hoch. »Hotelsicherheitsdienst«, sagte er. »Sie sind unbefugt in dieses Zimmer eingedrungen. Weisen Sie sich bitte aus, Miß.«
    Ein Mann in Hoteluniform schob sich an ihm vorbei und sah sich rasch im Zimmer und dem Bad um. »Scheint nichts zu fehlen«, sagte er trocken.
    »Ausweisen?« schrie Patsy und zupfte an ihrem Bikini. »Wie bitte? Womit?«
    »Der Service informierte mich von Ihrer seltsamen Geschichte«, sagte der Sicherheitsangestellte. »Wie wäre es, wenn Sie zur Abwechslung einmal mit der wahren Geschichte herausrücken würden? Wie haben Sie es geschafft, eine Programmkarte so zu fälschen, daß sie die Zimmertür öffnet?«
    Patsy Blake schüttelte trotzig den Kopf. »Sie sind verrückt«, wiederholte sie. »Ich werde mich bei der Direktion über Ihr unverschämtes Benehmen beschweren.«
    »Ich wollte Sie gerade auffordern, mich dorthin zu begleiten«, sagte der Araber. »Verhalten Sie sich ganz ruhig, machen Sie sich und mir keine Schwierigkeiten, all right?«
    »Dann los«, fauchte sie ihn an und ging an ihm und der drohenden Pistole vorbei zum Korridor. Er folgte ihr mit gleitenden, raubtierhaften Bewegungen. Draußen ließ er die Pistole in der Jackentasche verschwinden. Sie wandte sich zu den Lifts.
    »Andere Richtung«, kommandierte der Sicherheitsmann.
    »Ich will erst in mein Zimmer und mir etwas anziehen, verflixt!« fauchte sie ihn an.
    Er zuckte gleichmütig mit den Schultern. »Sofern es sich um Ihr Zimmer handelt und Sie tatsächlich Gast dieses Hotels sind…«
    »Nicht mehr lange«, drohte sie. »Und dann dürfen Sie sich auch nach einem neuen Job umsehen!«
    »Allah gibt, und Allah nimmt«, sagte der Araber ruhig. »Machen Sie voran!«
    Der im Zimmer zurückgebliebene Hotclangestellte hatte in diesem Moment eine äußerst unheimliche Begegnung.
    ***
    Da war der Kopfschmerz wieder. Stechend und unglaublich stark wie zuvor, aber im gleichen Moment blitzte es in Roger M. Blake auf, wie er die Story seines Romans glaubhaft fortführen konnte!
    Was er tun wollte, schob er beiseite. Darum konnte er sich später kümmern. Jäh setzte der Schreibzwang wieder ein. Er mußte all das in Worte kleiden, was ihm durch den Kopf schoß! Der Roman war das Wichtigste überhaupt!
    Er zwängte sich trotz schmerzendem Rücken wieder auf den Stuhl, schaltete die Maschine ein und spannte einen frischen Bogen ein. Er brauchte nicht auf der letzten Seite nachzulesen, um den Anschluß wiederzufinden. Wie ein Rasender begann er zu tippen, und Zeile um Zeile entstand auf dem Papier. Die Ideen flossen förmlich aus seinem Gehirn durch die Finger auf das Papier.
    Er schrieb wie ein Besessener. Die Romanhandlung nahm ihren Fortgang. Jimmy Kent, der Romanheld, der Reporter, fuhr in seinem papierenen Scheinleben dort fort, wo er aufgehört hatte…
    ***
    Der Angestellte in der roten Hoteljacke mit den goldenen Litzen und

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