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0285 - In den Tiefen von Loch Ness

0285 - In den Tiefen von Loch Ness

Titel: 0285 - In den Tiefen von Loch Ness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schaute, habe ich mir alles eingeprägt. Ich weiß auch ungefähr, wo es Möglichkeiten gibt, sich zu verstecken, wo man durch Geheimgänge an jedem beliebigen Punkt auftauchen kann und so weiter. Ich glaube, Sir Glenn wäre gar nicht erfreut, wenn er wüßte, daß ich Raven’s Castle inzwischen besser kenne als er.«
    »Worauf wartén wir dann noch?«, fragte Nicole. »Machen wir uns auf die Suche nach dem Knochenmann. Und während wir suchen, überlegen wir uns, wie wir ihn ausschalten können.«
    ***
    Gryf starrte das Skelett entsetzt an. Er fragte sich, was er gegen den Knochenmann tun könnt. Seine magischen Fähigkeiten waren ausgebrannt und berühren durfte er das Skelett auch nicht. Er glaubte Angely vorbehaltlos, daß allein eine Berührung schon ausreichte, ihn ebenfalls umzuwandeln und ihm das Fleisch abfallen zu lassen.
    Der Druide preßte die Lippen zusammen. Er sah sich gehetzt nach einer Waffe um, mit der er sich und vor allem Angely den Knochenmann vom Leib halten konnte, dem die zerlumpten Kleidungsfetzen am Leib schlotterten - genauer gesagt, am Gerippe.
    Seltsam, dachte er. Seltsam, daß Skelette grundsätzlich in zerlumpten Kleidern stecken. Gerade so, als gehe mit dem Verfall der Gestalt auch der Verfall der Kleidung einher.
    Angely MacRaven stöhnte. Sie war bis an die Wand zurückgewichen, dicht neben dem Fenster, und preßte die Hände vors Gesicht. Das Skelett, das einmal Pete MacRoy gewesen war, tappte in die Zimmermitte und drehte sich, pendelte hin und her, als ob es sich nicht zwischen seinen beiden Opfern entscheiden konnte.
    Gryf packte einen Stuhl und hob ihn mühsam mit beiden Händen hoch. Er wollte versuchen, damit auf den Knochenmann einzudreschen. Er mußte ihn von Angely fernhalten! Der Druide machte einen Schritt vorwärts.
    Sofort wandte sich das Skelett ihm zu. Es federte leicht in den Knien ein, streckte die Arme vor und ging zum Angriff über. Gryf schwenkte den Stuhl und ließ ihn durch die Luft wirbeln. Sein Schwung riß ihn selbst mit vorwärts, auf den Knochenmann zu. Aber seine Hoffnung erfüllte sich nicht. Der Stuhl zerschlug das Skelett nicht, sondern wurde von einem kräftigen Hieb zur Seite geschleudert und landete in einem Spiegel. Die Scherben flogen durch das Zimmer. Gryf stolperte und brach vor dem Knochenmann in die Knie.
    Aus! durchzuckte es ihn. Verloren! Er hatte die Kraft des Knöchernen unterschätzt. Dabei hätte er doch wissen müssen, daß die Skelett-Krieger Leonardos, gleich in welcher Form sie auftauchten, über erhebliche Kräfte verfügten, stärker waren als ein normaler Mensch. Und er selbst war doch noch geschwächt!
    Er wollte sich zur Seite werfen, stürzte endgültig und rollte. Aber das Skelett machte zwei rasche Schritte vorwärts und stoppte Gryfs Fluchtbewegung. Im nächsten Moment beugte es sich nieder. Der Druide trat nach dem Standbein, und das Skelett knickte ein - stürzte knochenklappernd auf ihn!
    Und die knöchernen Finger packten Gryf, schlossen sich um seinen Hals und drückten zu!
    Da wußte er, daß er verloren war, und Angelys Schrei gellte wie sein eigener Todesschrei in seinen Ohren…
    ***
    Zamorra und Nicole waren auf den Korridor hinausgetreten. Da sahen sie eine Tür schräg gegenüber offenstehen -und aus jenem Zimmer ertönte ein gellender, langanhaltender Schrei und Kampfgeräusche. Sofort spurtete Zamorra los, gefolgt von Nicole.
    In der Tür stoppte er. Er sah Angely MacRaven nackt neben dem Fenster stehen, und er sah Gryf, der von einem Skelett bedrängt wurde.
    Mit einem Sprung war Zamorra bei ihm. Er trat kräftig zu und erwischte den Knochenmann in Hüfthöhe. Das Skelett wurde von Gryf weggeschleudert und prallte gegen einen Tisch, den es umriß. Eine Blumenvase ging klirrend zu Bruch. Sofort federte das Skelett wieder hoch. Zamorra schleuderte das Amulett wie einen Diskus. Noch in der Luft glühte es selbständig auf und traf gegen die Rippen des Knochenmannes. Silberne Lichtschauer hüllten ihn ein, fraßen sich förmlich durch ihn hindurch und lösten ihn auf. Ein hohles Pfeifen und Röcheln erklang, dann rieselte Staub zu Boden, zerfiel aber auch sofort wieder, wehte als Rauchschleier davon.
    Das Amulett schwebte immer noch in Brusthöhe frei in der Luft und leuchtete. Dann begann es sich zu bewegen. Zamorra machte einen Schritt vorwärts, wollte danach greifen, aber es wich ihm einfach aus, schlug einen Haken und näherte sich Gryf, der immer noch am Boden lag und seinen Hals abtastete.
    Er stöhnte

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