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0289 - In der Hölle verschollen

0289 - In der Hölle verschollen

Titel: 0289 - In der Hölle verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lockte mich dann?
    Ich konzentrierte mich. Es fiel mir schwer, gegen dieses Locken oder die Stimme anzugehen. Aber ich mußte es tun, um meinen eigenen Standort bestimmen zu können, um somit eine Basis zu haben.
    Das schaffte ich auch.
    Ich lag im Bett, die Stimme oder das Locken drang aus einer völlig anderen Richtung oder sogar anderen Dimension?
    So weit war ich mit meinen Gedanken bereits gekommen, als die Stimme wieder ertönte und meinen Namen formulierte.
    John Sinclair!
    Bisher war die Stimme nicht konkret geworden. Ein weites, hallendes Rufen aus der Unendlichkeit, ohne daß Worte gesagt wurden, ich hörte nur meinen Namen. John Sinclair!
    Ein Ruf aus dem Totenreich. So kam er mir vor, weil er eben so leise, so sehnsuchtsvoll und dennoch so hallend war, mich aber aufrüttelte, ohne mich dabei allerdings so zu wecken, so daß ich wieder Herr über meine körperlichen Funktionen geworden wäre.
    Noch immer lag ich starr auf dem Bett und wußte nicht, wie ich reagieren sollte.
    Es blieb beim Lauschen!
    Jemand wollte etwas von mir. Ein unbekannter Rufer, der mich sehr gut kannte, dessen Namen ich aber nicht wußte, obwohl ich mittlerweile durch Nachdenken herausbekommen hatte, daß die Stimme mir bekannt war. Ich hatte sie schon einmal gehört.
    Eine Person rief mich aus dem Reich der Toten. Ein Hilferuf, eine Warnung, es konnte alles sein, wenn ich nur nicht so sehr an das Bett gefesselt gewesen wäre.
    Ich mußte hoch.
    Mein Gesicht verzerrte sich, als ich die Hände ballte und meine Fingernägel am Fleisch spürte. Ich fügte mir selbst Schmerzen zu, um mich aus der Lethargie zu reißen. Da mußte ich einfach raus, denn ich wollte endlich wissen, was geschehen war.
    John Sinclair!
    Da war wieder dieser Ruf, und diesmal vernahm ich ihn noch deutlicher. Über meinen Körper rann eine Gänsehaut. Der letzte Ruf war der entscheidende, denn ich hatte das Gefühl, allmählich aus dem tiefen Schacht wieder hochsteigen zu können.
    Es gelang mir nur schwerlich, aber ich wurde mehr und mehr von den Fesseln der Lethargie befreit.
    Zwar war ich noch längst nicht voll da, doch es gelang mir, meinen Kopf in die Höhe zu heben. Vom Kissen drückte ich ihn weg. Daß der Oberkörper folgte, geschah zwangsläufig. Als ich die sitzende Stellung eingenommen hatte, spürte ich das Brausen des Blutes in meinem Kopf, und ich konnte wieder klarer denken, schaute nach links und warf einen Blick auf die elektrische Uhr.
    Eine Stunde hatte ich erst geschlafen, kaum zu fassen, da ich das Gefühl hatte, schon stundenlang im Bett zu liegen. Mein Gedankenapparat funktionierte wieder. Er lief zwar nicht auf vollen Touren, dennoch ließ ich es mir nicht nehmen und warf einen Blick nach unten auf mein Kreuz.
    Es strahlte nicht!
    Kein Leuchten, keine Anzeige, also war es aus dem Kreislauf herausgenommen worden.
    Das gab es doch nicht. Bisher hatte ich immer Kontakt mit anderen Mächten durch mein Kreuz gehabt. Dies war jetzt nicht der Fall, demnach mußte sich etwas anderes dafür verantwortlich zeigen.
    Ich stand auf.
    Schon das Schwingen der Beine über die Bettkante hinweg bereitete mir Mühe. Die Knie schienen mit Blei gefüllt zu sein, ich hatte meine Schwierigkeiten, dennoch schaffte ich es, die Füße auf den Boden zu stellen.
    Dann drückte ich auch meinen Körper hoch. Dies geschah mit der nötigen Vorsicht, ich war auf jeden Schwindelanfall gefaßt. Er blieb aus, das beruhigte mich und gab mir auch die nötige Kraft, die ersten Schritte zu wagen.
    Behutsam setzte ich sie, visierte dabei die Tür an, denn ich glaubte fest daran, daß mich der Ruf aus einem anderen Teil der Wohnung erreicht hatte.
    Da wollte und mußte ich hin.
    Meine Knie zitterten weiter. Ich kam mir, nur mit einer Schlafanzughose bekleidet, ziemlich lächerlich vor, aber die Zeit, mich groß anzuziehen, hatte ich nicht.
    So bewegte ich mich zitternd auf die Tür zu, streckte den Arm aus, stützte mich am Rahmen ab, überwand die Schwelle und betrat die kleine Diele.
    Wenn mich der Ruf jetzt noch erreichte, konnte ich genau nachvollziehen, woher er kam.
    Es blieb still.
    Auch in der Wohnung war es ruhig. Nur das Summen der Weckeruhr vernahm ich, ansonsten hörte ich kein Geräusch. Wie ein Dieb schlich ich voran. Auf das Wohnzimmer bewegte ich mich zu, schaute hinein und starrte in die Dunkelheit. Nur schwach zeichneten sich in der Wand die Umrisse des Fensters ab.
    Niemand wartete auf mich. Weder eine lebende Person noch ein Geist aus dem Totenreich.
    Dennoch

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