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0287 - Wenn Satan sich die Hände reibt

0287 - Wenn Satan sich die Hände reibt

Titel: 0287 - Wenn Satan sich die Hände reibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Täuschung. Er sah es inmitten eines düster aufragenden Schattens. Es war nicht ruhig, sondern tanzte von einer Seite zur anderen.
    Bill blieb stehen.
    »Verdammt!« murmelte er, schüttelte den Kopf und konzentrierte sich auf das Licht.
    Es war keine Leuchte, die brannte, auch keine geschützte Kerze, sondern im Schatten war das Licht geboren worden.
    Bill verstand.
    Das mußte eine Schrift sein, die ihm da entgegenleuchtete, und er glaubte, auch weiterhin Bescheid zu wissen.
    Plötzlich hielt ihn nichts mehr. War er vorhin langsam gegangen, so beschleunigte er seine Schritte. Der Atem ging schwer, als er über den weichen Rasen lief und seinem Ziel immer näher kam.
    Es war eine Schrift!
    Sehr deutlich sah er sie, nur konnte er noch nicht die einzelnen Buchstaben unterscheiden.
    In der Mitte einer senkrecht hochwachsenden düsteren Grabplatte sah er die Buchstaben, und fast wäre Bill auch über einen waagerecht liegenden Stein gestolpert.
    Er konnte sich soeben noch fangen, richtete seinen Blick nach vorn Und las die Buchstaben, die sich zu einem Namen zusammengesetzt hatten.
    Sheila Conolly!
    Bill hatte das Grab seiner Frau gefunden!
    ***
    In diesen Augenblicken brach für den Reporter eine Welt zusammen. Er stand steif da, als hätte er einen Ladestock verschluckt. Seine Augen waren groß, unnatürlich geweitet, und er sah immer nur diesen einen Namenszug.
    Den seiner geliebten Frau!
    Bisher hatte er noch immer gehofft, daß Jane ihm einen Bären aufgebunden hatte, das war nicht der Fall. Die Tatsachen sprachen gegen diese Hoffnung, und ohne es eigentlich zu wollen; verließen die Worte seinen Mund.
    »Sie ist hier begraben!«
    Flüsternd sprach er den Satz aus. Er starrte auf den Grabstein, spürte den Adrenalinstoß, der durch seine Adern jagte und schaffte es nicht mehr, das Gleichgewicht zu halten.
    Vor seinen Augen drehte sich alles. Die hell flimmernden Buchstaben wurden zu einem Kreis, der sich in ein Feuerrad verwandelte und die gesamte Größe des Grabsteins einnahm.
    Es gelang dem Reporter nicht mehr, sich auf den Füßen zu halten. Er verlor das Gleichgewicht, fiel nach vorn, streckte zum Glück seine Arme aus, so daß er sich auf der Grabplatte abstützen konnte. In dieser Haltung blieb er!
    Er starrte nach vorn, sah die Schrift und las immer wieder den Namen seiner Frau.
    Ein Grab bedeutete, daß derjenige, der in ihm lag, nicht sichtbar war, sondern in die Tiefe gesenkt worden war. Also mußte Sheila unter der Platte liegen, auf die er sich stützte.
    Eine grausame Vorstellung.
    Bill Conolly wußte nicht, was er tun sollte. Es war alles egal, und er merkte kaum, daß er sich in Bewegung setzte und auf Händen und Füßen über die flach liegende Grabplatte kroch.
    Je näher er der senkrecht stehenden Platte kam, um so deutlicher las er den Namen seiner Frau.
    Die Schrift brannte sich förmlich in sein Gehirn, und die Gefühle der Angst wurden wie Wellen in ihm hochgepeitscht. Bill schaffte es auch nicht mehr, auf die Beine zu kommen, so kroch er auf allen vieren weiter und damit seinem Ziel entgegen.
    Er spürte unter seinen Handballen die rauhe Steinfläche der Grabplatte, und abermals tanzten die Buchstaben vor seinen Augen. Es war ein unheimliches Bild, wie dieser verzweifelte Mann auf dem düsteren Friedhof über das Grab kroch.
    Seine Gedanken drehten sich allein um Sheila. Er hatte sie verloren, aber er sah ihren Namen auf dem Grabstein flimmern und tat etwas, das man wohl nur begreifen konnte, wenn man sich in Bill Conollys Lage hineinversetzte.
    Der Reporter umarmte den Grabstein, als wäre es seine Frau. Er preßte sich dagegen, drückte sein Kinn auf die obere Kante, und aus seinem Mund drang ein verzweifeltes Stöhnen.
    Der Schmerz um seine verlorene Frau überflutete Bill Conolly, und stockend drang Sheilas Name immer wieder über seine bleichen Lippen.
    Dieser einsame Mann schien zusammen mit dem Grab zu versinken, hineinzutauchen in eine andere Ebene, wo es weder Freunde, Glück noch Liebe gab.
    Nur das Grauen!
    Seine Rufe wurden gehört.
    Unter der waagerecht liegenden Grabplatte tat sich etwas. Bill bemerkte es nicht, er war zu sehr in seinem Schmerz versunken, doch ein rötliches Schimmern drang aus der Tiefe und legte sich wie ein Schleier auf den Grabstein.
    Glosend und unheimlich anzusehen. In der Hölle schien es geboren zu sein, dirigiert vom Teufel, der seinen feurigen Atem in die Höhe blies.
    Bisher hatte über dem Grab und in dessen Nähe eine bedrückende Stille

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