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0289 - Kassandras Tiefseefluch

0289 - Kassandras Tiefseefluch

Titel: 0289 - Kassandras Tiefseefluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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klar zu sein, daß ihm die Griechen in diesem Fall nicht glaubten…
    ***
    In der Tiefe spürte Kassandra, daß etwas nicht so verlief, wie sie es sich vorstellte. Sie hatte wohl Kontrolle über die beiden Untoten, aber sie konnte sie nicht mehr zu Bewegungen zwingen! Diese waren mehr und mehr erloschen… und Kassandra in der Finsternis der Tiefe brauchte lange, bis sie herausfand, woran das liegen mußte.
    Tag und Nacht!
    Hier unten gab es diesen Unterschied nicht, aber an der Oberfläche. War es der Tag, der die beiden Marionetten einschlafen ließ? Es mußte so sein.
    Kassandra wurde unruhig. Der Machtkristall mit seinem neuen Besitzer näherte sich unaufhaltsam, und ihr gelang kaum mehr, als Kraken-Wächter wachsen zu lassen. Dabei gewann sie immer mehr Kontrolle auch über ihren eigenen Körper. Sie bewegte sich ungehindert durch das morsche Schiffswrack und auch auf dem Meeresgrund ringum, aber noch wollte es ihr nicht gelingen, sich restlos zu lösen und nach oben zu schwimmen. Sie nahm an, daß sie wohl über den Meeresgrund wandern mußte.
    Aber ihr fehlte die Orientierung nach den Himmelsrichtungen. Sie wußte nicht, nach welcher Seite sie sich zu wenden hatte.
    Schließlich kam sie auf einen anderen Gedanken. Vielleicht konnte sie sich von einem der Kraken ans Festland bringen lassen, dorthin, wo Trojas Ruinen auf sie warteten.
    Aber die Falle für den Besitzer des Machtkristalls entstand bereits.
    ***
    »Wir müßten uns dem fraglichen Bereich allmählich nähern«, sagte Zamorra. Er hatte eine Seekarte vor sich auf dem Deck liegen und rundum eine Unmenge von Berechnungszetteln verteilt. Ein richtiger Seemann hätte Kurs und Position entschieden schneller bestimmen können. Aber Zamorra war kein ausgebildeter Nautiker. Er kam mit der Steuerung der Yacht glänzend zurecht, aber mit der Theorie tat er sich etwas schwerer. So berechnete er die zurückgelegte Strecke nach Geschwindigkeit und Zeit. Für die Richtung hatte er immerhin den Kompaß und konnte deshalb ziemlich exakt festlegen, wo sich die SAMOS befand. Daß er dabei eine Kurszeichnung der Einfachheit halber mit Filzstift auf Tendykes Karte eintrug, machte ihm keine Gewissensbisse. Karten ließen sich jederzeit neu kaufen, und wenn Robert Tendyke wissen wollte, was Zamorra mit der Yacht gemacht hatte, konnte er es anhand der Kurszeichnung jederzeit nachvollziehen. Sofern er keinen automatischen Fahrtenschreiber eingebaut hatte, oder so etwas ähnliches… Zamorra traute dem Amerikaner in gewissen Dingen alles zu.
    »Mal 'ne ganz harmlose Frage am Rande«, warf Nicole zwischendurch ein. »Wir sind jetzt ziemlich nah dran… aber kommen wir mit den Treibstoffvorrräten auch wieder zurück? Das ist immerhin eine ganz schöne Strecke, und wir fahren nicht mit einem Transatlantik-Liner…«
    »Reichen allemal«, sagte Zamorra. »Und normalerweise müßte es überall an der Küste Tanklager wie Sand am Meer geben.« Er grinste über den Vergleich. »Immerhin dürfte in diesen modernen Zeiten die meisten Fischer nicht mehr per Muskelkraft hinaus rudern, sondern sich eines Motors bedienen.«
    Trotzdem kletterte er auf die »Kommandobrücke« und warf einen prüfenden Blick auf die Tankanzeigen. Beruhigt kam er wieder zurück. Er sah sich nach Ted Ewigk um. Der Reporter saß im Heck auf einer Holzkiste und schien zu meditieren. Als Zamorra näher kam, sah er, daß Ted den Kristall betrachtete.
    »Ich komme einfach nicht durch«, sagte Ted. »Entweder ist dieses tastende Etwas zu gut abgeschirmt, oder ich begreif's nicht, weil ich zu dumm bin.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Wenn's ein Kristall erster oder zweiter Ordnung wäre, würde ich vorschlagen, du solltest mich mal ranlassen… aber so werde ich mich hüten. Seltsam ist nur, daß das Amulett nichts anzeigt. Warte mal… vielleicht kannst du den Kristall auch über das Amulett steuern…«
    »Lieber nicht«, winkte Ted ab. »Ich weiß, was du dir davon erhoffst, aber ich fürchte, daß der Dhyarra dein Amulett zerschmelzen würde.«
    »Hm. Wir sollten uns allmählich fertig machen, uns in der Tiefe umzusehen. Wir sind in Kürze vor Ort.«
    »Sofern deine Erinnerung stimmt und sich in der Zwischenzeit nichts verändert hat… Strömung und so…«
    »Das wäre das einzige«, gestand Zamorra. »Aber was die Erinnerung angeht - auch wenn es eine Ewigkeit her ist, war es für mich doch erst vor ein paar Tagen. Da werde ich kaum sehr viel vergessen haben.«
    »Gut. Wir beide gehen nach

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