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0289 - Kassandras Tiefseefluch

0289 - Kassandras Tiefseefluch

Titel: 0289 - Kassandras Tiefseefluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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unten?«
    Zamorra nickte. »Nicole wird das nicht sehr gefallen, aber einer muß ja schließlich hier oben bleiben und die SAMOS festhalten. Vielleicht sollten wir uns mit einem langen Seil an der Yacht festhalten… rein der Orientierung wegen. Sonst verfehlen wir sie beim Auftauchen vielleicht um ein paar hundert Meter…«
    »Wenn es ein so langes Seil hier gibt… meinetwegen.« Ted erhob sich und schob den Kristall in die Tasche seiner weißen Jeanshose. »Ich bin so gut wie bereit, dauert nur ein paar Minuten…«
    Wie Zamorra erwartet hatte, protestierte Nicole heftig. Sie wollte mit von der Partie sein. »Wenn wir die SAMOS verankern, kann sie uns nicht davonschwimmen«, behauptete sie eisern. »Und was soll da unten schon los sein? Vielleicht brauchst du ausgerechnet meine Hilfe. Es wäre ja nicht das erste Mal.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Ich glaube kaum, daß es Schwierigkeiten gibt. Wenn Kassandra schon erwacht wäre, wären wir kaum so nahe heran gekommen.«
    »Und Teds glühender Kristall? Und seine Worte, daß schon vor Jahren da unten etwas zu erwachen schien?«
    »Das dauert eben gewaltig lange, und der Kristall zeigt deshalb nicht mehr und das Amulett überhaupt nichts an, weil da unten noch keine Gefahr ist.«
    Nicole schüttelte den Kopf. »Das Amulett kann wieder einmal der Überzeugung sein, den Dienst verweigern zu müssen, und Dhyarra-Kristalle sprechen nicht auf Gefahr an, sondern allgemein auf magische Erscheinungen.«
    »Aber gerade wenn da unten Gefahr droht, ist es wichtig, daß jemand hier oben ist«, wandte Zamorra ein. »Jemand, der uns heraushauen kann und nicht selbst mit in die Falle getappt ist. Bleib hier, ja?«
    Nicole schmollte, fügte sich aber. Zamorras letztes Argument war immerhin einsichtig.
    Eine Viertelstunde später stoppte Zamorra die Yacht. »Sieh zu, daß sie nicht abdriftet«, bat er. »Der Anker nützt uns hier ja wohl nicht viel, weil er kaum bis auf den Grund reicht. Wir sehen uns jetzt unten um.«
    Nicole sah ihnen skeptisch und schulterzuckend nach, wie die beiden Männer zur Reling traten, nur mit Badehosen bekleidet. Ursprünglich hätte das alles ja ganz anders sein müssen. Schwere Tauchanzüge, Sauerstoffflaschen… ein langes Seil… das war das einzige, was an eine Tauchexpedition erinnert. Ted hatte in einem der kleinen Lagerräume ein Fünfzig-Meter-Seil gefunden, das mit Sicherheit ausreichen mußte. Denn so tief war es hier nun auch wieder nicht…
    Ted Ewigk hielt den Dhyarra-Kristall in der Hand. Plötzlich entfaltete sich eine flimmernde Sphäre, die die beiden Männer einhüllte. Fast gleichzeitig sprangen sie ins Wasser. Eine große Spritzwoge schäumte auf. Nicole sah, wie sich um die beiden eine große Blase bildete, die alsbald versank. Sie hatten ihren Luftvorrat mit in dieser magischen Sphäre in die Tiefe genommen.
    Seltsam, dachte Nicole und trat selbst an die Reling. So viel Luft… die Sphäre hätte eigentlich nicht sinken dürfen! Die Wasserverdrängung war größer als das Gewicht der beiden Männer. Sie hätten oben bleiben müssen. Dennoch ging es zügig nach unten.
    Auch hier mußte Magie im Spiel sein. Wahrscheinlich hatte die Blase irgendwie einen Antrieb.
    Nun ja.
    Nicole hoffte, daß die beiden Männer da unten nicht auf Widerstand stießen oder gar in eine Falle schwammen. Sie fühlte eine seltsame Unruhe in sich und kehrte zur »Kommandobrücke« zurück, setzte sich vor die Kontrollen. In der Ferne war der Schatten einer großen Insel zu sehen. Das mußte Limnos sein. Hier war Zamorra vor ein paar Tagen - vor Jahrtausenden - gewesen, zusammen mit Odysseus, den man den Listenreichen nannte und der mit den ORTHOS-Dämonen paktiert hatte…
    Sie konnte nicht erkennen, ob die Yacht von einer leichten Strömung getrieben wurde. Vorläufig wollte sie abwarten.
    Ihre Unruhe wuchs. Ihre feinen Para-Sinne spürten Gefahr, konnten ihr aber nicht verraten, wie diese Gefahr aussah.
    Dabei war sie schon ganz nah…!
    ***
    Die Falle war gut vorbereitet. Kassandra beobachtete alles, sah durch die Augen ihrer Riesenkraken. Die lauerten, hielten sich selbst verborgen und konnten doch fantastisch weit sehen. Jetzt, als der Träger des Machtkristalls sich unter die Wasseroberfläche begab, war es an der Zeit, anzugreifen.
    Kassandra gab den Befehl.
    Und die riesigen, durch Magie angewachsenen Ungeheuer gingen zum Angriff über.
    ***
    Ein leichter Ruck ging durch die SAMOS. Nicole schreckte auf. Das war nicht normal! Hier gab es

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