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0287 - Sein Mörder war schon unterwegs

0287 - Sein Mörder war schon unterwegs

Titel: 0287 - Sein Mörder war schon unterwegs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sein Mörder war schon unterwegs
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von ihnen bewegten pausenlos die Kaumuskeln der Kiefer. Misstrauisch Blicke trafen uns. Einer schob sich Phil in den Weg.
    Phil machte einen Bogen. Sie lachten verächtlich. Es kümmerte uns nicht. Wir hatten andere Sorgen, als uns mit einer Horde von halb fertigen Männern herumzuschlagen. Schwaden von Rauch lagen in der Luft. Der große lange Schankraum war gut besetzt. Mindestens achtzig Männer hockten an den Tischen. Viele von ihnen waren für Sportzeitungen tätig oder gehörten selbst zu den bekanntesten Sportlern. Für eine Kneipe wurde auffallend wenig Alkohol ausgeschenkt. Fruchtsäfte und Limonaden überwogen auf den Tischen der Sportler.
    Wir zwängten uns zwischen den Tischen hindurch an die Theke. Ich sah auf die Uhr. Wir waren zwei Minuten zu früh hereingekommen, aber ich hatte nicht vor dem Eingang wartend herumlungern wollen. Es machte nichts. Bis die nächsten von uns kamen, hatten wir jetzt eben fünf, statt drei Minuten Zeit.
    Ein hemdsärmeliger Bursche hinter der Theke, der jeden Sonntag im Catcher-Zelt seine Muskelgebirge spielen ließ, walzte auf uns zu und erkundigte sich unfreundlich nach unseren Wünschen.
    »Zwei Whisky«, sagte ich. »Mit etwas Soda.«
    Er nickte und bediente uns. Wir tranken die Gläser langsam aus, bis wir sahen, dass der einzelne Kollege von der Hintertür her auf die Theke zusteuerte. Wir stellten die Gläser zurück. Ich bezahlte und ließ dem Sonntags-Catcher ein Trinkgeld von fünfzehn Cent, das er grunzend einstrich.
    Ziemlich in der Mitte des Schankraumes führte eine breite Holztreppe in das Obergeschoss. Wir wussten, dass es oben einen Raum mit vier Billardtischen gab und zwei Zimmer mit je zwei Tischtennisplatten. Für die Benutzung eines jeden Tisches kassierte der Besitzer zwanzig Cent pro Stunde und stellte dafür auch die Schläger und Bälle oder die Stöcke und Kugeln zu Verfügung.
    Als wir die Treppe hinaufstiegen, murmelte Phil: »Wir sollten uns trennen.«
    »Okay«, erwiderte ich und verlangsamte meinen Schritt, sodass mein Freund einen kleinen Vorsprung bekam.
    Es ist allgemein bekannt, dass G-men immer dann zu zweit aufkreuzen wenn sie eine Verhaftung Vorhaben und andererseits haben die meisten Gangster einen sechsten Sinn dafür, Kriminalbeamte am Gang, an der Haltung oder an was weiß ich zu erkennen, sodass Phils Vorschlag durchaus gerechtfertigt war. Es war sicher besser, wem wir das Billardzimmer einzeln betraten.
    Matflelds Beschreibung von Hoolis und seinen beiden Kumpanen war die Beschreibung eines geschulten Kriminalbeamten gewesen. Ich erkannte Hoolis auf den ersten Blick. Er spielte mit insgesamt vier anderen an dem Billardtisch rechts von der Tür. Zwei davon waren seine eigenen Leute, die anderen kannte ich nicht.
    Ich zündete mir eine Zigarette an und ließ mir an der kleinen Theke, die es hier oben gab, ein Glas Bier ausschenken. Phil hatte sich auf die entgegengesetzte Seite des Tisches begeben und verfolgte von dort aus die Partie mit kritischem Blick. Ich blieb in der Nähe der Tür stehen.
    Hoolis war der zweitschlechteste Spieler, er wurde nur noch von einem der beiden Fremden überboten. Am besten war der Mann aus der Bande, dessen Namen Matfield mit Cruss angegeben hatte. Und dabei hatte ich noch den Eindruck, als ob er gelegentlich absichtlich Punkte vergab. Vielleicht wollte er sich nicht durch allzu überlegenes Spielden Unwillen seines Bandenchefs zuziehen.
    Innerhalb von zwanzig Minuten waren alle sechs Kollegen im Billardzimmer und hatten sich an die Tische verteilt. Ich trank mein Bier aus und brachte das Glas zurück zur Theke. Wenn ich danach wieder zu meinem Standort zurückgekehrt wäre, hätte ich ganz an der Längsseite des Tisches Vorbeigehen müssen. Ich blieb aber ungefähr in der Mitte stehen und sprach einen kleinen, verkniffenen Kerl an, dem die Zigarre wie eine Fahnenstange aus dem Gesicht ragte.
    »Haben Sie Feuer?«, fragte ich.
    Er raunzte eine zustimmende Antwort und drückte mir eine Schachtel Streichhölzer in die Hand. Ich riss eines der Hölzchen an und hielt es in den hohlen Händen an meine Zigarette. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass die Kollegen mein Zeichen wohl bemerkt hatten. Sie schlenderten von allen Seiten heran.
    Ich ging zwei Schritte weiter und kam genau hinter Hoolis. Er beugte sich gerade vor und wollte den Winkel für den nächsten Stoß abschätzen. Ich sagte laut und deutlich: »Stellen Sie das Queue weg, Hoolis.« , Er erstarrte mitten in der Bewegung. Allé seine Muskeln

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