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0285 - In den Tiefen von Loch Ness

0285 - In den Tiefen von Loch Ness

Titel: 0285 - In den Tiefen von Loch Ness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Gedulde dich noch etwas, ja? Ich…«
    »Gryf!« Es klang vorwurfsvoll und bittend zugleich.
    Im gleichen Augenblick öffnete jemand die Tür des Zimmers, die nicht abgeschlossen war, und trat ein.
    Angely MacRaven stieß einen gellenden Schrei aus und fuhr hoch. Entsetzt wich sie zur Seite aus.
    Gryf stemmte sich ebenfalls hoch.
    In der Tür stand ein Skelett! Und es ging sofort zum Angriff über!
    ***
    Nicole machte einen Schritt vorwärts, um einzugreifen, zögerte dann aber. Was würde geschehen, wenn sie Zamorra jetzt aus seiner Konzentration riß? Würde sie damit nicht alles zerstören?
    Aber sie konnte andererseits auch nicht zulassen, daß das Amulett ihm all seine Substanz entzog, nur um magisch aktiv zu werden. Nicole kämpfte mit sich. Sie durchschaute nicht, wie groß die Gefahr für Zamorra wirklich war, und wußte deshalb nicht, wie sie sich verhalten sollte. Vielleicht war ja alles ganz harmlos. Vielleicht aber…
    Sie besaß selbst schwache Parakräfte. Vielleicht konnte sie sie einsetzen, um Zamorra zu stärken, zu unterstützen. Sie trat jetzt zu ihm, kauerte sich hinter ihn und streckte die Hände aus, um von hinten kommend seine Schläfen zu berühren und einen direkten Kontakt herzustellen.
    Aber sie griff gegen eine Sperre.
    Eine unsichtbare Barriere war entstanden und ließ die Berührung nicht zu, während Zamorra immer durchsichtiger wurde. Er war jetzt kaum mehr als ein Schatten.
    Das konnte nun aber doch nicht mehr mit rechten Dingen zugehen. Egal, was geschah - jetzt mußte sie handeln! Sie arbeitete sich um Zamorra herum, bis sie in seinen Gesichtskreis geriet, und stieß dann mit beiden Händen kräftig zu. Wieder war da die Barriere, aber diesen heftigen Ruck gab sie an Zamorra weiter. Er kippte nach hinten weg. Schlagartig wachte er aus seiner Halbtrance auf, verfestigte sich rasend schnell wieder, während das Leuchten des Amuletts erlosch.
    »Was in aller Welt…«, stieß er hervor und sah Nicole fassungslos an. Dann ließ er Merlins Stern fallen wie heiße Kohle. Er sprang auf und griff sich an die Schläfen. »Dieses verflixte Ding«, ächzte er. »Es macht sich wieder mal selbständig…«
    »Was war los?«, fragte Nicole.
    »Es hat mich einfach überlappt«, erklärte Zamorra und schüttelte sich. »Ich kam einfach von selbst nicht mehr aus diesem Griff heraus. Danke, daß du mich geweckt hast.«
    »Ich glaube, es war höchste Zeit«, überlegte Nicole. »Es war drauf und dran, dich aufzuzehren.«
    Zamorra nickte. »Ja. Es wollte mich in magische Energie verwandeln. Das habe ich noch nie erlebt. Es ist fast so wie damals, bevor ich den Ju-Ju-Stab hindurchjagte. Damals arbeitete das Amulett ja auch zugleich für und gegen mich.« [3]
    »Du meinst, es ist wieder soweit?«
    Zamorra nickte. »Ich fürchte es. Vielleicht ist Leonardo so nahe, daß er Einfluß auszuüben beginnt. Ich weiß es nicht. Wenn ich wenigstens einen Anhaltspunkt hätte…«
    »Was ist mit dem Umwandlungskeim?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Soweit ich das überblicke, ist er ausgebrannt. Das ging relativ leicht. Und dann, als ich damit fertig war, begann das Amulett eben, mich zu übernehmen und auszuzehren.«
    »Was wir wollten, ist also geschafft«, erkannte Nicole. »Das wäre dann wohl die Hauptsache. Nun…«
    »Nun weiß ich aber nicht, ob der Knochenmann auch erwischt wurde, weil ich mich nicht auf ihn direkt konzentrieren konnte«, gestand Zamorra. »Wenn ich ihn nicht erreicht habe, kann er von dieser Sekunde an, wieder seine unheilvolle Pestspur durch das Castle ziehen, und alle Arbeit war für die Katz.«
    »Und wie können wir feststellen, was mit ihm los ist?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Wir werden ihn suchen müssen. Etwas anderes bleibt uns nicht übrig. Ich möchte Merlins Stern nicht schon wieder einsetzen. Zweimal hat es jetzt schon eine mittlere Katastrophe herbeigeführt. Beim ersten Mal hat es Gryf und das Ungeheuer aus dem See erwischt, jetzt mich.«
    »Bist du etwa jetzt auch ausgebrannt?«, fragte Nicole erschrocken.
    »Ich glaube, du hast mich davor bewahrt«, lächelte er und küßte sie flüchtig auf die Wange. »Aber aller schlechten Dinge sind drei, und ich möchte es erst dann ausprobieren, wenn es wirklich nicht mehr anders geht.«
    Nicole nickte. »Gut. Suchen wir also das Skelett. Das dürfte aber in diesem riesigen Castle auf Schwierigkeiten stoßen. Wir kennen den Grundriß nicht und…«
    »Ich kenne ihn«, widersprach Zamorra. »Als ich durch das Amulett

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