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0286 - Briefe aus der Hölle

0286 - Briefe aus der Hölle

Titel: 0286 - Briefe aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit würgender Stimme: »Kommt rein!«
    Suko und Shao betraten das Haus. Es kam ihnen plötzlich so leer vor, die Atmosphäre stimmte nicht mehr, und Shao, die schwarzhaarige Chinesin, deutete auf die Tür des Kinderzimmers. »Was ist mit Johnny? Schläft er?«
    Bill nickte.
    Nadine kam aus dem Raum. Fast unhörbar schlich sie näher und begrüßte die beiden Ankömmlinge, indem sie ihren Körper gegen Shaos und Sukos Beine rieb.
    Bill hatte die Tür hinter ihnen geschlossen. Er führte die beiden in Sheilas Arbeitszimmer, wo auch noch die Reste der blutigen Briefe lagen.
    »Hier ist es passiert«, sagte er.
    Suko bückte sich und hob ein Papier-Fragment auf. »Es ist wirklich die Schrift deines Schwiegervaters?«
    »Wenn ich es dir sage.«
    »Gut, Bill. Du weißt Bescheid, wir wissen Bescheid.«
    »Und John auch«, sagte der Reporter.
    »Was?« Shao war so überrascht, daß ihr die Frage über die Lippen glitt.
    »Ja, ich habe mit ihm gesprochen.« Bill hob die Schultern. »John arbeitet an dem gleichen Fall, stellt euch das vor. Wenn das kein Zufall ist, dann…«
    »Hat er schon etwas unternommen?« wollte Suko wissen.
    »Nein, er hat Sheila aber gesehen. Sie befindet sich an der Tate Gallery.«
    »Wo wir auch hinmüssen«, sagte Suko und schaute Bill an. »Wir nehmen meine Harley, damit sind wir schneller. Hast du noch einen Helm, Bill? Shaos wird dir kaum passen.«
    »Ja, natürlich. Er liegt schon bereit. Ich dachte mir so etwas.«
    »Gut, dann fahren wir jetzt.«
    »Wir hätten uns da auch treffen können«, sagte der Reporter. »Ich habe nicht daran gedacht!«
    Suko legte Bill eine Hand auf die Schulter. »Mach dir nichts draus, alter Junge. John ist da und wird die Sache schon schaukeln.«
    Der Reporter schüttelte den Kopf. »Ich sehe das nicht so optimistisch, Suko.«
    »Und weshalb nicht?«
    »Du hättest Sheila sehen sollen. Sie hat sich völlig verändert. Sie ist eine andere geworden, denn der Satan hält sie in den Klauen. Du erkennst sie nicht wieder. So verändern kann sich normalerweise kein Mensch. Und ob sie noch einmal in diese Atmosphäre hier zurückkehren wird, ich kann daran kaum glauben.«
    Während dieser Worte hatte sich Bill eine Jacke angezogen. Sie war gefüttert, denn der Fahrtwind würde schneidend werden.
    Nadine, die Wölfin, zeigte sich unruhig. Sie konnte nicht hockenbleiben und strich um die Beine der Freunde. Anscheinend witterte oder ahnte sie mehr, nur konnte sie sich nicht so artikulieren, daß sie auch von den Menschen verstanden wurde.
    Es war alles furchtbar verfahren.
    »Sogar ihr Kreuz hat sie abgenommen«, flüsterte Bill und zeigte es den beiden Freunden. Als er diese Worte sagte, röteten sich seine Augen, und auf seinem Gesicht lag eine Gänsehaut.
    Suko griff zu und schloß Bills Finger, so daß die Hand eine Faust bilden konnte. »Behalte es«, sagte er. »Wir nehmen es mit und werden es ihr übergeben.«
    Bill lachte bitter. »Ich weiß nicht, woher du diesen Optimismus nimmst, wirklich nicht.«
    »Hat uns der nicht immer ausgezeichnet?«
    »Schon, aber…«
    »Kein aber, alter Junge. Es geht los. Komm, jede Sekunde ist kostbar! Wir müssen John unterstützen, und Sheila, die hauen wir ganz nebenbei noch heraus«, bemerkte Suko mit einem knappen Lächeln.
    Shao stand da und sagte nichts. Auch nicht, als sich die beiden von ihr verabschiedeten.
    Nur als die Tür hinter den Männern zugefallen war, senkte sie den Kopf und hauchte: »Sie schaffen es nicht. Sie sind zu schwach. Sheila ist eine andere geworden, ich fühle es…«
    Dann ging sie ins Kinderzimmer, wo Johnny Conolly lag der von alldem nichts ahnte…
    ***
    Dieses Klirren der Kette war für mich so etwas wie ein Warnsignal.
    Deshalb zog ich mich sofort zurück und hörte etwas durch die Luft pfeifen, als hätte jemand eine Säbelklinge geschlagen.
    Er traf nicht, denn ich hatte mich geduckt und gleichzeitig meine Beretta gezogen.
    Das Kreuz steckte in meiner Tasche. Da es leuchtete, hätte es meinen Standort zu leicht verraten können, und so einfach wollte ich es meinen Gegner auch nicht machen.
    Ich blieb in meiner geduckten Haltung und lauerte darauf, daß die anderen etwas taten. Sie mußten ja aus der Reserve kommen, denn ich war schließlich der Gejagte.
    Am meisten dachte ich darüber nach, was mir der Teufel zum Schluß so höhnisch mitgeteilt hatte. Dieses Haus sollte oder konnte zu einer Todesfalle werden, und meiner Ansicht nach würde es sich auf irgendeine Art und Weise verändern.
    Da mußte

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