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0289 - Kassandras Tiefseefluch

0289 - Kassandras Tiefseefluch

Titel: 0289 - Kassandras Tiefseefluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wie ein Krake aus…«
    »Wie einer?« murmelte Zamorra plötzlich bestürzt. »Das ist nicht nur einer! Da drüben ist noch einer. Aber so groß… das gibt es doch gar nicht!«
    »Sag das den Kraken«, empfahl Ted kühl. »Sie kommen näher. Sie haben uns wohl als Ziel genommen.«
    Zamorra empfand Unbehagen. Auch er war nicht frei von Angst, war es nie gewesen. Vielleicht wäre er ruhiger gewesen in einem normalen Tauchanzug, in dem er genau wußte, wie schnell oder wie langsam er sich bewegen konnte. Aber diese ungewohnte, neuartige Art der Fortbewegung unter Wasser irritierte ihn immer noch. Wie würde die Sphäre auf einen Krakenangriff reagieren?
    Sein Amulett reagierte nicht. Entweder war da draußen immer noch keine Schwarze Magie aktiv, oder die Dhyarra-Sphäre schirmte alles ab. Zamorra nahm das letztere an.
    »Kannst du sie irgendwie verscheuchen?« fragte er. »Ich habe eigentlich keine Lust, die Biester dauernd im Blickfeld zu haben.«
    »Ich will versuchen, die Sphäre magisch aufzuladen«, sagte Ted. »Aber mach dir keine zu großen Hoffnungen. Dieses Gebiet ist auch für mich neu, und ich weiß nicht, wie alles zusammenpaßt. Wenn wir Pech haben, greifen die Kraken durch die Sphäre hindurch.«
    »Mal nicht den Teufel an die Wand«, stöhnte Zamorra. Er tastete nach dem Amulett, das er am Silberkettchen vor der Brust trug, und begann die Hieroglyphen abzutasten. Es gelang ihm, ein bestimmtes Zeichen mit leichtem Fingerdruck zu verschieben. Noch während es selbsttätig in seine alte Stellung zurückglitt, erwachte das Amulett. Äußerlich veränderte es sich nicht, aber mit seinen schwachen Parakräften fühlte Zamorra die jäh erwachende Bereitschaft von Merlins Stern . Etwas in der handtellergroßen silbrigen Scheibe wartete auf die Befehle, die entweder durch Gedankenkraft oder Verschieben der Hieroglyphen kommen würden. Und Zamorra hoffte, daß das Amulett im Ernstfall nicht versagte, wie es das des öfteren tat, seit Leonardo deMontagne es eine Zeitlang mißbraucht hatte.
    Die Kraken bewegten sich verblüffend schnell und versetzten das Wasser in Unruhe. Trotz Ted Ewigks dauernder Bewegungskontrolle wurde die Sphäre hin und her gewirbelt. Die beiden Männer in ihrem Innern wurden hin und her geschleudert.
    Jetzt waren die Fangarme schon ganz nah.
    »Wehret den Anfängen«, murmelte Zamorra. Er richtete das Amulett aus und verschob ein weiteres der Schriftzeichen.
    Ein greller Blitz magischer Energie flammte aus der silbernen Scheibe, traf auf die Wand der Sphäre - und verästelte sich zu einem blendend grellen Netzwerk, das funkensprühend und zischend an der Innenseite zuckte und sich schließlich auflöste. Irgendwie war die Sphäre jetzt weniger durchsichtig als vorher…
    »Bist du närrisch?« fuhr Ted auf. »Du hättest uns umbringen können! Ich habe die Sphäre polarisiert… da kommt nichts durch, kein Festkörper und auch keine Magie!«
    »Sag so was vorher«, gab Zamorra unbehaglich zurück. »Ich hatte gedacht, Weiße Magie würde von Weißer Magie nicht am Durchgang gehindert…«
    »Du hast doch selbst einen Dhyarra-Kristall«, sagte Ted. »Ist dir noch nie aufgefallen, daß Dhyarra-Magie weder schwarz noch weiß, sondern anders ist? Die verschiedenen Energien vertragen sich nicht miteinander…«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. Da war der erste der beiden Kraken heran. Seine Fangarme berührten die immer noch tiefer sinkende Sphäre, die einen Durchmesser von etwa vier Metern hatte. Ein heftiger Ruck ging durch die nicht ganz kugelförmige Blase. Dann zuckte der Krake zurück. Die Fangarme krümmten sich wie unter starken Schmerzen und peitschten wild durch die Fluten. Der Krake stieß sich dadurch selbst wieder auf größeren Abstand zurück.
    Aber der andere kam heran.
    »Wir sollten wieder nach oben gehen«, murmelte Zamorra ahnungsvoll. »Das geht nicht gut, Ted…«
    »Die Sphäre ist doch polarisiert! Sie stößt die Biester ab…«
    Und rüttelt uns durch, dachte Zamorra. Da packte der zweite Krake mit drei Fangarmen zugleich zu. Der Ruck war entschieden heftiger als vorhin und schleuderte die beiden Männer gegeneinander und gegen die Sphärenwand. Diese Krake wurde nicht abgewehrt! Im Gegenteil, er saugte sich an der scwach flimmernden Wand fest, fand Halt.
    Ted murmelte eine Verwünschung.
    »Der erste Bursche muß sie restlos entladen haben«, murmelte er und konzentrierte sich wieder auf seinen Kristall.
    Etwas knisterte.
    Weitere Fangarme legten sich um die

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