0287 - Die Halle der Unbesiegbaren
aber immerhin benötigt mein Metabolismus noch etwas mehr an Nahrung als der des Ertrusers. Nur eben eine andere Art Nahrung."
Er ging auf die Tür zu.
„Außerdem muß ich meine Tiere füttern."
Der Oxtorner begab sich zu der Abteilung, in der sein Okrill und das Flatteräffchen von Pigell untergebracht waren.
Nachdenklich blieb er vor dem Sichtschirm stehen, der das Innere der Spezialkabine zeigte.
Der Flatteraffe hatte sich von irgendwoher ein Buch besorgt. Er saß auf Sherlocks Kopf und tat so, als würde er interessiert lesen.
Oder tat er nicht nur so ...?
*
Die VANUTO erreichte die Randbezirke des Alpha-Nebels am 17. Juni 2405 Erdzeit.
Atlan befahl dem Kommandanten, den Leichten Kreuzer in den Normalraum zurückzubringen.
Danach begab er sich persönlich in die Funkzentrale und ließ einen Funkspruch aus dem Hyperkom gehen, der in Kraahmak, der Verkehrssprache der Maahks gehalten war und die Ankunft eines Unterhändler-Schiffes meldete.
Minuten später ging die VANUTO erneut in den Zwischenraum.
Sie kehrte aber nach fünf Lichtjahren Fahrt wieder in den Normalraum zurück. Erneut ging der Funkspruch hinaus.
Der Leichte Kreuzer verringerte seine Geschwindigkeit und blieb schließlich relativ bewegungslos im Raum stehen.
Eine Viertelstunde später meldete die Ortung das Auftauchen von zehn kleineren Maahk-Raumschiffen.
Atlan, Kasom, Hawk und Lun standen hinter dem Sitz des Kommandanten und beobachteten gespannt die Annäherung der Maahks. Immerhin hatte es früher einige heftige Zusammenstöße und verlustreiche Raumschlachten mit diesen fremdartigen Wesen gegeben. Niemand konnte genau vorhersagen, wie die Maahks auf den Einflug eines terranischen Schiffes - in ihr Hoheitsgebiet reagieren würden.
„Geben Sie mir eine Direktverbindung über Hyperkom!", befahl der Lordadmiral.
Innerhalb weniger Sekunden war der Kommunikator in Stuyvens Kontrollpult auf den Bordhyperkom geschaltet.
Atlan kannte die bei den Maahks am meisten verwendete Frequenz. Er schaltete entsprechend und arbeitete mit maximaler Leistungsabgabe.
In einwandfreiem Kraahmak sagte er: „Hier Leichter Kreuzer VANUTO des Solaren Imperiums. Es spricht Lordadmiral Atlan. Ich komme im Auftrage des Großadministrators und ersuche um die Möglichkeit, Verhandlungen mit Ihren ‚Neunvätern‘ zu führen!"
Er wiederholte die Botschaft.
Danach wartete er. Die Haut über seinen Wangenmuskeln spannte sich, und die Erregung trieb dem Arkoniden das Wasser in die Augen.
Plötzlich krachte es im Lautsprecher des Kommunikators.
Eine harte Stimme antwortete ebenfalls in Kraahmak.
„Ihr habt lange gezögert, bevor ihr kamt, Terraner. Seit längerer Zeit schon kreuzt mein Geschwader in diesem Sektor, um euch zu erwarten. Warum seid ihr nicht schon längst gekommen?"
Von einem Augenblick zum anderen schwand die Spannung aus Atlans Gesicht. Er holte tief Luft, dann antwortete er: „Seien Sie versichert, daß wir seit langem die Absicht hatten, nach Andro-Alpha zu kommen. Andere wichtige Angelegenheiten hielten uns auf. Nun aber steht friedlichen Verhandlungen nichts mehr im Wege."
Er bekam sofort zu spüren, daß er sich von seiner maßlosen Erleichterung zu einer logisch unzureichenden Antwort hatte hinreißen lassen, denn der Geschwaderchef der Maahks bemerkte kalt: „Ihr habt gezögert, weil in der Vergangenheit Feindschaft zwischen unseren Rassen herrschte. Die Neunväter werden bereit sein, eure Argumente zu hören. Aber sie müssen besser sein als die soeben gegebenen."
„Unsere Argumente sind gut", erwiderte Atlan hastig. „Doch sollen zuerst die Neunväter sie anhören, bevor sie allgemein bekanntgegeben werden."
Das war eine logisch fundierte Antwort, und der Maahk-Kommandeur vermochte sich logischen Gedankengängen nicht zu entziehen.
„Das sehe ich ein. Bitte, folgt meinem Schiff und stört euch nicht daran, daß die anderen euch eskortieren werden. Wir fliegen zur Zentrumswelt. Die Neunväter erwarten euch dort!"
„Wir sind bereit!" sagte Atlan ruhig.
Er unterbrach die Verbindung und übersetzte den in der Zentrale anwesenden Männern die Antworten der Maahks. Für seine Begleitmannschaft war das nicht nötig: diese Männer hatten sich noch auf Gleam einem Hypnokursus in Kraahmak unterzogen Die anderen aber brachen in laute Jubelrufe aus, als sie erfuhren, wie positiv ihr Erscheinen in Andro-Alpha aufgenommen worden war.
Lordadmiral Atlan dämpfte ihren Optimismus ein wenig, indem er sie darauf hinwies, daß
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