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029 - Verfluchte aus dem Jenseits

029 - Verfluchte aus dem Jenseits

Titel: 029 - Verfluchte aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Dämonensonne
macht möglich, was unmöglich scheint…«
    Die
Stimme klang noch immer in unveränderter Stärke aus dem riesigen Park. Morna und
Iwan hatten sich der äußersten Baumreihe bis auf einen Schritt genähert, ihre
Blicke durchbohrten die Düsternis zwischen den Stämmen uralter Eichen und
Buchen. Die beiden Ankömmlinge konnten den Sprecher nicht wahrnehmen.
    »Du
bleibst hier, Towarischtschka«, stieß der Russe flüsternd hervor. »Ich werde
versuchen, ihm auf die Fußzehen zu treten.«
    »Kommt
nicht in Frage, Iwan«, entgegnete die Schwedin entschieden. »Ich bleibe an
deiner Seite…«
    »Das
ist unter Umständen genau das, was er will. Da drüben steht unser Helikopter.
Den müssen wir uns erhalten, wenn wir wohlbehalten wieder hier wegkommen
wollen… Die Stimme, Morna, kenne ich. Wo der dazugehörige Mann auftaucht,
passieren immer seltsame Dinge. So können zum Beispiel Autos ohne ersichtlichen
Grund verschwinden und anderswo wieder auftauchen. Apportation… Und der
Sprecher selbst kann sich ebenso von einem Punkt zum anderen versetzen. Was in
unseren parapsychologischen Versuchs- und Forschungszentren noch mühselig
trainiert wird, beherrscht er mit einer verblüffenden Selbstverständlichkeit.
Schwarze Magie und Dämonismus gehen Hand in Hand, und sie werden bewirkt durch
eine negative Kraft, die die Crowdens offenbar beherrschten wie niemand sonst.
Sie waren die ersten, die das Tor ins Reich der Dämonensonne aufstießen, so daß
deren Strahlen ins Haus der Crowdens eindringen und dort Veränderungen
hervorrufen konnten… Was dort noch lokal begrenzt blieb und sich nur hinter den
Mauern des Hauses abspielte, soll im großen Stil fortgeführt werden. In der
Fläche zwischen den gedachten Linien, die eine gleichschenklige Pyramide
ergeben… Die Westküste hinter Traighli, Builth Wells in Wales und hier der Ben
Wyvis in Schottland. Drei Fixpunkte, die die Pyramide bilden… Lord Shannons
Gespenster-Villa ist die Spitze der Pyramide und war im wahrsten Sinne des
Wortes eine Zeitbombe, die in dem Moment hochging, als wir dort eintrafen. Wir
kamen gar nicht so freiwillig… Larry hat den Zusammenhang erkannt, aber die
wahre Absicht offensichtlich nicht durchschaut. Er war auf eine Falle dieses
Mannes, der zu uns spricht, vorbereitet. Und doch schnappte sie dann so schnell
zu, daß er nicht mehr dazu kam, eine Warnung zu geben oder sich selbst noch
rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Dieser Mann, Morna, ist Philip Hanton,
der Mörder Fred McPhersons, der Mörder seiner Frau Eileen und deren Schwester…
der Mörder möglicherweise all der Menschen, die sich in der Nacht des Grauens
in der Shannon-Villa aufhielten…« Damit auch der Mörder Larry Brents, lag es
unwillkürlich auf seinen Lippen, aber er konnte diese Worte einfach nicht
aussprechen.
     
    ●
     
    Die
Schwedin ging auf Iwan Kunaritschews Vorschlag ein und blieb am Rand des Parks
zurück, während X-RAY-7 hineinging.
    Iwans
Muskeln waren zum Zerreißen gespannt. Er machte den Eindruck einer Raubkatze,
die sich auf der Jagd an ihr Opfer heranpirschte. Doch die Situation war genau
umgekehrt. Iwan war das Opfer und der andere, der sich im Park versteckte, der
Jäger. Kunaritschews Smith & Wesson Laser war entsichert. Wenn es hart auf
hart ging, wollte er schnellstens reagieren können. Die bisherigen Begegnungen
mit Hanton hatten gezeigt, daß dieser Gegner für Überraschungen gut war. Hanton
war ein Handwerkszeug des Crowden-Clans. Er wußte dies selbst.
    Kunaritschews
Blicke wanderten an den Bäumen entlang, suchten in den Schatten zwischen den
Stämmen und kontrollierten die weit über den gepflegt angelegten Weg ragenden
Zweige und Äste.
    Saß
Hanton irgendwo im Wipfel? Iwan war auf alles gefaßt.
    Der
erste Mordversuch Hantons an ihm war erfolgt, als er McPherson gegenüberstand
und nicht damit rechnete, daß es eine Gefahr wie Hanton gab. Er warf einen
Blick zurück.
    Morna
stand am Ende des Weges, der in den Park führte, und hielt ihre Waffe in der
Hand. »Nun, Hanton…«, fragte Kunaritschew rauh. »Ich denke, du hattest etwas
vor mit mir. Bist du dir deiner Sache nicht mehr so sicher, oder wartest du
erst den Befehl eines Crowden ab? Bisher hast du als Handwerkszeug gut
funktioniert, aber es sieht auch ganz so aus, als sei dir einiges schief
gelaufen. Du hattest mich ebenfalls im Visier, und doch bin ich dir entkommen.
Warum zeigst du dich nicht? Deine Macht scheint begrenzt zu sein… Du bist
abhängig von den Crowdens.

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