Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0285 - In den Tiefen von Loch Ness

0285 - In den Tiefen von Loch Ness

Titel: 0285 - In den Tiefen von Loch Ness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
wurde. Merlins Stern zehrte nicht nur an seinem Geist, sondern auch an seinem Körper!
    Merlins Stern hatte die Kontrolle übernommen gleich einem lebenden Wesen und schickte sich an, Zamorra zu verschlingen…
    ***
    Gryf ließ sich auf die Bettkante sinken. Seine körperlichen Kräfte kamen mehr und mehr zurück. Aber immer noch machte ihm zu schaffen, daß er magisch so gut wie taub war. Er spürte seine Druidenkraft nicht mehr. Es war, als sei sie durch das Amulett aus ihm herausgebrannt worden. Etwas Ähnliches hatte er noch nie zuvor erlebt.
    Er lächelte Angely MacRaven zu, die ihn in das Zimmer begleitet hatte. Das rothaarige Mädchen lächelte zurück. »Kann ich noch etwas für dich tun?« fragte sie. »Brauchst du irgend welche Dinge?«
    Gryf schüttelte langsam den Kopf. »Im Augenblick nichts«, sagte er.
    Angely blieb vor ihm stehen, beugte sich zu ihm herunter und berührte seine Lippen kurz mit den ihren. Als sie wieder hoch wollte, hielt Gryf sie fest und zog sie zu sich herunter. Sie ließ es geschehen und lehnte sich an ihn.
    »Ich mag dich«, sagte sie leise. »Bist du wirklich ein Zauberer?«
    »Ein Zauberer, der seine Kraft verloren hat«, sagte er und legte den Arm um ihre Schulter. Seine Finger glitten über ihren Arm. »Haben deine drei Dutzend Verehrer dir heute eigentlich schon gesagt, daß du hübsch bist?«
    Sie lachte leise auf. »Noch nicht. Danke, Gryf. Du gefällst mir übrigens auch sehr.«
    »Das merke ich«, schmunzelte er und küßte sie. Sie erwiderte seinen Kuß leidenschaftlich. Langsam sanken sie auf das breite Bett zurück. Nach einer Weile löste Gryf die Umarmung und holte tief Luft. »Verflixt, so ganz bei Kräften bin ich doch noch nicht«, sagte er etwas atemlos. »Ich glaube, ein paar Stunden brauche ich noch, bis ich körperlich wieder richtig fit bin.«
    Innerlich schüttelte er schmunzelnd den Kopf. Angely MacRaven hatte sich in ihn verliebt wie schon so viele vor ihr. Aber Gryf wußte, daß auch dies nur eine kurzlebige Sache sein würde. Er war ein Vagabund und Weltenbummler, der sich nicht fest binden ließ. Und das hatte auch einen guten Grund. Er war einer der wenigen Unsterblichen, die höchstens durch Gewalt getötet werden konnten. Seit achttausend und mehr Jahren hatte er die ewige Jugend für sich gepachtet. Die Frauen und Mädchen, die ihn umschwärmten, alterten jedoch. Und allein das schuf eine abgrundtiefe Kluft zwischen ihnen, die sich nicht überbrücken ließ. Irgendwann ging Gryf, und die Alternden blieben. Er konnte einfach keine dauerhafte Beziehung für ein ganzes Menschenleben aufbauen. Und deshalb nahm er an kurzlebigen Beziehungen mit, was sich ihm anbot. Auch er brauchte Liebe und Zärtlichkeit wie jeder Mensch, aber er machte von vornherein klar, daß es keine Beziehung auf Dauer sein konnte.
    Das sagte er jetzt auch Angely MacRaven, ohne dabei auf seinen Fluch der Unsterblichkeit einzugehen.
    »Egal«, flüsterte das Mädchen und spielte mit seinem blonden Haar. »Ich mag dich, und ich will dich. Was morgen oder in einer Woche ist, interessiert niemanden, Gryf.« Und wieder küßte sie ihn. Gryf fühlte die Glut ihres Körpers unter dem dünnen Stoff ihres Minikleides, und während er Angely streichelte, stellte er fest, daß das das einzige war, was sie trug. Kein Wunder, daß sie draußen auf dem Burghof vor Kälte gezittert hatte.
    Aber jetzt zitterte sie aus anderen Gründen. Sie wollte Gryf lieben. Seine Ausstrahlung hatte sie voll erwischt. Ihre Hände öffneten das Kleid, ließen es raschelnd zu Boden sinken. In ihrer ganzen Schönheit stand sie jetzt vor dem Druiden und sah ihn erwartungsvoll an.
    Gryf schluckte.
    »Du nimmst mir die letzte Kraft, die ich noch habe«, sagte er leise. »Angely, warte bis morgen… dann sehen wir weiter… Dann ist alles vorbei, und wir haben Zeit füreinander…«
    »Morgen?« Sie schüttelte den Kopf und ließ das rötliche Haar fliegen. »Wer weiß denn, ob wir morgen noch leben?«
    »Wenn ich Zamorra helfen kann, leben wir morgen bestimmt noch alle. Und wenn iofe herausfinden kann, warum Nessy jetzt so sehr anders ist als früher. Leonardo deMontagne muß mehr getan haben, als nur sie unter seine Geisteskontrolle zu bringen.«
    Angely schmiegte sich an ihn. »Gryf, ich will nicht, daß du jetzt daran denkst. Gib uns eine oder zwei Stunden nur für uns… Die Nacht hat erst begonnen!«
    Gryf sah sie nachdenklich an. Dann schüttelte er den Kopf. »Ich möchte ja gern, aber es geht jetzt nicht…

Weitere Kostenlose Bücher