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0287 - Sein Mörder war schon unterwegs

0287 - Sein Mörder war schon unterwegs

Titel: 0287 - Sein Mörder war schon unterwegs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sein Mörder war schon unterwegs
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Spätnachrichten mussten in wenigen Minuten kommen.
    Man brachte nichts über Sammy. Aber schon ziemlich gegen Ende der Nachrichten erschien das Bild eines Mannes auf dem Schirm, und der Sprecher sagte ein oder zwei Sätze dazu. Berta Rights Augen weiteten sich. Als längst andere Bilder über die Scheibe huschten, da starrte sie noch immer wie gebannt auf das Fernsehgerät. Wirre Gedanken wirbelten in ihrem Kopf durcheinander. Eine Ahnung, eine entsetzliche Vermutung hatte das Bild dieses Mannes in ihr ausgelöst. Aber konnte es möglich sein, was sie ahnte? Konnte jemand etwas so Ungeheuerliches wirklich tun?
    Lange Zeit saß sie bewegungslos und grübelte vor sich hin. Dann stand sie auf und schaltete das Fernsehgerät aus. Sie ging ins Schlafzimmer. Im Wäschefach im Kleiderschrank bewahrte Sammy eine kleine Pistole auf, die er sich als junger Mann einmal gekauft hatte. Die Waffe war geladen, das wusste Berta Right. Sie zog die kleine Pistole hervor und ließ sie in ihre Handtasche gleiten. Jetzt wusste sie, was sie zu tun hatte…
    ***
    Ein paar Dinge geschahen gleichzeitig:
    Der Gangster Cruss lehnte sein Queue gegen den Billardtisch. Er zog die rechte Hand zurück und ließ sie an seinem Jackett langsam emporgleiten. Er wollte die Pistole aus dem Schulterhalfter ziehen.
    Als die Fingerspitzen die tiefste Stelle zwischen den Jackettaufschlägen erreicht hatten, sprang Phil vor. Mit der gestreckten Handkante schlug er zu. Es ging so schnell, dass Cruss nicht einmal mehr zurückspringen konnte. Phils Handkante dröhnte ihm hart auf sein Handgelenk. Er stieß einen Laut des Schmerzes aus, während er seinen rechten Arm betrachtete, der jetzt wie gelähmt herabhing.
    Während sich dies innerhalb einer einzigen Sekunde abgespielt hatte, hatte sich Hoolis am Tisch herumgeworfen. Er hielt noch das Queue in der Hand und stieß damit zu, als sei es eine Lanze.
    Ich packte mit der Linken zu und riss ihm das Queue aus der Hand. Hoolis wollte eine Gerade landen, aber ich blockte sie mit dem rechten Unterarm ab.
    Unterdessen hatten die sechs Kollegen einen Kreis um den Billardtisch gebildet und alle anderen einfach hinter sich gedrängt.
    »FBI!«, rief einer. »Hände hoch!«
    Hoolis hatte erneut ausgeholt. Jetzt stockte er mitten in der Bewegung und sah sich verdutzt um. Er blickte in die Mündungen der sechs Dienstpistolen meiner Kollegen. Zuerst stand in seinem Gesicht nichts als ein ungläubiges Staunen, dann wurde daraus ein Ausdruck von grenzenloser Überraschung und schließlich Resignation.
    »Hör auf, Cruss«, sagte er achselzuckend. »Du siehst doch, dass es keinen Zweck hat. Sie sind in der Überzahl.«
    »Gut, dass Sie es einsehen, Hoolis«, sagte ich. »Gehen Sie mit Ihren beiden Leuten hinüber zu dieser Wand! Aber halten Sie wenigstens zwei Yards Abstand untereinander und lassen Sie die Hände hübsch über dem Kopf!«
    Wir befahlen den drei Gangstern, zwei Schritt vor der Wand stehen zu bleiben. Danach mussten sie sich mit halb hochgereckten, halb vorgehaltenen Armen schräg gegen die Wand fallen lassen. Während vier Kollegen in sicherem Abstand die Pistolen auf sie gerichtet hielten und die beiden anderen G-men nach rückwärts gegen die Zuschauer absicherten, klopften Phil und ich die drei Gangster der Reihe nach ihren Waffen ab.
    Jeder von ihnen trug eine Pistole in einem Schulterhalfter bei sich. Cruss hatte außerdem ein Schnappmesser bei sich, während aus den Hosentaschen der beiden anderen je ein Totschläger zum Vorschein kam.
    »Okay«, sagte er. »Umdrehen! Her mit den Händchen!«
    Sie bekamen Handschellen. Wir waren gerade damit fertig geworden, als sich der Sonntags-Catcher zeigte und wutschnaufend auf uns zuwalzte.
    »Was ist hier los?«, raunzte er uns an. »Lasst gefälligst meine Gäste in Ruhe!«
    »Reg dich ab, Sniff«, sagte ich. »Wir sind G-men, und wir haben diese drei Herren nur zu einer kleinen Partie in die 69th Street eingeladen. Wie du siehst, kommen sie gerne mit.«
    Sniff Hagerty, bekannt unter dem Namen »Eiche von Manhattan«, klappte den Unterkiefer auf, sah abwechselnd uns und die drei Gangster an und brauchte Zeit, meinen Satz geistig zu bewältigen. Wir ließen ihm die Zeit, indem wir ihn stehen ließen.
    Wir kamen ohne Zwischenfälle bis an die Eingangstür. Zwar reckten alle die Hälse, aber als sie sahen, dass unsere drei Begleiter Handschellen trugen, wurde ihnen klar, dass wir anderen von der Polizei sein mussten. Also verhielten sie sich ruhig.
    Anders sah es mit

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